Vier Marssonden, eine neue ESA-Rakete, eine totale Sonnenfinsternis, ein wunderschönes Planetentreffen sowie neue Raumschiffe für die Internationale Raumstation: 2020 beschert Weltraumfans etliche himmlische Highlights.
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2020 wird ein Mars-Jahr. Anfang Oktober nähert sich der rote Planet der Erde auf 62 Millionen Kilometer – daher bietet dieses Jahr eine gute Gelegenheit, Raumsonden zum äußeren Nachbarplaneten zu schicken.
Gleich vier Missionen sind geplant: Europas Weltraumorganisation ESA will ihren ExoMars-Rover mit einer russischen Proton-Rakete von Baikonur aus auf den Weg schicken. ExoMars soll auf dem Mars landen und im Boden nach Spuren früheren Lebens suchen. Eventuell stecken sogar heute noch Mikroben einen halben Meter tief unter der Oberfläche, auf der Leben, wie wir es kennen, wegen der starken kosmischen Strahlung nicht möglich ist.
Die NASA schickt "Mars 2020" auf den Weg, der ebenfalls im roten Sand aufsetzen soll. Der Rover soll den Boden auf kohlenstoffhaltige Bestandteile untersuchen, aus dem Kohlendioxid der Marsatmosphäre Sauerstoff gewinnen und Bodenproben einsammeln, die eine andere Mission in einigen Jahren zur Erde bringen soll.
Neue Rover Generation: Das ist der NASA Rover Perseverance
Der neue und fünfte Mars Rover der NASA ist noch größer und schwerer als alle seine Vorgänger. Nun ist er am roten Planeten angekommen und kann seine Arbeit aufnehmen.
Bild: NASA/JPL-Caltech
Erfolgreiche Landung
Der Perseverance Rover der NASA mit dem Mars-Helikopter Ingenuity ist sicher auf dem Mars gelandet. Nach zwei Stunden intensiver Anspannung brach am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien Jubel aus. Um 20:57 Weltzeit kam am 18. Februar 2021 die Meldung, dass der Rover sicher auf der Marsoberfläche steht.
Bild: NASA/JPL-Caltech/AP/picture alliance
Abschied von der Erde
Anfang Juli 2020 hatten die Ingenieure der NASA den Perseverence (Beharrlichkeit) Mars Rover in diese Atlas V Rakete geladen. Am Donnerstag, den 30. Juli 2020 war es von Cape Canaveral aus auf die Reise gegangen.
Bild: NASA
Vorstellung im Clean-Room
So sah es aus als Perseverance 2019 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Er wird den bisher modernsten Rover Curiosity bei seiner Arbeit unterstützen. Der neue Rover ist mit etwas über einer Tonne Gewicht nochmal 100 Kg schwerer als sein Vorgänger. Und mit drei Metern auch noch zehn Zentimeter länger.
Bild: NASA/JPL-Caltech
Leistungsfähiger als alle Vorgänger
Perseverance kann mehr Forschungsgeräte und Sensoren laden als Curiosity und auch sein Greifarm mit Kameras und Werkzeugen ist kräftiger. Der neue Rover kann Proben einsammeln. Er ist mit 23 Kameras ausgestattet und mit vielen weiteren Instrumenten. Unter anderem soll er herausfinden, ob sich Sauerstoff aus dem Marsgestein gewinnen lässt. Aber was steht da vor dem Rover auf dem Marsboden?
Bild: NASA/JPL-Caltech
Eine kleine Flugdrohne
Richtig! Ein kleiner Helikopter ist mit an Bord. So etwas gab es noch nie auf einer Planetenmission. Für die Entwickler ist der Einsatz einer Flugdrohne Neuland. Es gibt kaum Erfahrungen mit dem Flugverhalten unter anderen atmosphärischen Bedingungen und einer Gravitation, die um etwa ein Drittel geringer ist als auf der Erde.
Bild: NASA/Cory Huston
Curiosity: Seit 2012 im Einsatz für die Wissenschaft
Curiosity ist der Vorgänger von Perseverance und bislang größte Mars-Rover. Er war am 6. August 2012 auf dem Roten Planeten gelandet, hat seitdem mehr als 22,31 Kilometer zurückgelegt und ist nach wie vor äußerst fit. Seine Energie holt er sich aus einer radioaktiven Isotopenbatterie. Ihm geht die Kraft also praktisch nie aus. Curiosity ist ein komplettes Wissenschaftslabor auf Rädern.
Bild: picture-alliance/dpa/Nasa/Jpl-Caltech/Msss
Beeindruckendes Innenleben
Curiosity besitzt spezielle Spektrometer, die mit Laser-Unterstützung Proben aus der Ferne analysieren können. Eine integrierte meteorologische Station misst neben Temperatur auch Atmosphärendruck, Feuchte, Strahlung sowie Windgeschwindigkeit. Darüber hinaus besitzt der Roboter eine Analyseeinheit zur Bestimmung organischer Verbindungen - immer auf der Suche nach außerirdischem Leben.
Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS
Nicht nur an der Oberfläche kratzen
Der Nachweis, dass Leben auf dem Mars theoretisch möglich wäre, ist dem Rover schon geglückt. Aber Leben gefunden hat er noch nicht. Der Greifarm von Curiosity hat eine richtige Bohrmaschine. Hier nimmt er 2013 eine Probe in der Gelbmesser-Bucht des Galekraters.
