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Politik

Oxfam-Chefin Byanyima neue Leiterin von UNAIDS

15. August 2019

Nach monatelanger Vakanz bekommt das Anti-Aids-Programm der Vereinten Nationen eine neue Leiterin. Winnie Byanyima folgt auf den umstrittenen Michel Sidibé - und soll ein ambitioniertes Ziel erreichen.

Winnie Byanyima
Winnie Byanyima strebt die Ausrottung von Aids bis zum Jahr 2030 anBild: picture-alliance/AP/G. Ehrenzeller

In einer Stellungnahme zeigte sich Winnie Byanyima "geehrt" über die Ernennung durch UN-Generalsekretär Antonio Guterres an die Spitze von UNAIDS zu einem "so wichtigen Zeitpunkt im Kampf gegen HIV".

Das Anti-Aids-Programm der Vereinten Nationen setzt sich dafür ein, die Immunschwächekrankheit bis 2030 zu besiegen. Seit dem Bekanntwerden von Aids vor mehr als 35 Jahren sind rund 35 Millionen Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben.

Auf internationaler Bühne hat sich die aus Uganda stammende Flugingenieurin und Frauenrechtlerin als Direktorin des "Gender-Teams" des UN-Entwicklungsprogramms UNEP und als Co-Direktorin des Weltwirtschaftsforums in Davos einen Namen gemacht. Nach fünf Jahren an der Spitze von Oxfam tritt sie bei UNAIDS die Nachfolge von Michel Sidibé an, der im Mai nach Kritik an seinem Führungsstil zurückgetreten war.

Michel Sidibé verließ UNAIDS im Mai nach schweren Vorwürfen - jetzt ist er Gesundheitsminister in MaliBild: picture-alliance/AP/T. Camus

Umstrittener Vorgänger

Dem Malier wird vorgeworfen, Mobbing, sexuelle Belästung und Missbrauch innerhalb des UN-Programms geduldet zu haben. So soll er Beschwerden mehrerer Mitarbeiterinnen über sexuelle Belästigungen durch seinen Stellvertreter Luiz Loures ignoriert haben. Loures hatte die Organisation bereits im März vorigen Jahres verlassen.

In einem im vergangenen Dezember veröffentlichten Expertenbericht hieß es, Sidibé habe "eine Kultur der Straflosigkeit" zugelassen. Darüber hinaus soll er auch einen "Personenkult" um sich betrieben haben.

Sidibé wechselte im Mai dieses Jahres als neuer Gesundheitsminister in das Kabinett von Malis Ministerpräsident Boubou Cissé. Damit kam er seiner vorzeitigen Entlassung aus dem UNAIDS-Amt zuvor, das er neun Jahre lang ausgeübt hatte.

Nach Bekanntwerden der Verfehlungen hatte Schweden, zweitgrößter Beitragszahler von UNAIDS, den sofortigen Rücktritt gefordert und seine Zahlungen vorübergehend eingestellt.

mak/pgr (afp, epd, dpa, ap)