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PolitikNahost

Palästinenser beklagen Tote nach Angriff auf Schule

6. Juni 2024

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet worden. Israel betont, im Gebäude seien Hamas-Terroristen gewesen.

Gazastreifen Nuseirat | Schule nach israelischem Angriffen getroffen
Die Schule soll vom Palästinenserhilfswerk UNRWA geleitet worden seinBild: Bashar Taleb/AFP/Getty Images

Die meisten Opfer des Angriffs im Gazastreifen seien Frauen, Kinder und Jugendliche, heißt es von palästinensischer Seite. Mehr als 50 Menschen wurden demnach verletzt. Die Angaben lassen sich bislang nicht unabhängig überprüfen.

Dem israelischen Militär zufolge galt der Angriff einer Stellung der islamistischen Hamas innerhalb des Schulgebäudes, das vom UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betrieben wird. Israel erklärte, bei dem Luftschlag in der Nacht auf Donnerstag seien mehrere Terroristen getötet worden, die Anschläge geplant hätten.

Israel spricht von Hamas-Kämpfern in der Schule

In der Stellung in der Schule seien Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads aktiv gewesen, die auch an den Massakern am 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen seien, heißt es von israelischer Seite. Sie hätten den Bereich der Schule in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat als Unterschlupf und für ihre Aktivitäten missbraucht. Vor dem Angriff wurden nach Darstellung von Israels Armee Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. Wie die Angaben von palästinensischer Seite lassen sich auch die Angaben des israelischen Militärs bislang nicht unabhängig überprüfen.

Seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges dienen Schulgebäude des UN-Palästinenserhilfswerks häufig Binnenflüchtlingen als Zufluchtsort - auch in der Hoffnung, dass Israel diese UN-Gebäude nicht gezielt angreift. Israel wiederum wirft der Hamas immer wieder vor, aus solchen zivilen Einrichtungen heraus zu operieren und Zivilisten damit in Gefahr zu bringen oder bewusst als Schutzschild zu missbrauchen. Ende Mai hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) Israel verpflichtet, den umstrittenen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens unverzüglich zu beenden.

Kämpfe an der Grenze zum Libanon

Im Grenzgebiet zum Libanon ist ein israelischer Soldat getötet worden. Der Mann sei am Mittwoch "bei Kämpfen im Norden" von Israel ums Leben gekommen, teilte die Armee mit. Im dem Gebiet kommt es fast täglich zu Gefechten mit der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Laut der israelischen Armee wurde die nordisraelische Stadt Hurfeish von zwei aus dem Libanon abgeschossenen Sprengstoffdrohnen getroffen. Medienberichten zufolge wurde der Soldat durch diesen Beschuss getötet. Die Kämpfe im Grenzgebiet zwischen Israel und der vom Iran unterstützten und mit der Palästinenserorganisation Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz hatten sich in den vergangenen Wochen verstärkt.

An der Grenze zum Libanon sieht sich Israel mit der Hisbollah-Miliz konfrontiert (Archivbild)Bild: Francisco Seco/AP/picture alliance

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, sein Land sei bereit für eine "sehr intensive Operation" an der Nordgrenze zum Libanon. Die USA warnten vor einer Eskalation des Konflikts. "Dies würde nur zu weiteren Verlusten an Menschenleben sowohl auf israelischer als auch auf libanesischer Seite führen und Israels Sicherheit und Stabilität in der Region insgesamt stark beeinträchtigen", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller.

Der 7. Oktober als Auslöser des Israel-Hamas-Krieges

Seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober feuert die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon fast täglich Raketen auf israelische Ortschaften. Bei ihrem Überfall am 7. Oktober waren militante Angreifer der Hamas sowie weiterer radikaler Palästinensergruppen nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt.

Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. Zudem wurden mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Offiziellen Angaben aus Israel zufolge sind noch mehr als 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas - unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Die Hamas wird außer von Israel auch von den USA, der EU, Deutschland und weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft.

haz/gri/AR (dpa, afp, rtr)

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