Bild: NASA/JPL-Caltech
Ab ins Labor!
Die ausgeklügelte Technik von Curiosity erlaubt es erstmals, die gewonnenen Proben in unterschiedichste Analysegeräte zu füllen. Zunächst gelangt die Bodenprobe durch ein Filtersystem. Dann werden die Teilchen durch Vibration in verschiedene Korngrößen sortiert und an zahlreiche Analysegeräte weiterverteilt.
Bild: picture alliance/AP Photo/NASA
Winziger Vorgänger
Die Vorgänger waren deutlich kleiner: Am 4. Juli 1997 legte der NASA-Mars-Rover Sojourner seine ersten Zentimeter auf dem roten Planeten zurück. Es war das erste Mal, dass ein mobiler Roboter sich quasi allein auf den Weg machte. Er war ausgestattet mit einem Röntgen-Spektrometer zur chemischen Analyse des Bodens und mit optischen Kameras.
Bild: NASA/JPL
Größenvergleich der Rover-Generationen
Auf diesem Foto stehen NASA-Mitarbeiter neben Modellen von drei Mars-Rover- Generationen. Der kleine ganz vorne ist Sojourner - mit 10,6 kg nicht viel größer als ein Spielzeugauto und maximal einen cm/s schnell. Opportunity wiegt mit 185 kg schon mehr als ein Elektrorollstuhl. Curiosity bringt mit 900 kg soviel wie ein Kleinwagen auf die Waage. Die beiden großen erreichen etwa vier bis fünf cm/s.
Bild: NASA/JPL-Caltech
Fast vier Monate im Einsatz
Bis zum 27. September 1997 war Sojourner aktiv. Gut 100 Meter hat er in seinem Leben zurückgelegt. Hier ist eines der letzten Fotos, das die Landesonde Pathfinder von ihrem Begleiter aufgenommen hat - neun Tage bevor der Empfang abbrach. Die Batterie hatte wohl die niedrigen Nachttemperaturen nicht verkraftet.
Bild: NASA/JPL
Wegbereiter für die Technik von morgen
Ohne die Erfahrungen mit Sojourner wären die folgenden drei Mars-Rover-Missionen kaum denkbar gewesen. 2004 ließ die NASA zwei baugleiche Roboter landen: Spirit und Opportunity. Spirit hielt immerhin sechs Jahre lang durch und schaffte 7,7 Kilometer. Der Roboter bezwang Berge, nahm Bodenproben, überstand Winter und Sandstürme. Am 13. Februar 2019 brach dann auch der Kontakt zu Opportunity ab.
Bild: picture alliance/dpa
Viele technische Raffinessen
Opportunity hatte schon 2015 die Marathon-Distanz von 42 Kilometern geschafft und damit noch einen deutlichen Streckenvorsprung vor Curiosity. Der Roboter verfügt über drei verschiedene Spektrometer sowie 3D-Kameras. Zuletzt war er im Perseverance Valley unterwegs - dem "Tal der Beharrlichkeit". Ein Sandsturm besiegelte das Ende der Mission.
Bild: picture-alliance/dpa
Landschaften als Inspiration
Dieses Bild wurde von der Mastkamera von Curiosity aufgenommen. Der Rover soll so lange es geht im Einsatz bleiben - noch weitere fünf Jahre und auch deutlich länger. Irgendwie sieht die Marsoberfläche ja auch gar nicht so ungewöhnlich aus - erinnert sie uns doch an Wüsten auf unserem Planeten. Soll das Grund für Fernweh sein - oder überlassen wir den Mars doch besser den Robotern?
Bild: Reuters
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China und die Vereinigten Arabischen Emirate erstmals am Mars
China setzt nach den erfolgreichen Mondmissionen der vergangenen Jahre auch auf den Mars. Zur Mission aus dem Reich der Mitte gehören ein Orbiter, der den Mars jahrelang umkreisen soll und ein Lander, der einen Rover auf der Oberfläche aussetzt. Für Europa und China wäre es jeweils die erste geglückte Landung auf dem Mars.
Auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) drängt es zum Mars: Die Mission Hope soll mit einer japanischen Rakete starten. Der Name ist Programm: Das Land hat noch wenig Raumfahrt-Erfahrung und hofft, mit dieser ersten Planetenmission in neue Weiten vorzustoßen. Der Orbiter soll den Mars umkreisen, wenn 2021 der 50. Jahrestag der Gründung der VAE gefeiert wird.
Chinas nächster Schritt zum Mond
Zudem dürfte China seine Mission Chang'e 5 auf den Weg schicken. Nach der erfolgreichen Landung von Chang'e 4 auf der Rückseite des Mondes Anfang Januar 2019, wird diese Sonde auf der Vorderseite landen. Chang'e 5 soll Bodenproben entnehmen und zurück zur Erde bringen. Das wäre ein sensationeller Schritt: Zuletzt gelangten Mitte der 1970er Jahre Mondproben mit den sowjetischen Luna-Sonden zur Erde zurück.
Mit etwas Glück startet Ende 2020 auch das Orion-Raumschiff von NASA und ESA zur Jungfernreise zum Mond. Vier Wochen lang soll es im Rahmen der Mission Artemis-1 im All bleiben und davon einige Tage lang den Mond umkreisen.
