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Politik

Pakistan: Vier Blogger spurlos verschwunden

10. Januar 2017

Nach dem mysteriösen Verschwinden von vier Militär- und Islam-kritischen Bloggern in Pakistan fordern Menschenrechtler dringend Aufklärung. Harsche Kritik an den Behörden kommt von der Organisation Human Rights Watch.

Pakistan Protest - Aktivist Salman Haider verschwunden
Bild: Getty Images/AFP/A. Hassan

Das fast gleichzeitige Verschwinden deute auf eine Beteiligung staatlicher Stellen hin, heißt es in einer Erklärung von Human Rights Watch. "Die pakistanische Regierung hat die Verpflichtung, die vier verschwundenen Aktivisten zu finden und für ihre Sicherheit zu sorgen", formulierte Brad Adams, Asien-Direktor bei Human Rights Watch, Forderungen an die pakistanischen Behörden.

Zwischen dem 4. und 7. Januar waren der Dichter Salman Haider sowie die Aktivisten Asim Said, Ahmad Waqas Goraya und Ahmad Raza Nasir verschwunden. Von ihnen fehlt seither jede Spur. Alle vier Männer waren in den sozialen Medien aktiv. Bislang hat sich niemand zu den Entführungen bekannt. Nach Bekanntwerden des Verschwindens der Männer kam es zu Protesten.

Fast gleichzeitiges Verschwinden

Said wurden offenbar vor seinem Haus in Lahore verschleppt. Saids Vater erklärte, vier unbekannte Männer hätten ihn in ein Fahrzeug gezerrt. Ahmad Waqas Goraya, der in den Niederlanden lebt, sich aber ebenfalls in Lahore aufhielt, verschwand am gleichen Tag. Der Blogger Haider war von der Universität in Rawalpindi nicht in sein Haus in Islamabad zurückgekehrt. Die Polizei fand sein leeres Auto am Straßenrand. Ahmad Raza Nasir, der vierte Aktivist, der sich unter anderem für Polio-Kranke einsetzt, wurde aus dem Laden seiner Eltern in der Punjab-Provinz verschleppt.

Pakistan ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten und liberale Aktivisten, die sowohl vom mächtigen Militär als auch von den aufständischen Islamisten angefeindet werden. Im April 2014 war Hamid Mir, der bekannteste TV-Moderator des Landes von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt worden. Seine Kollegen und Familienangehörigen beschuldigen Pakistans Geheimdienst, den Journalisten ermordet zu haben.

cgn/ww (ap, afpe, epd)

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