Panama- und Suezkanal: Trump will Freifahrt für US-Schiffe
27. April 2025
US-Präsident Donald Trump hat für alle US-Schiffe eine kostenlose Passage durch den Panama-Kanal sowie durch den Suez-Kanal verlangt. "Amerikanischen Schiffen, sowohl militärische als auch kommerzielle, sollte es erlaubt werden, gebührenfrei durch den Panama- und den Suez-Kanal zu fahren", schrieb Trump in seinem Online-Netzwerk Truth Social.
Wichtiges Zugeständnis für Trump
"Diese Kanäle würden ohne die USA nicht existieren", behauptete der US-Präsident. Er habe seinen Außenminister Marco Rubio gebeten, sich umgehend um diese Angelegenheit zu kümmern.
Trump hatte zuletzt ein wichtiges Zugeständnis für seine Forderung nach mehr Einfluss der USA auf den Panamakanal erhalten. Die USA dürfen nach einer Vereinbarung mit Panama Soldaten um die wichtige Wasserstraße stationieren. Panama und die USA hatten zuvor angekündigt, dass sie eine Regelung aushandelten, um US-Kriegsschiffen eine kostenlose und vorrangige Passage durch den Panamakanal zu sichern.
1999 wurde der Kanal an Panama übergeben
Schon in den Monaten vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus am 20. Januar hatte Trump wiederholt angekündigt, die USA würden die Kontrolle über den Panama-Kanal übernehmen. Die wichtige Schifffahrtsstraße, die die Route zwischen Atlantik und Pazifik deutlich verkürzt, war von den USA fertiggestellt worden.
Nach seiner Einweihung im Jahr 1914 blieb der Panama-Kanal bis zum Ende des Jahrhunderts unter US-Kontrolle. 1999 wurde er auf Grundlage eines Abkommens, das 1977 vom damaligen demokratischen US-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen worden war, an Panama übergeben. Trump hatte mehrmals gedroht, den Kanal zurückzuholen, weil die USA unfair behandelt würden.
Suez-Kanal für den Welthandel noch wichtiger
Durch den Panama-Kanal läuft rund fünf Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs. Die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sind die beiden Hauptnutzer der Wasserstraße. Anfang April erhielten die USA auf Druck der Trump-Regierung die Erlaubnis, entlang des Kanals US-Soldaten zu stationieren.
Der seit 1956 unter ägyptischer Kontrolle stehende Suez-Kanal ist für den Welthandel noch wichtiger. Hier wurden rund zehn Prozent des weltweiten Schiffshandelsverkehrs abgefertigt, bis die Huthi-Rebellen im Jemen aus "Solidarität" mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas begannen, Handelsschiffe in der Region zu beschießen.
Die USA sind mit anderen Staaten militärisch eingeschritten, um den Schiffsverkehr durch den Suez-Kanal zu sichern. Dennoch sind dort weniger Schiffe unterwegs als üblich. Dadurch brachen Ägyptens Deviseneinnahmen drastisch ein, das nordafrikanische Land steckt infolgedessen in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
pg/pgr (dpa, afp)