Menschen sind beim Erstflug noch nicht an Bord, dafür aber zwei Puppen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die mit Tausenden Sensoren messen, welchen Bedingungen Menschen an Bord ausgesetzt wären. Die Orion-Kapsel stammt von der NASA, die ESA liefert das Servicemodul, gleichsam den Motorblock. Das Servicemodul, das bei Airbus in Bremen gebaut wird, sorgt für für Antrieb, Navigation, Steuerung und die Versorgung mit Luft, Wasser und Treibstoff.
Mondfinsternisse: vier Enttäuschungen
So aufregend der Mond als Raumfahrtziel ist, so enttäuschend sind 2020 seine Finsternisse. Viermal wandert der Mond leider nur durch den Halbschatten der Erde. Für Laien ist das kaum zu bemerken. Zum Höhepunkt einer Halbschatten-Finsternis ist die Mondscheibe immer noch komplett rund zu sehen. Ein Teil des Mondes erscheint lediglich minimal dunkler als der Rest.
Am 10. Januar ist von 18 bis 20 Uhr Weltzeit die Südhälfte des Vollmondes von einem leichten Braun-Grau-Schleier überzogen. Am 5. Juni ist dies von etwa 18.30 bis 20.30 Uhr Weltzeit zu erkennen. Am 5. Juli erscheint die Nordhälfte des Vollmondes von 3 bis 4 Uhr Weltzeit minimal schwächer, am 30. November von etwa 9 bis 10.30 Uhr Weltzeit.
Diese Halbschattenfinsternisse sind überall dort auf der Erde zu verfolgen, wo der Mond zu diesen Zeiten am Himmel zu sehen ist.
Bei der Sonne sieht es mit den Finsternissen deutlich besser aus. Am 21. Juni, keine 24 Stunden nach dem Sommeranfang auf der Nordhalbkugel der Erde, kommt es zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis.
Entlang eines über 14.000 Kilometer langen, aber nur etwas mehr als 20 Kilometer schmalen Streifens schiebt sich der Neumond vor die Sonne. Allerdings ist die Mondscheibe nicht groß genug, um die Sonne komplett abzudecken. Auch zum Höhepunkt der Finsternis bleibt ein Sonnenring rund um den Mond zu sehen, so wie ein 2-Euro-Stück hinter einem auf ihm liegenden 1-Euro-Stück hervor guckt.
Der Streifen der ringförmigen Verfinsterung läuft vom Kongo, über Südsudan, Äthiopien, Eritrea, Jemen, Saudi-Arabien, Oman, Pakistan, Nordindien, Südchina, Taiwan bis in den Pazifik südlich von Guam. In weiten Teilen Afrikas, Asiens, in Indonesien und im nördlichen Australien ist diese Finsternis zumindest partiell zu sehen. Global betrachtet beginnt sie am 21. Juni um 3:46 und endet um 9:34 Uhr Weltzeit. An einem bestimmten Ort dauert die Finsternis aber jeweils nur maximal gut zwei Stunden.
Dunkle Sonne über Chile und Argentinien
Das Himmelsereignis des Jahres ist die totale Sonnenfinsternis am 14. Dezember. In einem gut 90 Kilometer breiten Streifen schiebt sich der Neumond komplett vor die Sonne. Für maximal 2 Minuten und 10 Sekunden wird der Tag zur Nacht: Die hellsten Sterne sind am Himmel zu sehen und rund um die dunkle Mondscheibe zeigt sich die flammende Sonnenatmosphäre, die Korona. Der Totalitätsstreifen läuft leider zumeist über das Meer.
Die Totalität beginnt am 14. Dezember um 14:33 Uhr Weltzeit im Südpazifik und endet um 17:54 Uhr Weltzeit im Südatlantik vor der Küste Namibias.
Aber die Finsternisfans haben Glück: Der Höhepunkt der Finsternis findet über Land statt. Von etwa 16:00 bis 16:25 Uhr Weltzeit kreuzt der Mondschatten den Süden Chiles und Argentiniens.
Partiell ist diese Finsternis in weiten Teilen des Südpazifiks, Südamerikas, der Antarktis, des Südatlantik, Namibias und Südafrikas zu sehen. Dort erscheint die Sonne wie ein angebissener Keks, weil der Mond nur einen Teil der hellen Scheibe abdeckt.
Im Februar war die Solar Orbiter gestartet. Mittlerweile befindet sich die Sonde auf halben Weg und schickt schon jetzt spektakuläre Bilder unseres Zentralgestirns, ohne das kein Leben auf der Erde möglich wäre.
Diese tollen Bilder machte die Sonde jetzt von unserer Sonne. Aus einer Entfernung von 77 Millionen Kilometern. Niemals zuvor konnten kleinere Sonneneruptionen so deutlich sichtbar gemacht werden. Solar Orbiter soll genau diese Eruptionen untersuchen.
Auf der Sonne brodelt es, ständig entstehen Eruptionen, meistens kleine aber manchmal können sie gewaltig sein. Bei solchen Sonnenstürmen werden Milliarden Tonnen elektromagnetisch geladenes Material ins All und zur Erde geschleudert. Das kann für uns Folgen haben. Denn solche Eruptionen können dazu führen, dass die Stromversorgung ausfällt oder Mobilfunknetze zusammenbrechen.
Unsere Sonne schien schon viele Milliarden Jahre, bevor es uns Menschen gab. Sie entstand gemeinsam mit den Planeten unseres Sonnensystems aus einer Gaswolke und ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt. Wahrscheinlich wird sie noch einmal fünf Milliarden Jahre weiter scheinen - so lange ungefähr reicht die Energie des Sonnenmaterials noch.
Bild: Reuters/Y. Behrakis
Energiemonster
Die Sonne ist im Grunde ein riesiger Kernfusionsreaktor: In ihrem Inneren sind Druck und Temperatur so hoch, dass Wasserstoffatome miteinander zu Heliumatomen verschmelzen - dabei wird massenweise Energie frei. Ein Fingerhut voll Sonnenmaterial erzeugt so viel Energie, wie bei der Verbrennung von mehr als tausend Tonnen Kohle entsteht.
Bild: rangizzz/Fotolia.com
100 mal größer als die Erde
Von der Erde aus wirkt die Sonne gar nicht so groß - manchmal erscheint sie nur wie ein heller Fleck am Himmel. Tatsächlich hat die Sonne aber einen Radius von etwa 700.000 Kilometern. Im Zentrum herrschen Temperaturen von mehr als 15 Millionen Grad Celsius. An der Oberfläche sind es immer noch rund 5500 Grad.
Bild: picture-alliance/dpa/F. Rumpenhorst
Einer von Milliarden Sternen
Was alle Sterne im Universum gemeinsam haben: Sie leuchten, weil sie in ihrem Inneren Energie erzeugen. Unsere Sonne ist einer von diesen vielen Milliarden Sternen. Im Vergleich mit anderen ist sie mittelgroß: Manche Sonnen sind hundertmal größer, andere zehnmal kleiner.
Bild: Ye Aung Thu/AFP/Getty Images
Brodelndes Untersuchungsobjekt
Auf der Oberfläche der Sonne brodelt es: Heißes und damit hell leuchtendes Material steigt aus dem Inneren der Sonne nach oben, dort kühlt es ab und sinkt als dunkleres Material wieder nach unten. Unsere Sonne ist der Erde als einziger Stern so nah, dass Astronomen diese Vorgänge an der Oberfläche detailliert beobachten können.
Bild: Getty Images/Q. Rooney
Faszination Sonnenflecken
Manchmal hat die Sonne große, dunkle Flecken, die etwa einen Monat bestehen bleiben. Schon vor Christi Geburt haben die Menschen das entdeckt; 1610 hat Galileo Galilei die Sonnenflecken protokolliert. Wo sie herkommen, war lange unklar. Heute wissen wir: Die dunklen Sonnenflecken sind Gebiete auf der Sonnenoberfläche, an denen das Magnetfeld besonders stark ist.
Bild: picture-alliance/ dpa
Gefährliche Sonnenstürme
Wenn die Aktivität der Sonne besonders stark ist, entstehen Sonnenstürme, bei denen besonders viele geladene Partikel von der Sonne weggeschleudert werden. Diese Partikel können sogar Satelliten treffen und zerstören, Umspannstationen auf der Erde stören oder zu Stromausfällen führen.
Bild: dapd
Wenn der Himmel leuchtet
So sehen die schönsten Seiten der Sonnenstürme aus: Polarlichter. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen von der Sonne auf die Erdatmosphäre treffen. Wie oft man dieses Schauspiel beobachten kann, schwankt mit dem Sonnenzyklus: Alle 11 Jahre ist die Aktivität der Sonne besonders hoch, dann gibt es besonders viele Sonnenstürme und Polarlichter.
Bild: dapd
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Achtung! Beim Betrachten des Himmelsereignisses sind immer geeignete Schutzbrillen notwendig. Normale Sonnenbrillen sind keine Schutzbrillen! Ungeschützt in die Sonne zu blicken, kann die Augen zerstören und zu völliger Erblindung führen!
Solar Orbiter: Die ESA/NASA-Sonnensonde
Auch die Raumsonde Solar Orbiter beschäftigt sich mit der Sonne. Am 5. Februar soll die gemeinsame Mission von ESA und NASA von Cape Canaveral aus ins All starten. Die Sonde wird die geladenen Teilchen untersuchen, die unser Stern ins All pustet.
Mit Kameras im Röntgen-, Ultraviolett- und sichtbaren Licht macht der Solar Orbiter detailreiche Aufnahmen der Oberfläche und der Atmosphäre der Sonne. Diese Mission wird die Sonne buchstäblich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Denn ihre Bahnneigung nimmt während des kommenden Jahrzehnts immer weiter zu – auf bis zu 33 Grad gegen den Sonnenäquator.
Dann lassen sich auch die Pole gut beobachten, die von der Erde aus praktisch unsichtbar sind. Zudem nähert sich die Sonde unserem Stern auf bis zu 42 Millionen Kilometer – sie kommt der Sonne deutlich näher als der Planet Merkur.
7 Felder, auf denen sich die ESA in Zukunft engagieren will
Mit Beginn des neuen Jahrzehnts setzt sich die Europäische Weltraumorganisation neue Ziele. Neben einem verstärkten Interesse am Mond steht dabei auch unserer eigener Planet im Fokus.
Bild: ESA
Ein Tor zum Universum
In den 2020er Jahren soll Gateway gebaut werden, eine Weltraumstation, die um den Mond kreist. Von dort soll nicht nur unser Trabant genauer untersucht werden, die Station soll auch als Basis für Erkundungsflüge in den entfernteren Weltraum dienen. Ein anderer Vorstoß dieser Art ist die Sonde JUICE, die im Jahr 2022 zum Jupiter reisen soll.
Bild: ESA
Alle an Bord
Die ESA will im nächsten Jahrzehnt weiter gehen als je zuvor. Das gilt auch für die europäischen Astronauten. Jeder von ihnen soll die Möglichkeit haben, zwei Mal ins All zu fliegen. Dazu sollen in den nächsten Jahren auch Reisen zum Mond gehören, zum Beispiel für den deutschen Matthias Maurer (im Bild). Europäische Astronauten sollen auch bei der geplanten NASA Mars-Mission dabei sein.
Bild: picture-alliance/dpa/F.Gambarini
Neue Trägersysteme und Raumfahrzeuge
Ab Ende 2020 soll die Ariane 6 als neuer europäischer Träger Nutzlasten ins All bringen. Mit der Trägerrakete will sich die EU ihren unabhängigen Zugang zum Weltraum sichern. Zum Beispiel für den Start von Satelliten oder Sonden. Die ESA arbeitet außerdem am Space Rider, einem unbemannten, wiederverwendbarem Weltraumlabor, das nach getaner Mission zur Erde zurückkehrt und seine Proben abliefert.
Bild: ESA
Der Aufbau eines Weltraum-Netzwerks
Die ESA plant den Aufbau des ersten 5G-fähigen Satellitensystemes. Dadurch soll ein "Netzwerk am Himmel" geschaffen werden. Es sei die neue Generation der drahtlosen Kommunikation, bei der alles verbunden ist, überall, zu jeder Zeit. Beängstigend oder großartig? Wir können uns nicht entscheiden.
Bild: picture-alliance/imagebroker/O. Maksymenko
Können wir Asteroiden auf Kollisiionskurs stoppen?
Um herauszufinden, was es braucht, um einen Asteroid von seiner Bahn abzulenken, planen NASA und ESA eine Erkundungs-Mission. Ziel ist der Asteroid Didymos mit seinem Mond Didymoon. Dabei soll die NASA-Sonde DART mit über 6 km/s direkt in den Mond geschossen werden. Die HERA-Mission der ESA soll danach vermessen, welchen Einfluss der Zusammenstoß auf die Flugbahn hatte.
Bild: ESA
Die Vermessung der Welt
Die Europäische Weltraumorganisation hat nicht nur große Pläne für die Weltraumforschung. Sie will auch besser verstehen, was auf der Erde passiert. Der Blick aus dem All kann uns helfen, Entwicklungen zu beobachten, die vom Boden aus schwer zu erfassen sind - wie die Versauerung der Ozeane, die Ausbreitung von Waldbränden und die Auswirkungen von Naturkatastrophen.
Bild: picture-alliance/AP Photo/NASA
Aktiv gegen den Weltraumschrott
Seit Beginn der Raumfahrt im Jahr 1957 nimmt der Weltraumschrott unaufhaltsam zu. Dagegen will die ESA jetzt verstärkt mit einer aktiven Mission zur Entfernung des Weltraummülls vorgehen. Mehr als 34.000 Objekte, die größer als 10 cm sind, umkreisen die Erde. In Zukunft sollen diese möglichst eingefangen und beseitigt werden. Denn Kollisionen könnten zu einer gefährlichen Kettenreaktion führen.
Bild: ESA
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Das Jahr der drei Planeten: Mars, Jupiter und Saturn
Mars, das große Raumfahrtziel des Jahres, ist das ganze Jahr über am Himmel zu sehen. Im ersten Halbjahr ist er ein Objekt des Morgenhimmels. Ab Juli zeigt sich der helle rötliche Lichtpunkt dann auch schon vor Mitternacht. Von September bis Dezember ist er im Sternbild Fische praktisch die ganze Nacht über zu bestaunen.
Der Riesenplanet Jupiter befindet sich am 14. Juli in seiner besten Stellung des Jahres. Er strahlt dann im Sternbild Schütze die ganze Nacht hindurch unübersehbar am Firmament. Erst Anfang des nächsten Jahres verschwindet er vom Abendhimmel.
Der Ringplanet Saturn steht ebenfalls im Sternbild Schütze und ist am 20. Juli besonders gut zu beobachten – Jupiter und Saturn sind die Stars der langen Winternächte auf der Südhalbkugel.
Nur alle 20 Jahre: Jupiter trifft Saturn
Von Mai bis Dezember bilden Jupiter und Saturn, die beiden größten Planeten im Sonnensystem, ein hübsches Gespann am abendlichen Firmament – sichtbar in allen Teilen der Welt (von arktischen Regionen abgesehen), aber besonders gut auf der südlichen Hemisphäre.
Der Höhepunkt dieser Jupiter-Saturn-Festspiele wird am 21. Dezember erreicht. Dann überholt der schnellere Jupiter den deutlich langsameren Ringplaneten. Nur alle 20 Jahre stehen Jupiter und Saturn so dicht am Himmel beieinander!
Unser innerer Nachbarplanet Venus strahlt noch bis Mai als Abendstern. Ab Mitte Juni zeigt sie sich für den Rest des Jahres am Morgenhimmel. Anfang April passiert die Venus den offenen Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier – für Himmelsfans immer ein besonders hübscher Anblick.
Starten wieder US-Raumschiffe zur Raumstation?
