Paphos 2017 - Europäische Kulturhauptstadt
Paphos 2017 - Europäische Kulturhauptstadt
Die Stadt auf der Insel Zypern teilt sich den Titel mit dem dänischen Aarhus. Unter dem Motto "Kulturen verbinden" präsentieren sich beide Orte in diesem Jahr als besonders reizvolle Reiseziele.
Im Zeichen von Aphrodite
Paphos liegt im Südwesten der Republik Zypern. Hier huldigten viele Jahrhunderte Pilger der Göttin der Liebe und Schönheit. Für das Kulturhauptstadtjahr entstand ein Skulpturen-Park entlang der Küste. Dafür schuf die zypriotische Künstlerin Yiota Ioannidou als Hommage an Aphrodite die Bronzefigur "Sol Alter". Vor der Burg an einen Felsen gelehnt blickt sie in Richtung Geburtsort der Göttin.
Antike Mythen
Hier soll Aphrodite, die Schaumgeborene, aus dem Meer gestiegen sein. Der sagenhafte Felsen Pétra tou Romioú liegt 25 Kilometer von Paphos entfernt. Ein Must-see für Urlauber, die Zypern vor allem wegen seiner wunderschönen Strände lieben. Aber die Insel im östlichen Mittelmeer steht auch für einzigartige archäologische Schätze. 1962 entdeckte ein Bauer auf seinem Feld sensationelle Mosaike.
Archäologischer Park Kato Paphos
Am Fundort kommen Besucher über Holzstege zu den sehr gut erhaltenen Bodenmosaiken. Sie schmückten einst antike Römervillen. Wie in einem Bilderbuch der griechischen Mythologie sind zum Beispiel Szenen mit Gottheiten wie Appolon und Daphne zu entdecken. Im Kulturhauptstadtjahr wird hier die Komödie "Lysistrata" aufgeführt. Darin treten Frauen in den Liebesstreik, um den Krieg zu beenden.
Zedern auf Zypern
In den Mosaiken verewigt ist auch der inseltypische Nadelbaum. Sein Holz war begehrt, weil es sehr widerstandsfähig ist und Insekten abhält. Heute stehen die endemisch wachsenden Zypern-Zedern (Cedrus brevifolia) unter Naturschutz. Im "Tal der Zedern" können Besucher in ihrem Schatten angenehm wandern und picknicken. Denn im Hochsommer kann es am Mittelmeer bis zu 40 Grad Celsius heiß werden.
Nekropole Nea Paphos
Aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammen die als "Königsgräber" berühmt gewordenen Ausgrabungen. Dabei handelt es sich gar nicht um royale Ruhestätten, sondern hier haben sich sehr reiche Leute ihre Totenhäuser bauen lassen, sogar mit Trinkwasserbrunnen. Die von Ägypten inspirierten Grabstätten gehören wie die antiken Mosaike zum Archäologischen Park, der seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Naturschauspiel
Eine der wenigen Brutstätten für Meeresschildkröten im Mittelmeerraum ist die Lára-Bucht. Schon seit 1971 stehen die Tiere auf Zypern unter Naturschutz. Zwischen Mai und August werden Touristen gebeten, keinesfalls mit dem Auto direkt ans Ufer zu fahren. Denn dann schlüpfen die Jungen aus dem Ei und sausen über den Strand ins Meer.
Der Hafen als Bühne
Was das Wetter betrifft, ist Paphos als Kulturhauptstadt klar im Vorteil. Zur Eröffnung Ende Januar bewegt sich das Thermometer um die 15 Grad. Ideal für die vielen Open Air-Veranstaltungen mit Musik, Tanz und Theater. Am 01. Mai werden sich die Berliner Philharmoniker für ihr Europa-Konzert auf der Promenade aufbauen. Ein Highlight für die rund 60.000 Einwohner der Region und ihre vielen Gäste.
Kulinarische Leckerbissen
Zypern liegt rund 70 Kilometer südlich der Türkei und knapp 100 Kilometer westlich von Syrien. Die Küche ist orientalisch beeinflusst. Typisch sind Mesé: viele kleine Teller mit Salat, Gemüse, gegrilltem Halloumi-Käse, Olivenpüree, Fleischbällchen und süßen Soutzoukos. Das sind Mandeln umhüllt von einem Gelee aus gekochtem Traubensaft, Rosenwasser, Zimt und Mastix vom Pistazienbaum.
Insel der Touristen
Auf Zypern dauert die Saison lange. Denn noch im Herbst ist es bis zu 35 Grad warm und das Mittelmeer hat 27 Grad Wassertemperatur. 2016 kamen wegen der unsicheren Lage in den Nachbarländern Türkei, Ägypten und Tunesien mehr Gäste als erwartet (rund drei Millionen) in den griechischen Teil der Insel. Ihr Norden ist seit 1974 türkisch besetzt.
Insel der Götter
Urlauber können sich 2017 an mehr als 300 kulturellen Events in der Kulturhauptstadt Paphos erfreuen. Über den internationalen Flughafen ist die Anreise unkompliziert. Bis März ist sogar Skifahren möglich. Auf den Pisten im Troodos-Gebirge gibt es ebenfalls göttlichen Beistand. Die Lifte heißen Hera, Hermes und natürlich Aphrodite. Nach Zeus, dem Göttervater, ist die schwierigste Abfahrt benannt.