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Glaube

Papst beschwört Frieden in Mosambik

5. September 2019

"Mut bringt Frieden", sagte Papst Franziskus am ersten Tag seiner Reise ins südöstliche Afrika. Derweil ist nicht auszuschließen, dass fremdenfeindliche Ausschreitungen aus dem Nachbarland Südafrika überschwappen.

Papst Franziskus in Mosambik
Franziskus mit dem mosambikanischen Präsidenten Filipe NyusiBild: DW/Ricardo Franco

Einen Monat nach dem Friedensschluss in Mosambik besucht Papst Franziskus erstmals das südafrikanische Land - und hat das Abkommen als "Meilenstein" gewürdigt. "Ihr habt Leiden, Schmerz und Trauer erfahren, aber habt es abgelehnt, das Miteinander von Rache oder Unterdrückung bestimmen zu lassen, oder dass Hass und Gewalt das letzte Wort haben", sagte der Papst in der Hauptstadt Maputo. Die Regierungspartei Frelimo hatte sich Anfang August mit den früheren Renamo-Rebellen ausgesöhnt, beide Gruppen hatten sich bis 1992 in einem 15 Jahre währenden Bürgerkrieg bekämpft.

Bei einem interreligiösen Treffen mit Jugendlichen forderte der Papst die jungen Menschen dazu auf, "eine neue Seite der Geschichte zu schreiben, voll Hoffnung, Frieden und Versöhnung". Sie sollten den Friedensprozess gemeinsam vorantreiben. Die rund 5000 Teilnehmenden waren zum Teil tagelang nach Maputo angereist. Neben Christen waren auch Muslime und Hindus im Sportpalast Maxaquene anwesend.

Einige Mosambikaner waren schon vor der Ankunft des Papstes im Franziskus-FieberBild: DW/Ricardo Franco

Fragile Lage

Solidarität untereinander sei die "beste Waffe, um die Geschichte zu verändern", sagte Franziskus. Der Appell fällt in eine Zeit, in der sich gewaltsame Ausschreitungen im Nachbarland Südafrika gegen Ausländer, auch Mosambikaner, richten. In Nigeria war es schon zu Racheakten gegen südafrikanische Unternehmen gekommen, auch in Mosambik wurden Vergeltungstaten befürchtet. Zudem sind in dem bitterarmen Land für den 15. Oktober Parlamentswahlen angesetzt, die ebenfalls zu Spannungen führen könnten. Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt und hat neben der fragilen innenpolitischen Lage vor allem mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Im März richtete der Zyklon Idai schwere Zerstörungen in dem Land an.

Franziskus ist der erste Papst im Land seit einem Besuch von Johannes Paul II. nach dem Ende des Bürgerkriegs. Am Freitag will das Kirchenoberhaupt ein Aids-Krankenhaus besuchen und in einem Stadion eine Messe feiern. Anschließend reist er in die Inselstaaten Madagaskar und Mauritius weiter. Es ist die vierte Afrikareise von Papst Franziskus und seine 31. Auslandsreise überhaupt.

ehl/qu (kna, epd, ap, afp, dpa)

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