Solarboom in Pakistan
2022 erlebte Pakistan eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit Jahrzehnten. Die Kosten für importiertes Rohöl zur Energieerzeugung schossen in die Höhe, ebenso wie die Strompreise. Außerdem kam es immer wieder zu Stromausfällen.
Deswegen begannen pakistanische Haushalte, sich mit günstiger chinesischer Solartechnologie einzudecken, um Stromkosten zu senken und Stromausfälle zu vermeiden. Im vergangenen Jahr importierte Pakistan Solarmodule mit einer Rekordleistung von 16 Gigawatt und wurde damit zum sechstgrößten Solarmarkt der Welt.
Mohammed Mustafa Amjad ist Programmdirektor bei Renewables First. Er hat den Solarboom hautnah miterlebt.
"Viele Leute sparten Geld für Solarmodule. Man konnte jeden auf der Straße fragen, worauf er sparen würde, wenn er die Möglichkeit dafür hätte, die erste Antwort war: Solarmodule. Für viele Verbraucher ging es nicht um ein Auto oder ein Haus. Sie wollten eine Solaranlage, wenn sie ein Haus besaßen. Und das ist das Schöne, diese Veränderung, die wir in Pakistan erleben."
Der Druck der Bevölkerung treibt den Wandel im pakistanischen Energiemix voran. Doch der Aufwand ist enorm. Das Land muss in den nächsten zehn Jahren über 90 Milliarden Euro investieren, um 70 % saubere Energie zu erreichen. Nicht nur in die Energieerzeugung, sondern auch in das Stromnetz.