1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ozonloch erreicht fast wieder Rekordgröße

23. Oktober 2015

Über der Antarktis ist das Ozonloch wieder gewachsen. Es legte binnen eines Jahres um 2,5 Millionen Quadratkilometer zu und ist so groß wie seit neun Jahren nicht mehr. Kölner Forscher haben eine Erklärung dafür.

Ozonloch über der Antarktis (Foto: DLR/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/DLR

Das Ozonloch über der Antarktis ist nach jüngsten Daten 26 Millionen Quadratkilometern groß. Damit sei es um etwa 2,5 Millionen Quadratkilometer größer als zum selben Zeitpunkt 2014, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Damit sei es größer als der nordamerikanische Kontinent. Das sei der zweitgrößte Wert seit dem Rekord von 2006, als eine Ausdehnung von 27 Millionen Quadratkilometer ermittelt wurde, erklärte das DLR. Mit Hilfe von Satelliten haben Wissenschaftler des Erdbeobachtungszentrums (EOC) am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) diese Entwicklung dokumentiert. Sie beobachten permanent die schützende Ozonschicht und analysieren die Veränderungen.

Die Ausdehnung des Ozonlochs schwankt während des Jahres. Es erreicht stets um diese Jahreszeit seine größte Fläche und erholt sich anschließend wieder mehr oder weniger. Als mögliche Ursache für die Verschlechterung in diesem Jahr sehen die Forscher veränderte Luftströmungen in der Stratosphäre: Seit Ende August habe sich der polare Wirbel über der Antarktis derart stabilisiert, dass verstärkt Ozon abgebaut werde.

Einfluss der planetaren Wellen

Die Zirkulation in der Stratosphäre wird dominiert durch sogenannte planetare Wellen, die auch für den Luftaustausch zwischen den Polargebieten und den mittleren Breiten sorgen. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Klimawandel auch die Ausprägung dieser planetaren Wellen verändert. Auf diese Weise dürfte der Klimawandel also auch Auswirkungen auf die Ozonlochsituation haben. Dies wird gerade weiter erforscht.

Zuletzt hatte sich das Ozonloch weitgehend stabilisiert, so dass Experten von einer allmählichen Erholung der Schicht ausgegangen waren. Die Ozonschicht in 10 bis 50 Kilometer Höhe schützt uns vor den UV-Strahlen der Sonne. Die inzwischen weitgehend verbotenen aber sehr langlebigen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) tragen in dieser Höhe nach wie vor zum Abbau des Ozons bei.

kle/sti (dpa, dlr.de)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen