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Politik

Ostermärsche für Frieden in der Ukraine

18. April 2022

Mehrere Tausend Menschen sind über die Osterfeiertage für Frieden und Abrüstung auf die Straße gegangen. Die Organisatoren sind zufrieden mit den diesjährigen Ostermärschen.

Ostermärsche 2022 | Frankfurt am Main
Zentrale Forderungen waren ein Waffenstillstand und das Ende des Krieges gegen die UkraineBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Mit Aktionen in mehreren Städten sind an diesem Montag die traditionellen Ostermärsche zu Ende gegangen. Nach Angaben der Organisatoren gab es in etwa 30 Städten Aktionen, darunter in Frankfurt am Main, Dortmund, Büchel, Nürnberg, Hamburg und Wilhelmshaven. Die Kundgebungen richteten sich etwa gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die geplanten Milliardenausgaben für die Bundeswehr.

In Rheinland-Pfalz zieht der Ostermarsch am Zaun des Fliegerhorsts Büchel vorbei, wo vermutlich amerikanische Atomwaffen lagernBild: Thomas Frey/dpa/picture alliance

Allein in Frankfurt gingen nach Angaben der Polizei rund 2500 Menschen auf die Straße. Auf Plakaten forderten sie "Nein zum Krieg" und eine Umwidmung des geplanten 100-Milliarden-Euro-Pakets für die Bundeswehr in Bildung und Soziales. In Hamburg kamen rund 2100 Menschen zu einem Ostermarsch zusammen. Unter dem Motto "Es ist kurz vor Zwölf" protestierten darüber hinaus rund 320 Friedensaktivisten und Atomwaffengegner beim Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz. Dort werden nach offiziell nicht bestätigten Berichten US-Atomwaffen gelagert.

In Frankfurt am Main kamen an diesem Montag rund 2500 Demonstranten zusammenBild: Sebastian Gollnow/dpa/picture alliance

Das Netzwerk Friedenskooperative, das die regionalen Aktionen koordiniert, zog in Bonn eine positive Bilanz: Die Zahl der Teilnehmer sei im Vergleich zu den Vorjahren "moderat" angestiegen. In über 120 Städten hätten über Ostern Aktionen für Frieden und Abrüstung stattgefunden. "Der Krieg in der Ukraine hat über die Ostertage viele Menschen auf die Straßen getrieben, die nicht ohnmächtig die Nachrichten verfolgen möchten, sondern sich aktiv gegen den Krieg, für diplomatische Lösungen und gegen Aufrüstung engagieren wollen", so ein Sprecher des Netzwerks.

Manche Forderungen der Ostermarschierer waren im Vorfeld der Aktionen auf Kritik gestoßenBild: Markus Scholz/dpa/picture alliance

Einige Forderungen der Friedensbewegung sorgten diesmal vorab für heftige Diskussionen. Das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" sei aktuell eine Arroganz gegenüber den Menschen in der Ukraine, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) dem Bayerischen Rundfunk. "Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch." Zum Höhepunkt der Aktionen am Samstag sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Pazifismus sei im Moment "ein ferner Traum".

uh/fab (dpa, epd)

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