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Glaube

Papst geißelt Korruption in Mosambik

6. September 2019

Zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in Mosambik hat Papst Franziskus mit 60.000 Menschen eine Messe gefeiert. Dabei kritisierte er Fälle von Korruption, die im Zusammenhang mit der Entwicklungshilfe entstehe.

Papst Franziskus besucht Afrika Mosambik
Bild: picture-alliance/dpa/A. Tarantino

Während der Messe im Zimpeto-Stadion in Maputo verurteilte Papst Franziskus die Vermischung von wirtschaftlichen Interessen der Industrienationen und der Entwicklungshilfe. Es habe mitunter den Anschein, dass diejenigen, "die sich mit einem vermeintlichen Wunsch zu helfen nähern, andere Interessen verfolgen". Es sei gefährlich, zu glauben, dass die Korruption in Politik und Staatsverwaltung der Preis für Unterstützung von außen sei. Der Kirchenführer aus Argentinien beklagte weiter, dass viele Menschen in dem ostafrikanischen Land trotz des Reichtums an Bodenschätzen noch immer unterhalb der Armutsgrenze leben müssten.

An der Messe nahmen der Präsident von Mosambik, Filipe Nyusi, ebenso wie der Chef der Oppositionspartei Renamo, Ossufo Momade, teil. Zehntausende Menschen trotzten Regen und Wind, um im Stadion dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu lauschen. Sie sangen, tanzten und wedelten Fahnen mit dem Gesicht des Papstes darauf.

Trotz Regen: Zehntausende nahmen in Maputo an der Messe mit dem Papst teilBild: DW/M. Sampaio

Papst warnt vor Gewaltspirale

Rund einen Monat nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der Regierung von Mosambik und den Renamo-Rebellen warnte der Papst vor Rachegedanken. Christen müssten "die früher wie heute gängige Gewohnheit" abschaffen, "nach dem Vergeltungsprinzip zu leben". Man könne keine Nation mit Zukunft bauen, die auf dem vermeintlichen Gleichgewicht der Gewalt beruhe, so der Papst. Dies münde stets in eine endlose Gewaltspirale. "Keine Familie, keine Gruppe von Nachbarn, keine Ethnie und noch weniger ein Land haben Zukunft, wenn der Motor, der sie vereint, Vergeltung und Hass sind", sagte er zu den Gläubigen. "Ihr habt ein Recht auf Frieden", so Franziskus. 

Die Renamo hatte von 1976 bis 1992 einen blutigen Bürgerkrieg gegen die Frelimo geführt, die bis heute in Mosambik regiert. Erst 1992 konnte das Blutvergießen mit Hilfe der katholischen Kirche beendet werden. Bei den Kämpfen kamen insgesamt über eine Million Menschen ums Leben. Allerdings unterzeichneten die Widersacher erst im August ein endgültiges Friedensabkommen. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie im Südosten Afrikas sind etwa 28 Prozent der rund 30 Millionen Einwohner katholisch.

Besuch bei Aids-Kranken

Bei einem Besuch in einem Aids-Krankenhaus in Maputo hatte Franziskus zuvor die Zusammenarbeit kirchlicher und anderer Hilfsorganisationen gewürdigt. Ziel ihrer Arbeit müsse es sein, nicht nur medizinische Behandlung zu gewährleisten, sondern den Kranken darüber hinaus "ihre Würde zurückzugeben". Am Donnerstagabend hatte das katholische Kirchenoberhaupt eine Einrichtung für Straßenkinder besucht.

Nach der Messefeier im Stadion flog der Papst weiter nach Madagaskar, der zweiten von drei Stationen seiner Reise ins südöstliche Afrika. Am Montag will er Mauritius einen eintägigen Besuch abstatten. Es ist die vierte Afrikareise von Papst Franziskus und seine 31. Auslandsreise überhaupt.

kle/se (epd, dpa, kna)

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