Papst traut 20 Paare im Petersdom
14. September 2014
Als einziger Papst hatte bisher Johannes Paul II. (1978-2005) beim Weltfamilientreffen vor 20 Jahren im Vatikan öffentliche Trauungen vorgenommen. Der Papst ist Bischof von Rom.
"Die Ehe ist keine Fernsehserie"
Familien seien die "Ziegel, aus denen die Gesellschaft errichtet ist", sagte Franziskus in seiner Predigt. Er warnte zugleich vor den Schwierigkeiten des Ehealltags. "Es ist kein leichter Weg ohne Konflikte, sondern eine anstrengende, mitunter schwierige Reise." Paare, deren Beziehung durch innere Müdigkeit oder Untreue belastet sei, drohe nicht die Verurteilung Gottes, denn sie könnten sich auf seine Unterstützung verlassen, wenn sie sich ihm anvertrauten. "Die Ehe ist das Symbol des Lebens und keine Fernsehserie", sagte der Papst.
Es sei normal, sich zu streiten, so Franziskus. Doch als "kleinen Rat" wolle er den Brautleuten mitgeben: "Beendet den Tag nie, ohne wieder Frieden zu schließen. Es genügt eine kleine Geste und man kann seinen Weg weitergehen."
Die jetzt vorgenommene öffentliche Trauung gilt als Einstimmung auf die vatikanische Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie. Das Treffen beginnt am 5. Oktober. Eine Umfrage zur Einstellung der Gläubigen bei den Themen Ehe, Familie und Sexualität hatte verdeutlicht, dass Familienbild und Lebenspraxis vieler Katholiken von der kirchlichen Lehre abweichen.
Zusammenleben schon vor der Trauung
Für Aufsehen vor der Hochzeitszeremonie hatte der Fall einer Römerin gesorgt, die ebenfalls von Franziskus getraut wurde. Sie bringt aus einer vorangegangenen Partnerschaft ohne Trauschein eine erwachsene Tochter mit in die Ehe. Ihr Mann war bereits vorher verheiratet, die frühere Ehe wurde vom Kirchengericht Sacra Rota für nichtig erklärt. Mehrere andere Paare lebten bereits vor der Trauung zusammen.
haz/ fab (epd, kna, dpa)