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Osram für einen Tag im Dax

8. Juli 2013

Eintagsfliege im Dax: Für einen Tag zählt der deutsche Leitindex inklusive Osram 31 statt 30 Mitglieder. Das hat es in der 25-jährigen Geschichte des Dax nur einmal zuvor gegeben.

Energiesparlampe von Osram leuchtet vor dem Wort Börse (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Leuchtmittelhersteller Osram hat am Montag sein Debüt an der Frankfurter Börse gegeben. Der erste Kurs des von Siemens in die Unabhängigkeit entlassenen Traditionsunternehmens flackerte mit 24 Euro an der Kurstafel auf. Das entspricht einem Firmenwert von 2,5 Milliarden Euro. Damit ist Osram an der Börse 700 Millionen Euro weniger wert als die Muttergesellschaft Siemens angenommen hatte.

Vorstandschef Wolfgang Dehen läutete die Börsenglocke auf dem Parkett. Er verspricht sich von der Abspaltung von Siemens mehr Freiheit bei Investitionsentscheidungen. Bisher hatte das Münchener Unternehmen mit anderen Siemens-Sparten um das Geld des Konzerns buhlen müssen. Schon am Wochenende hatte Osram die Fassade der Frankfurter Börse mit einer Lichtinstallation in die Unternehmensfarbe orange getaucht.

Osram setzt auf innovative LED-Lösungen

02:27

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Kein klassischer Börsengang

80,5 Prozent der Osram -Anteile wanderten an die Siemens-Aktionäre. Jeder Siemens-Aktionär erhielt für zehn seiner Aktien eine Osram-Aktie. 17 Prozent hält künftig weiter Siemens, 2,5 Prozent ein Siemens-Pensionsfonds. Wegen dieser Abspaltung, Spin-Off genannt, wird der Deutsche Aktienindex (Dax) der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen für einen Tag auf 31 Mitglieder erweitert. Nach Handelsschluss wird die Osram-Aktie wieder aus dem Index herausgenommen, das Gewicht der Siemens-Aktie dann angepasst. Siemens wollte Osram eigentlich klassisch an die Börse bringen, konnte den gewünschten Preis aber nicht erzielen.

Auf ähnliche Weise hatte auch der Chemiekonzern Bayer seine ungeliebte Tochter Lanxess an die Börse gebracht - heute ist sie im Dax. "Ob Osram ein ähnlicher Erfolg wird wie Lanxess, ist fraglich", sagte Marktanalyst Heino Ruland. "Es wird davon abhängen, ob Osram den Vorsprung der Konkurrenz im LED-Geschäft aufholen kann."

ul/wen (rtr, dpa, afp)

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