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Glaube

Franziskus plant Irak-Reise für März 2021

7. Dezember 2020

Es ist ein schwieriges Reiseziel in einer schwierigen Zeit: Sollte Corona die Visite überhaupt zulassen, hätte das katholische Kirchenoberhaupt ohne Zweifel anstrengende Tage in dem muslimisch dominierten Land vor sich.

Der Papst Anfang Oktober in Assisi - es war die erste "größere" Reise von Franziskus seit Beginn der Corona-Pandemie
Der Papst Anfang Oktober in Assisi - es war die erste "größere" Reise von Franziskus seit Beginn der Corona-PandemieBild: Divisione Produzione Fotografica/Vatican Media/picture-alliance

Papst Franziskus will im kommenden Jahr erstmals in den Irak reisen. Das  Kirchenoberhaupt werde zwischen dem 5. und 8. März auf Einladung der Regierung und der katholischen Kirche die Städte Bagdad, Ur, Erbil, Mossul und Karakosch besuchen, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Die Planung der Reise werde der weiteren Entwicklung des weltweiten Gesundheitsnotstands Rechnung tragen.

Erste Papstreise in Irak überhaupt

Die Regierung in Bagdad begrüßte die bevorstehende Reise als "Botschaft des Friedens". Der irakische Präsident Barham Salih hatte Franziskus im Juli 2019 offiziell zu einem Besuch in seinem Land eingeladen.

Der irakische Präsident Barham Salih hatte das Kirchenoberhaupt im vergangenen Jahr in sein Land eingeladenBild: picture-alliance/AP Photo/K. Mohammed

Der angekündigte Besuch wäre die erste Papstreise überhaupt in den Irak und die erste Auslandsvisite von Franziskus seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr - in Italien war der 83-Jährige im Herbst nach Assisi in der Region Umbrien gefahren. Sein Vorvorgänger Johannes Paul II. hatte im Jahr 2000 einen Besuch an den biblischen Städten des Nahost-Landes geplant, diesen wegen politischer Spannungen unter dem damaligen Präsidenten Saddam Hussein aber abgesagt.

Nur noch 250.000 Christen

Der Irak zählt bei einer Bevölkerung von 40 Millionen Menschen bislang rund 12.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der COVID-19-Epidemie. Für den Papst dürften der Dialog mit dem Islam und die Flucht von Christen aus der krisengeschüttelten Region im Mittelpunkt der Reise stehen.

Bis zum Sturz Saddam Husseins im Jahr 2003 stellten Christen drei Prozent der Bevölkerung des Iraks. Mittlerweile sank ihre Zahl laut Schätzungen des Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit auf 250.000.

Die Lage im Irak ist weiterhin gefährlich. Zwar wurde der sogenannte "Islamische Staat" besiegt, jedoch stellt die Terrormiliz weiterhin eine Gefahr dar. Mossul etwa, das auch auf dem Reiseplan von Franziskus steht, wird nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin als besonders gefährliche Provinz eingestuft.

Der Großimam der Al-Azhar-Moschee von Kairo, Ahmed al-Tajib, begrüßt Franziskus Anfang Februar 2019 in Abu DhabiBild: Reuters/T. Gentile

Mit der Visite will der Papst ein weiteres Mal ein muslimisch geprägtes Land der arabischen Welt besuchen. Bereits im Februar 2019 war Franziskus nach Abu Dhabi, in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, gereist. Dort hatte er unter anderem den Großimam der Al-Azhar-Moschee von Kairo, Ahmed al-Tajib, getroffen. Mit ihm hatte er das Dokument "Die Brüderlichkeit aller Menschen - Für ein friedliches Zusammenleben in der Welt" unterzeichnet. Es war der erste Besuch eines Papstes auf der Arabischen Halbinsel. 

sti/uh (afp, dpa, epd, kna)