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Papst Franziskus reist in afrikanischen Krisenstaat

29. November 2015

Papst Franziskus ist reisefreudig und spart auch schwierige Stationen nicht aus: Nach Kenia und Uganda ist er abschließend in die Zentralafrikanische Republik geflogen. Dort gelten strengste Sicherheitsmaßnahmen.

Papst Franziskus in Uganda (Foto: Reuters/J. Akena)
Auf seiner Afrika-Reise genießt Papst Franziskus nicht nur die Sympathien der katholischen OrdensfrauenBild: Reuters/J. Akena

Am vorletzten Tag seiner Afrika-Reise ist Papst Franziskus in der Zentralafrikanischen Republik eingetroffen. Der Besuch des armen Bürgerkriegslandes war wegen der prekären Sicherheitslage bis zuletzt ungewiss. Im Vorfeld hatte der Papst es aber abgelehnt, von seinen Reiseplänen abzurücken.

Rund 3.000 UN-Blauhelmsoldaten sowie internationale Hilfsorganisationen haben sich mit Großaufgeboten für die Ankunft des Papstes vorbereitet. Auf dem gut 24-stündigen Programm stehen neben Treffen mit Politikern auch Besuche in einem Flüchtlingslager und in der Großen Moschee von Bangui. In der Kathedrale der Hauptstadt will Franziskus eine "Heilige Pforte" öffnen, um im Rahmen des von ihm ausgerufenen "Jahr der Barmherzigkeit" zu Versöhnung aufzurufen.

Kampf gegen Straflosigkeit

Seit Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit 1960 wird die Zentralafrikanische Republik immer wieder von politischen Krisen erschüttert. Auch die zahlreichen Konflikte in den Nachbarstaaten wirken sich regelmäßig negativ aus. 2013 wurde Staatspräsident Francois Bozize gestürzt. Seither flammen immer wieder Kämpfe auf.

Angesichts der Auseinandersetzungen wurden zuletzt auch die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen von Mitte Oktober auf den 27. Dezember verschoben. Der Vatikan behielt sich vor, kurzfristig unter Berücksichtigung der Sicherheitslage zu entscheiden.

Auch Franzosen wollen helfen

Nach französischen Medienberichten hatte die Regierung in Paris dem Vatikan geraten, den Besuch abzusagen und darauf hingewiesen, dass ihre rund 900 Soldaten nur zur Sicherung des Flughafens von Bangui und einer möglichen Evakuierung stationiert seien. Dem Vernehmen nach lenkten die Franzosen jedoch zuletzt ein und sagten zu, sich am Schutz des Oberhaupts der Katholischen Kirche zu beteiligen.

Vor Ort tätige Organisationen forderten den Papst auf, bei seinen Gesprächen in der Hauptstadt Bangui Respekt für die Menschenrechte, den Kampf gegen Straflosigkeit und eine starke Rolle der Justiz im Versöhnungsprozess einzufordern. Dies seien Voraussetzungen für nachhaltigen Frieden und Gerechtigkeit in der Zentralafrikanischen Republik.

Die bisherige Straflosigkeit der Täter fache den Konflikt an und ermuntere zu brutaler Gewalt. Die ersten beiden Stationen der Afrika-Reise von Franziskus waren Kenia und Uganda. Papst Franziskus hob in Uganda den Mut und die Standfestigkeit früherer afrikanischer Christen hervor, die als Märtyrer für ihren Glauben gestorben waren.

pab/haz (dpa, kna)

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