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Papst benennt 15 "Kurienkrankheiten"

22. Dezember 2014

Machtstreben, Geldgier, Eitelkeit und Arroganz hat Papst Franziskus bei der Weihnachtsansprache vor der Vatikanverwaltung beklagt. Bereits seit seinem Amtsantritt im März 2013 prangert er Missstände in der Kurie an.

Papst Franziskus Rückreise nach Rom 30.11.2014
Bild: Reuters/T. Gentile

Bei seiner alljährlichen Weihnachtsansprache vor der vatikanischen Kurie, den Leitungs- und Verwaltungsbehörden der katholischen Kirche, hat Papst Franziskus deutliche Worte gefunden. Er zählte insgesamt 15 "Kurienkrankheiten" auf, die zu einer "mentalen und spirituellen Erstarrung" führen. Exhibitionismus, Karrieremacherei, Arroganz, Hartherzigkeit und Geschwätzigkeit seien eine Gefahr, nicht nur für die Kurie, sondern für jeden Christen. Er forderte die Kirchenverwaltung zu Selbstkritik auf. "Eine Kurie, die sich nicht selbst kritisiert, auf den neusten Stand bringt und verbessert, ist ein kranker Körper".

"Geistliches Alzheimer" und "Terrorismus des Geschwätz"

Als eine der Krankheiten benannte Franziskus das "geistliche Alzheimer", welches dazu führe, die Bindung an Christus und die Heilsgeschichte zu vergessen und das eigentliche Ziel des Kirchendienstes aus den Augen zu verlieren. Er prangerte den "Terrorismus des Geschwätz" an und verglich den Verwaltungsapparat der katholischen Kirche - mit seinen Intrigen und Affären - mit einem "Orchester, das schief spielt". Außerdem warnte er vor Untertänigkeit und Opportunismus.

Papst Franziskus hat seit seinem Amtsantritt im März 2013 wiederholt Missstände in der Kurie beklagt. Um dagegen zu wirken, setzte er einen Rat aus acht Kardinälen ein, um Reformen zu erarbeiten. Außerdem gründete er ein eigenes Finanzministerium im Vatikan.

hjh/nf (afpd/dpa/epd/kna)

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