2020 könnte ein Jahr des Umbruchs für die US-Raumfahrt werden. Bisher haben SpaceX und Boeing im Auftrag der NASA die Internationale Raumstation nur mit Material versorgt. Nun wollen die Unternehmen endlich auch Menschen ins All bringen. Die bemannte Version der Dragon-Kapsel von SpaceX wurde zwar schon vor sechs Jahren vorgestellt, ist bisher aber noch nie mit Menschen an Bord geflogen. Auch beim Mitbewerber Boeing lief nicht alles glatt: Dessen Starliner-Kapsel ist kurz vor Weihnachten 2019 zwar ins All geflogen, hat aber wegen eines Computerfehlers an Bord nicht die ISS erreicht. Beide Kapseln müssen weitere Sicherheitstests absolvieren.
Geht alles gut, dann könnten vielleicht Mitte des Jahres wieder US-Astronauten vom Territorium der USA aus zur ISS reisen. Es wäre das Ende einer neun Jahre langen Durststrecke: Seit dem Ausmustern der Space-Shuttle-Flotte Mitte 2011 sind Menschen nur mit russischen Soyuz-Kapseln zur Raumstation gelangt.
Heiligabend 2019 hat sich der Erstflug von Europas Rakete Ariane zum 40. Mal gejährt. Mehr als 250mal ist eine Ariane ins All gestartet. Die aktuelle Ariane-5 wird allmählich ausgemustert. Die neue Version, Ariane-6, könnte kurz vor Weihnachten 2020 erstmals abheben. Diese Rakete ist deutlich preiswerter und flexibler, aber genauso leistungsstark wie die Ariane-5. Mit ihr reagieren die ESA und die europäischen Raumfahrtfirmen auf die zunehmende Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter, insbesondere SpaceX aus den USA.
Hubble-Jubiläum und ein gutes Sternschnuppenjahr!
Am 24. April jährt sich der Start des Hubble-Weltraumteleskops zum 30. Mal. Ein Auto gilt nach 30 Jahren längst als Oldtimer oder ist schon auf dem Schrottplatz, doch das von NASA und ESA betriebene Welraumteleskop ist noch immer perfekt in Schuss. Es liefert den Astronominnen und Astronomen einzigartige Daten aus den Tiefen des Weltalls und verzaubert die Menschen außerhalb der Wissenschaft mit seinen grandiosen Bildern, die es von Planeten, Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien macht.
Erdähnliche Planeten und andere Entdeckungen aus dem All
Astronomen haben einen neuen erdähnlichen Planeten in unserem benachbarten Sonnensystem Proxima Centauri gefunden. Wir werfen einen Blick auf diese und andere Entdeckungen von Erd- und Weltraum-Teleskopen.
Bild: L. Calçada/ESO
Eine zweite Erde?
Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat einen dritten erdähnlichen Planeten entdeckt, der um den Stern Proxima Centauri kreist. Dieser liegt mit nur vier Lichtjahren unserer Sonne am nächsten. Als erdähnlich gilt ein Planet, wenn die dort vermuteten Bedingungen wie Temperatur, Gravitation und Atmosphäre, Leben theoretisch denkbar machen und flüssiges Wasser physikalisch möglich ist.
Bild: L. Calçada/ESO
Entdeckung durch das Very Large Telescope
Hier haben die Astronomen ihre Entdeckung gemacht: Am Very Large Telescope (VLT) in der chilenischen Atacama-Wüste. Der nun entdeckte Proxima d ist der leichteste der drei entdeckten Planeten um den Stern Proxima Centauri. Auch den etwas größeren Proxima b hatten Forscher der ESO entdeckt, allerdings mit einem anderen 3,6 Meter-Teleskop mit Unterstützung des Planeten-Such-Instrumentes HARPS.
Bild: ESO/G. Lombardi
Sonde auf Planetensuche
Viele erdähnliche Planeten wurden nicht von der Erde aus, sondern mit diesem Weltraumteleskop der NASA entdeckt. Die Raumsonde Kepler ist seit 2009 auf der Suche nach ihnen. Die Planeten müssen neben den physikalischen Voraussetzungen auch aus Gestein bzw. Silikat oder Metallverbindungen mit einer festen Oberfläche bestehen. Das unterscheidet sie von Gas-Giganten. Solche sind nie erdähnlich.
Bild: NASA Ames/JPL-Caltech/T Pyle
Wo ist Leben möglich?
Der Exoplanet Kepler-186f liegt 500 Lichtjahre von uns entfernt und umkreist dort den Roten Zwerg Kepler-186, eine Sonne, die nur vier Prozent der Energie unserer Sonne hat. Kepler 186f umkreist seine Sonne in einem Abstand, der gerade richtig ist, dass theoretisch Leben entstehen könnte: Wasser gefriert oder verdampft dort nicht. Aber ob es dort überhaupt Wasser gibt, ist unbekannt.
Fotos von Exoplaneten gibt es nicht. Die Wissenschaftler behelfen sich mit Modellen wie diesem vom 2014 entdeckten Kepler-186f. Vom kurze Zeit später entdeckten Kepler-438b gibt es noch nicht einmal eine Grafik. Obwohl er gar nicht so weit weg ist: Gerade mal 470 Lichtjahre sind es bis zu ihm. Kepler-438b umkreist einen sonnenähnlichen Stern und ist etwas größer als unsere Erde.
Bild: picture-alliance/dpa
Ozean-Riesen?
Diese Darstellung von Kepler-62e zeigt einen Planeten, der offenbar von einem Ozean bedeckt ist. Wahrscheinlich sind das die meisten erdähnlichen Exoplaneten. Sicher ist bei diesem Planeten allerdings nur, dass er im Sternbild Lyra liegt - 1200 Lichtjahre von uns entfernt. Sein Mutter-Stern Kepler-62 hat übrigens noch einen erdähnlichen Trabanten...
Bild: NASA Ames/JPL-Caltech
Die Kepler-Brüder
Der Radius von Kepler-62f ist etwa 1,4 mal so groß wie der der Erde. Er liegt etwas weiter draußen als sein großer Bruder Kepler-62e, dessen Radius 1,6 mal der Erde entspricht. Aber ansonsten könnte auch er sich zum Leben eignen. Die Forscher halten jedenfalls das Vorhandensein von Gestein und Wasser für durchaus plausibel.
Bild: NASA Ames/JPL-Caltech
Wer zwei Sonnen umkreist
Kepler 16b liegt zwar auch am Rande der bewohnbaren Zone von Sternen, ist aber ziemlich sicher nicht bewohnbar. Eigentlich schade, denn dort könnte man jeden Tag zwei Sonnenauf- und untergänge beobachten. Der Exoplanet von der Größe des Saturn umkreist nämlich zwei Sonnen gleichzeitig. Das Problem: Er ist eine Mischung aus Gas- und Gesteins- bzw. eisbedeckten Planeten.
Bild: imago/UPI Photo
Faszinierende Bilder vom Hubble-Teleskop
Diese Pfeiler der Schöpfung liegen im Adlernebel, etwa 7000 Lichtjahre von uns entfernt. Sie wurden vom Hubble Teleskop, das die ESA und NASA gemeinsam betreiben, aufgenommen. Hier sehen wir die Nebelsäulen durch ihr infrarotes Licht, das tiefer in die Wolken eindringt als ein normales Lichtspektrum. Innerhalb der Säulen sind unzählige helle Sterne und Baby-Sterne zu sehen - auch Sonnensysteme.
Bild: NASA, ESA/Hubble and the Hubble Heritage Team
Licht an!
So sehen die Pfeiler der Schöpfung durch sichtbares Licht aus: Mehr Nebel, aber auch mehr Farbe. Staub und Gas in den Pfeilern werden durch Strahlung, die von jungen Sternen stammt, durchbrochen. Die neuen Bilder des Hubble-Teleskops ermöglichen es den Forschern, Veränderungen im Sternbild über einen längeren Zeitraum genau zu verfolgen.
Bild: NASA, ESA/Hubble and the Hubble Heritage Team
Tief im Großen Wagen verborgen
Diese Galaxie namens NGC 4102 ist eine LINER-Galaxie. Das heißt, sie sendet, wie etwa ein Drittel aller Galaxien, eine niedrig ionisierende Strahlung aus. Im Zentrum gibt es eine Region, in der scheinbar junge Sterne entstehen. Das Zentrum der Sternenbildung ist eine rotierende Scheibe mit einem Durchmesser von 1000 Lichtjahren. Was sich dort genau abspielt, wissen die Astronomen nicht.
Bild: ESA/Hubble, NASA and S. Smartt (Queen's University Belfast)
Ein Haufen in der Milchstrasse
Messier 92 nennt sich dieser Sternennebel, der zum nödlichen Teil des Sternbildes Herkules gehört und in der Milchstrasse liegt. Bei klarem Himmel und dunkler Nacht kann man ihn sogar mit bloßem Auge erkennen. Diese Wolke enthält gut 330.000 Sterne. Die meisten von ihnen bestehen wohl aus Wasserstoff und Helium. Schwerere Elemente, wie etwa Metalle, gibt es dort wahrscheinlich kaum.
Bild: ESA/Hubble & NASA/Gilles Chapdelaine
Der beste Blick je auf Andromeda
Dieses Foto der Andromeda-Galaxie hat im Original 1,5 Milliarden Pixel. Es ist das detailierteste Gesamtbild, das je von der Galaxie angefertigt wurde. Das Hubble-Teleskop hat 100 Millionen Sterne und tausende von Sternen-Clustern darauf gebannt. Um es sich in voller Schönheit anzuschauen, bräuchte man 600 HD-Fernseher. Die beiden Enden des Bildes liegen 40.000 Lichtjahre von einander entfernt.
Bild: NASA, ESA, J. Dalcanton (University of Washington, USA), B. F. Williams (University of Washington, USA), L. C. Johnson (University of Washington, USA), the PHAT team, and R. Gendler
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Das Hubble-Team feiert mit viel Begeisterung, aber auch schon etwas Wehmut. Denn seit dem Ausmustern der Space Shuttle-Flotte sind keine Service-Missionen mehr möglich. Fünfmal ist Hubble in der Umlaufbahn gewartet und repariert worden, zuletzt 2009. Im Laufe der 2020er Jahre dürften einige der Kameras und Messinstrumente ausfallen – aber Astrofans hoffen auf noch etliche produktive Jahre des legendären Teleskops.
Während im vergangenen Jahr alle wichtigen Sternschnuppenströme wegen hellen Mondlichts nur schwierig zu beobachten waren, sieht es 2020 viel besser aus: Bei den Perseiden, die vom 9. bis 13. August über den Himmel huschen, stört der abnehmende Halbmond noch ein wenig. Doch die Leoniden am 16. und 17. November und die Geminiden vom 12. bis 15. Dezember finden rund um Neumond in wunderbar dunklen Nächten statt.
Im übrigen gilt auch 2020: Der Blick ans Firmament lohnt sich immer – und es kann jederzeit eine wunderbare Sternschnuppe über das Himmelszelt huschen.
Vor vier Jahrzehnten ist die erste Ariane-Trägerrakete ins Weltall geflogen. Es war ein Meilenstein für die europäische Raumfahrt. Ein Überblick über die wichtigsten ESA Projekte seit dem Jungfernflug.
Bild: picture-alliance/dpa/Astrium Gmbh
Eine neue Weltraumagentur und eine neue Rakete
Die Geschichte der Europäischen Weltraumagentur (ESA) begann mit der Ariane 1. Sie wurde von der European Launcher Development Organisation (ELDO) gebaut. Am 24.12. 1979 startete sie zu ihrem ersten Flug in Kourou. Die ESA war schon vier Jahre vorher durch die Zusammenlegung der Europäischen Weltraumforschungsorganisation ESRO mit der ELDO gegründet worden, nahm aber erst 1980 ihre Arbeit auf.
Bild: Getty Images/AFP/CNES
Kometenjäger und Astronomen
Seit ihrer Gründung investierten die Mitgliedsstaaten der ESA in die Grundlagenforschung und Erforschung des Weltalls ebenso wie in Erdbeobachtung, bemannte und robotische Forschung. Dazu beförderte die ESA weit über 60 Satelliten, Sonden und Raumschiffe in den Erdorbit und darüber hinaus. Dieses Bild des Kometen Halley hat die ESA-Raumsonde Giotto am 19. März 1986 aufgenommen.
Bild: picture-alliance/dpa
Kooperation mit NASA und Partnern weltweit
Das Weltraumteleskop Hubble ist ein gemeinsames Projekt von ESA und NASA. Mit dem optischen Teleskop sind seit 1990 Aufnahmen von fernen Galaxien gelungen, von denen Astronomen bis dahin nur träumen konnten.
Bild: NASA/Getty Images
Spektakuläre Bilder
So machte Hubble beispielsweise diese Aufnahme der Galaxie NGC 4102. Die Astronomen haben sie im Sternbild des Großen Bären aufgenommen. Im inneren befindet sich eine radioaktive Quelle niedrig ionisierender Strahlung (LINER). Der Durchmesser dieser Spiralgalaxie beträgt ungefähr 1000 Lichtjahre.
Bild: ESA/Hubble, NASA and S. Smartt (Queen's University Belfast)
Kartoffel-Erde
Die "Potsdamer Schwerekartoffel" zeigt, stark überhöht, die Verteilung der Erdmassen und damit das räumlich ungleichförmige Schwerefeld der Erde. Forscher des Geoforschungszentrums Potsdam haben sie errechnet und sich dazu der Daten von gleich drei verschiedenen Erdbeobachtungssatelliten bedient: LAGEOS (NASA), GRACE (NASA und DLR) und GOCE (ESA).
Bild: GFZ
Die Welt verstehen
Der 2002 gestartete Envisat war einer der ersten großen Erdbeobachtungssatelliten. Sie helfen uns zu verstehen, was auf der Erde passiert. Heute gibt es ein Netzwerk von Nachfolgesatelliten im Rahmen des Copernikus-Programms. Das Programm führt die Daten von fast einem Dutzend Sentinel- und Jason-Satelliten mit Daten von der Erde zusammen, die wir so immer besser verstehen lernen.
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Antarktisches Eis im Blick
Envisat knipste unter anderem dieses Bild eines antarktischen Gletschers. Heute liefern die vielen Satelliten des Copernikus-Programms auch Daten über Temperatur, Atmosphärenzusammensetzung, Oberflächenstrukturen, Pflanzenwachstum, Zusammensetzung von Böden, Feuchtigkeitshaushalt, vulkanische und seismische Aktivität und vieles mehr.
Bild: ESA/dpa
Forschung im Erdorbit
An der Internationalen Raumstation (ISS) ist die ESA mit zahlreichen internationalen Partnern beteiligt. Zwischen 2008 und 2015 hat die ESA sogar einen eigenen Raumtransporter betrieben, der Nachschub zur ISS bringen konnte - das Automated Transfer Vehicle (ATV). Auch heute ist die ESA wieder an der Entwicklung von Raumschiffen beteiligt: Gemeinsam mit der NASA baut sie das Raumschiff Orion.
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Europäische Astronauten
Die ESA-Mitgliedsstaaten haben keine "eigenen" Astronauten. Alle Kandidaten müssen sich beim European Astronaut Center bewerben und werden auch dort von der ESA ausgebildet. Hier ist der Italiener Luca Parmitano bei einem Außeneinsatz an der ISS.
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Astro-Alex hält den Rekord
Auch Alexander Gerst, alias "Astro Alex" ist ein ESA-Astronaut. Er war schon zweimal auf der ISS: 2014 und 2018. Insgesamt hat der Geophysiker 362 Tage seines Lebens im Orbit verbracht und war damit länger im All als jeder andere ESA-Astronaut.