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PolitikFrankreich

Papst erstmals zu Besuch auf Korsika

15. Dezember 2024

Der Besuch ist historisch: Noch nie zuvor war ein Oberhaupt der katholischen Kirche auf der Mittelmeerinsel zu Gast. Dabei äußerte er sich zu einem Thema, das in Frankreich sensibel ist.

Papst Franziskus sitzt im Rollstuhl, er wird über einen roten Teppich geschoben bei seinem Besuch auf Korsika, hinter ihm eine Reihe von Männern, ganz im Hintergrund Berge
Papst Franziskus rief auf Korsika zu einer "gesunden Laizität" aufBild: Alessandra Tarantino/AP Photo/picture alliance

Papst Franziskus hat bei einem Besuch auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika zu einer "gesunden Laizität" aufgerufen. Man solle christliche und weltliche Kultur nicht gegeneinander stellen, sagte das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken in der Inselhauptstadt Ajaccio.

Frankreichs Selbstverständnis als laizistisches Land

Franziskus forderte eine Laizität - die Trennung von Staat und Kirche -, die dynamisch und anpassungsfähig sei. Die stete Zusammenarbeit zwischen zivilen und geistlichen Stellen diene dem Wohle der Gemeinschaft. "Eine solch gesunde Laizität garantiert der Politik, ohne Instrumentalisierung der Religion zu handeln, und der Religion, frei zu leben, ohne durch die von Interessen diktierte Politik belastet zu werden", sagte der Pontifex.

Warten auf den Papst auf dem Boulevard Charles Bonaparte in AjaccioBild: Manon Cruz/REUTERS

Frankreich versteht sich als Land mit strikter Trennung von Staat und Religion. Das Selbstverständnis als laizistisches Land ist tief in der Gesellschaft verankert.

Auf den Straßen von Ajaccio wird Franziskus gefeiert

Bei dem eintägigen Besuch stand auch eine Messe mit mehreren Tausend Gläubigen sowie ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf dem Programm. Auf den Straßen von Ajaccio wurde Franziskus, der am Dienstag 88 Jahre alt wird, von Gläubigen und Schaulustigen gefeiert. Viele sangen Lieder oder baten um Segen.

Es ist das erste Mal, dass ein Papst nach Korsika reist. Die große Mehrheit der etwa 350.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Insel bekennt sich zum katholischen Glauben. Für Franziskus ist es die letzte Auslandsreise in diesem Jahr. Er sollte noch am Abend in den Vatikan zurückkehren.

pg/haz (kna, dpa)

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