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Politik

Gouverneur von Kentucky: Mindestens 74 Tote

13. Dezember 2021

Nach dem Durchzug einer ganzen Serie von Tornados ist das genaue Ausmaß der Katastrophe in den USA weiter unklar. Immer noch werden über 100 Menschen vermisst.

USA Tornados ziehen Spur der Verwüstung nach sich | Mayfield
Verzweiflung angesichts eines Bergs von TrümmernBild: Brendan Smialowski/AFP

"Die genaueste Zählung, die wir jetzt haben, sind 74 Menschen in Kentucky", sagte Gouverneur Andy Beshear über die bisher bestätigten Todesfälle. "Zweifelsohne wird es mehr geben", so seine Befürchtung. Er gehe davon aus, dass die Zahl der Toten noch auf bis zu 80 steigen werde. Aktuell würden noch mehr als 100 Menschen in Kentucky vermisst. Nach ihnen werde aktuell gesucht. 

Die bisher identifizierten Toten seien zwischen fünf Monaten und 86 Jahren alt gewesen, sagte Beshear weiter. Aktuell seien Zehntausende Haushalte ohne Strom. Es gebe einen "Berg von Trümmern". 

 Ein besonders heftiger Luftwirbel hatte in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) eine Kerzenfabrik in Mayfield dem Erdboden gleichgemacht, in der wegen der Weihnachtszeit rund um die Uhr gearbeitet wurde. In ihr sollen jedoch deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen sein als zunächst befürchtet. Ein Sprecher des Unternehmens "Mayfield Consumer Products" konnte bisher lediglich den Tod von acht Beschäftigten bestätigen. Acht weitere würden noch vermisst, hieß es. 

Eine erschreckende Luftaufnahme des Kerzenfabrik-GeländesBild: Cheney Orr /REUTERS

Orte in Kentucky "einfach weg"

Das Ausmaß der Zerstörung sei niederschmetternd, berichtete Beshear. "Ich habe Orte, die sind verschwunden. Ich meine, einfach weg. (...) Die massiven, weit verbreiteten Schäden machen die Rettungsbemühungen zu einer Herausforderung."

Ein Bewohner Mayfields vor den Überresten seines HausesBild: Cheney Orr/REUTERS

Von der Katastrophe betroffen sind auch die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Missouri, Mississippi und Tennessee - dort wurden vergleichsweise aber wenige Todesopfer gezählt.

Eine Klimawandel-Folge?

Wissenschaftler warnen immer wieder davor, dass die Heftigkeit von Naturkatastrophen durch den Klimawandel zunehme. Es sei bekannt, "dass alles intensiver wird, wenn sich das Klima erwärmt", betonte auch US-Präsident Joe Biden. Er kündigte an, die Umweltbehörde solle untersuchen, welche Rolle die Erderwärmung bei der jüngsten Tornado-Serie gespielt haben könnte.

Auch dieses Lagerhaus hielt der Naturgewalt nicht StandBild: John Amis/AFP/Getty Images

Für Deutschland kondolierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem US-Präsidenten. Mit Erschrecken habe er von den verheerenden Auswirkungen der Tornados erfahren, schrieb Steinmeier an Biden. "Das Ausmaß an Tod und Zerstörung erfüllt mich mit Trauer." Steinmeier sprach Biden auch im Namen der Bundesbürger seine tief empfundene Anteilnahme aus. Eine Kondolenzbotschaft erhielt Biden auch vom russischen Staatschef Wladimir Putin, mit dem er erst am Dienstag einen Videogipfel abgehalten hatte. In dem Telegramm bekundet Putin sein "aufrichtiges Beileid". Russland teile die Trauer jener, die durch die Katastrophe geliebte Menschen verloren hätten.

wa/ack/uh (dpa, ap, afp, kna)

Dieser Artikel wurde aktualisiert.

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