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PolitikPakistan

Pakistan: Proteste für die Freilassung von Imran Khan

26. November 2024

Seit Tagen gehen Anhänger des früheren Premierministers Imran Khan wieder auf die Straße. Zuletzt wurden die Proteste gewaltsam und es gab Tote.

Zwei vermummte Polizisten vor einer Tränengaswolke
Straßenkämpfe in IslamabadBild: Aamir Qureshi/AFP

Die Sicherheitskräfte feuerten Tränengas auf die Demonstranten in Pakistans Hauptstadt Islamabad und setzten Schlagstöcke ein. Nach Angaben des Innenministeriums sind bei den Protesten für den inhaftierten früheren Premierminister Imran Khan sechs Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Mehr als hundert Einsatzkräfte seien bei den Ausschreitungen verletzt worden, hieß es.

Ein Polizeisprecher hatte am Montag zudem von mindestens 50 verletzten Demonstranten gesprochen. Angesichts der Zuspitzung der Lage übernahm das Militär die Sicherung der Hauptstadt Islamabad. Innenminister Mohsin Naqvi drohte mit einer Ausgangssperre.

Premierminister spricht von bösen politischen Plänen

Das sei kein friedlicher Protest, sagte Premier Premierminister Shehbaz Sharif. "Das ist Extremismus." In seiner Erklärung verurteilte er das Blutvergießen als Ziel "böser politischer Pläne". Die Regierung traf sich mit Khans Beratern, um die Proteste zu beruhigen. Aber der Versuch sei nicht erfolgreich gewesen, sagte Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif.

Imran Khan sitzt seit August 2023 in Haft (Archivbild)Bild: Mohsin Raza/REUTERS

Am Sonntag waren Tausende Anhänger Khans für einen Protestmarsch in Richtung Islamabad aufgebrochen, um die Freilassung des Politikers zu erzwingen. Seit dem Wochenende ist die Hauptstadt mit Schiffscontainern abgeriegelt, das mobile Internet wird blockiert. Nach Angaben von Khans Partei PTI gelang es den Demonstranten am späten Montagabend schließlich, nach Islamabad vorzudringen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Geheimdienstes erfuhr, kam es bisher zu mehr als 500 Festnahmen. 

Khan in den Fängen der Justiz

Ex-Regierungschef Khan war von der Parlamentswahl im Februar ausgeschlossen worden. Hintergrund ist ein Schuldspruch wegen Korruption, seit August 2023 sitzt er in Haft. Dutzende weitere Strafverfahren gegen ihn laufen. Khan bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer für politische Zwecke missbrauchten Justiz. Seine Anhänger protestieren regelmäßig für seine Freilassung.

fab/pg (dpa, afp, rtr)