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Neues Finanzministerium im Vatikan

24. Februar 2014

Papst Franziskus zieht weitere Konsequenzen aus den Skandalen um die Vatikanbank. Eine zentrale Aufsichtsbehörde soll künftig alle wirtschaftlichen und finanziellen Belange des Heiligen Stuhls überwachen.

Vatikanbank (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Papst Franziskus hat einen ersten Schritt zur dringend notwendigen Reform der Vatikan-Bürokratie gemacht. Der Pontifex führte eine neue Aufsichtsbehörde für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Vatikans ein, eine Art Finanzministerium.

Die neue Einrichtung ist für alle wirtschaftlichen und finanziellen Fragen des Vatikanstaates und des Heiligen Stuhls zuständig. Die administrativen Prozesse sollen vereinfacht und internationale Standards eingeführt werden. Mit der Leitung der neuen Behörde beauftragte das Oberhaupt der katholischen Kirche den australischen Kardinal George Pell. Er soll einem 15-köpfigen Wirtschaftsrat berichten, der aus acht Kardinälen und sieben externen Finanzexperten besteht.

Die für die päpstliche Güterverwaltung zuständige Abteilung Apsa werde zur Zentralbank. Der Status der Vatikanbank (Artikelbild), früher als Institut für religiöse Werke (IOR) bekannt, bleibe zunächst unverändert.

Die Finanzstrukturen im Vatikan und in der Weltkirche stehen wegen Intrigen und Unregelmäßigkeiten, unter anderem bei der Vatikanbank, seit langem in der Kritik. Der frühere Vatikanbank-Chef Ettore Gotti Tedeschi musste wegen verdächtiger Millionen-Transfers seinen Hut nehmen. Wegen Geldwäscheverdachts froren italienische Ermittler zwischenzeitlich auch Gelder des Instituts ein, die sich auf Konten italienischer Banken befanden.

Der Europarat forderte die Vatikanbank im vergangenen Juli zu mehr Einsatz im Kampf gegen Geldwäsche auf. Franziskus macht seit seinem Amtsantritt im vergangenen März deutlich, dass er umfassende Reformen anstrebt.

pg/gmf (dpa, afp, rtr)

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