Pantano Erster in Culoz
17. Juli 2016Mister Tour de France ist im Gelben Trikot unantastbar. Chris Froome verwaltete auf der 15. Etappe der 103. Frankreich-Rundfahrt seinen Vorsprung im Gesamtklassement und kontrollierte das Feld nach Belieben. Der Brite hielt auch bei der Achterbahnfahrt über 160 Kilometer und sechs Anstiege weiter Kurs auf seinen dritten Toursieg innerhalb von vier Jahren. Der Kolumbianer Jarlinson Pantano feierte vor dem polnischen Meister Rafal Majka am Sonntag in Culoz den ersten Tagessieg bei der Tour überhaupt. Beide hatten über drei Minuten Vorsprung auf die Froome-Gruppe mit allen Topfahrern ins Ziel gerettet.
Die Froome-Herausforderer Bauke Mollema (+ 1:47 Minuten), Adam Yates (+ 2:45) und Nairo Quintana (+ 2:59) wirken im Schatten Froomes, immer umringt und beschützt von mindestens drei Teamkollegen, fast wie Statisten. Manchmal schien die Sky-Equipe wie in einem Mannschaftszeitfahren berghoch unterwegs. Die Team-Dominanz der Briten mit dem Mastermind Sir Dave Brailsford am Regiepult erinnert fast an die Dominanz des Armstrong-Teams.
Angriffe verpuffen
Der Giro-Gewinner Vincenzo Nibali versuchte zum dritten Mal bei dieser Tour einen Alleingang. Aber der Italiener, im Gesamtklassement längst abgeschlagen noch hinter dem besten Deutschen Emanuel Buchmann platziert, kam nicht weit. Der Astana-Co-Kapitän wird es in den Alpen noch einmal probieren, wenigstens einen Etappensieg zu landen. Auch Alejandro Valverde aus dem Quintana-Team wagte einen verzagten Angriff - aber sofort waren Froomes Leute da. Im Finale wurde er vom Niederländer Wouter Poels und dem Spanier Mikel Nieve begleitet, der auf der Abfahrt vom Grad Columbier fast einen Anhang hinunter stürzte.
Emanuel Buchmann, der deutsche Anwärter auf eine starke Platzierung im Gesamtklassement, musste Lehrgeld zahlen und erreichte als bester Deutscher rund neun Minuten hinter Froome auf Platz 39 das Ziel.
Der Parcours gab einen Vorgeschmack auf die noch ausstehenden Hochgebirgs-Etappen in den Alpen, die nach dem zweiten Ruhetag am kommenden Dienstag in Bern auf dem Plan stehen. Am Montag könnte sich auf den 209 Kilometern in die Schweizer Bundesstadt Bern eine Chance für bergfeste Sprinter wie Degenkolb oder Sagan bieten, nach dem Ruhetag am Dienstag entscheidet die harte Schlussphase über den Tour-Sieg.
to (sid, dpa)