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GlaubeVatikan

Papst Franziskus: Unerwarteter Auftritt auf dem Petersplatz

6. April 2025

Papst Franziskus war schwer krank, nur knapp sei er dem Tode entronnen, heißt es. Eigentlich soll er sich schonen. Doch jetzt zeigte sich das katholische Kirchenoberhaupt kurz in der Öffentlichkeit.

Papst Franziskus trägt eine Nasenkanüle und spricht in ein Mikrofon (06.04.2025)
Papst Franziskus auf dem Petersplatz: "Einen guten Sonntag Ihnen allen"Bild: Remo Casilli/REUTERS

Sonntagvormittag in Rom: Rund 20.000 Gläubige sind auf den Petersplatz, um bei der Messe dort dabei zu sein. Sie ist Kranken gewidmet, die auf Einladung des Vatikans in Italiens Hauptstadt gekommen waren. Doch der zurzeit berühmteste Kranke in der katholischen Kirche ist nicht zu sehen.

Der erst vor zwei Wochen aus dem Spital entlassene Papst überlässt die Predigt Erzbischof Rino Fisichella. Der spricht in bewegten Worten und unter Beifall von Franziskus, der die Feier "wenige Meter von hier" über das Fernsehen mitverfolge, so Fisichella.

Auftritt in Rollstuhl und mit Kanüle

Und dann die Überraschung zum Ende des Gottesdienstes: Der Papst erscheint unerwartet auf dem Petersplatz. Das Oberhaupt der katholischen Kirche wird im Rollstuhl zum Altar vor der Fassade des Petersdoms geschoben. "Einen guten Sonntag Ihnen allen. Vielen Dank!", sagt der Papst in ein Mikrofon.

Blick auf den Petersplatz: 20.000 Gläubige bei Messe zu Ehren von KrankenBild: Remo Casilli/REUTERS

Der überraschende Auftritt des 88-Jährigen dauerte nicht einmal zehn Minuten. Die Menschen auf dem Petersplatz begrüßen Franziskus mit freudigem Applaus. Sogleich ist er von Fans mit Kameras und Smartphones umringt.

Die Folgen seiner Erkrankung sind weiter sicht- und hörbar. Franziskus trägt eine Nasenkanüle, die ihn mit Sauerstoff versorgt. Die Stimme noch brüchig, aber besser hörbar als nach seiner Entlassung aus der Gemelli-Klinik in Rom. Gemeinsam mit Erzbischof Fisichella erteilt er den Segen.

Lungenentzündung mit Komplikationen

Der seit 2013 amtierende Papst war am 14. Februar wegen einer Bronchitis ins Krankenhaus gekommen, aus der sich eine beidseitige Lungenentzündung entwickelte. Er erlitt mehrere schwere Atemkrisen und bekam eine Bluttransfusion. Laut seinen Ärzten entging Franziskus nur knapp dem Tod.

Sie hatten ihm nach seiner Entlassung am 23. März zu zwei Monaten vollständiger Schonung geraten. In den vergangenen Tagen seien die Entzündungswerte weiter zurückgegangen, teilte Papst-Sprecher Matteo Bruni am Freitag mit. Auch die Atmung und die Sprechfähigkeit des Papstes hätten sich leicht verbessert.

Mit der Karwoche und den Osterfeiertagen steht normalerweise eine arbeitsreiche Zeit für das Kirchenoberhaupt an. Am Ostersonntag erteilt der Papst traditionell den Segen Urbi et Orbi. Wie die Modalitäten in diesem Jahr sein werden, und in welcher Form Franziskus persönlich an den Terminen teilnehmen wird, wurde vom Vatikan bislang nicht mitgeteilt.

AR/haz (kna, epd, afp, dpa)

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