1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ostküste stellt sich auf Monstersturm ein

27. Oktober 2012

Als Hurrikan hat "Sandy" eine Spur der Verwüstung in der Karibik hinterlassen. Mindestens 40 Menschen kamen in der Region ums Leben. Nun nimmt der Sturm Kurs auf die US-Ostküste, wo er zum Super-Unwetter werden könnte.

Der Hurrikan "Sandy" nimmt Kurs auf die USA. Satellitenfoto. (Foto:NOAA/AP/dapd)
Bild: dapd

Auf seinem Weg durch die Karibik riss "Sandy" zahlreiche Menschen in den Tod und richtete schwere Sachschäden an. Allein auf Haiti starben nach Behördenangaben 25 Menschen. Ein Sprecher des dortigen Katastrophenschutzes sagte, einige der Menschen seien umgekommen, als sie versuchten, vom schweren Regen angeschwollene Flüsse zu durchqueren. Zwar zog das Zentrum des Sturms am Mittwoch an der Insel vorbei, aber die Ausläufer sorgten für schwere Regenfälle.

In Kuba starben durch den Hurrikan mindestens elf Menschen. Heulende Winde deckten Hausdächer ab, rissen Bäume und Strommasten um, Starkregen und Überflutungen führten zum Einsturz zahlreicher Hütten und Häuser. Es war der schwerste Sturm in Kuba seit 2005. Am Freitag traf "Sandy" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde auf die Hauptinseln der Bahamas. Dort wurde ein Mann getötet und es kam zu Stromausfällen und Überflutungen. Einige kleinere Inseln wurden von der Außenwelt abgeschnitten.

"'Sandy" war der schwerste Hurrikan auf Kuba seit 2005Bild: REUTERS

"Ein möglicherweise historischer Sturm"

Zwischenzeitlich hatte sich "Sandy" etwas abgeschwächt und wurde nur noch als Tropensturm bewertet - mit Windgeschwindigkeiten bei etwa 110 Kilometern pro Stunde. Doch inzwischen hat "Sandy" wieder an Stärke gewonnen und wird nun erneut als Hurrikan mit etwa 120 Kilometern pro Stunde eingestuft.

Neue Gefahr droht, wenn der Sturm in der kommenden Woche entlang der gesamten Atlantikküste der USA von Florida bis Maine zu spüren sein wird. Meteorologen befürchten, dass sich der Sturm dann mit der Kaltfront "Frankenstorm" aus dem Nordosten vereinigen und zu einem "Monstersturm" heranwachsen könne. "Das sieht nach einem sehr ernsten, möglicherweise historischen Sturm aus", sagte der Direktor der US-Wetterwarte, Jeff Masters.

Unterdessen wurden über den US-Bundesstaat New York und die Hauptstadt Washington der Notstand verhängt. In die Vorbereitungen auf den Sturm seien "alle Ebenen" der Verwaltung einbezogen, erklärte der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo. Washingtons Bürgermeister Vincent Gray teilte mit, die Behörden seien bemüht, alle Einwohner "bestmöglich auf die Folgen des Unwetters vorzubereiten". Der massive Sturm soll am Montag oder Dienstag auf die US-Ostküste treffen. Das seltene Wetterphänomen könnte Experten zufolge in der dicht besiedelten Region Schäden im Umfang von mindestens einer Milliarde Dollar anrichten.

Sandy verwüstet Karibik-Inseln

01:20

This browser does not support the video element.

"Sandy" stört den US-Wahlkampf

Der Sturm beeinträchtigt auch den Präsidentschaftswahlkampf in den USA. Angesichts des herannahenden Unwetters sagte der republikanische Kandidat Mitt Romney eine für Sonntag geplante Wahlkampfveranstaltung in Virginia Beach vorsorglich ab. Präsident Barack Obamas Wahlhelfer betätigten sich ebenfalls in Wetterbeobachtung. Der Präsident hatte am Samstag Auftritte in New Hampshire geplant und wird am Montag in den Bundesstaaten Ohio und Florida erwartet.

In der Woche vor der Wahl am 6. November könnte das Unwetter dann mit schweren Regenfällen, Überflutungen und Stromausfällen in mehreren Bundesstaaten zu Chaos führen. Betroffen sein dürften auch Virginia, New Hampshire und Ohio, wo Romney und Obama besonders intensiv um Stimmen werben.

GD/ml/kis/rb (dapd, rtr, dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen