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GlaubeAsien

Papst sucht Nähe und Begegnung in Indonesien

3. September 2024

Vier Länder in zwölf Tagen - für seine 45. und bisher längste Auslandsreise hat sich Franziskus viel vorgenommen. Erste Station ist die indonesische Hauptstadt Jakarta.

Papst Franziskus grüßt indonesische Kinder am Flughafen von Jakarta
Gesundheitlich angeschlagen: Der Papst sitzt - wie hier beim Empfang am Flughafen von Jakarta - inzwischen oft im RollstuhlBild: Agus Suparto/Indonesia Papal Visit Committee/Anadolu/picture alliance

Zum Auftakt seiner zwölftägigen Asien-Pazifik-Reise ist Papst Franziskus in Indonesien eingetroffen. Nach seiner Landung am Airport Soekarno-Hattain, dem größten Flughafen der Hauptstadt Jakarta, wurde das Oberhaupt der katholischen Kirche mit militärischen Ehren begrüßt.

Die offiziellen Termine beginnen erst am Mittwoch - nach einem Ruhetag. Dann trifft Franziskus Vertreter aus Religion, Zivilgesellschaft und Politik, darunter auch den scheidenden Präsidenten Joko Widodo.

Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Einwohnerzahl der Welt: Mehr als 240 Millionen Menschen und damit 87 Prozent der Gesamtbevölkerung gehören dem Islam an. Gut zwölf Prozent sind Christen, ein Viertel davon katholisch.

Schwindende Toleranz

Der Islam in dem südostasiatischen Staat galt lange als gemäßigt. In den vergangenen Jahren haben jedoch konservativ- und radikal-islamische Strömungen an Einfluss gewonnen - auch auf die Politik. Regelmäßig kommt es zu Verurteilungen wegen angeblicher Gotteslästerung. Eine Verschärfung des Anti-Blasphemie-Gesetzes soll 2026 in Kraft treten. In der teilautonomen Provinz Aceh gilt das Religionsrecht der Scharia.

Neben dem Islam werden in Indonesien allerdings fünf weitere Religionen beziehungsweise Konfessionen offiziell anerkannt: Protestantismus, Katholizismus, Buddhismus, Hinduismus und Konfuzianismus. Am Donnerstag wird Franziskus Vertreter aller sechs Glaubensrichtungen in der Istiqlal-Moschee von Jakarta treffen - ein Höhepunkt seines Aufenthalts in Indonesien. Anschließend will er vor mehreren zehntausend Gläubigen eine Messe im örtlichen Fußball-Nationalstadion Gelora Bung Karno halten.

Viel Raum für Gebete: Die Istiqlal-Moschee ist die größte Moschee in ganz SüdostasienBild: Levie Wardana/DW

Am Freitag wird der seit längerem gesundheitlich angeschlagene Papst in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby erwartet. Anschließend will er noch Osttimor und Singapur besuchen. Nur in Osttimor ist die Bevölkerung mehrheitlich katholischen Glaubens.

Kontaktfreudiger Papst

In erster Linie gehe es Franziskus bei seiner Reise um Nähe und Begegnung, "die so sehr den Stil seines Pontifikats prägt", unterstrich sein Chefdiplomat. "Es liegt ihm am Herzen, die Bevölkerung der Länder, die er besucht, persönlich zu treffen", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dem Portal Vatican News. Es gehe dem Papst um Zuhören, Nähe und das Mittragen von Schwierigkeiten, Leid und Hoffnungen, so die Nummer zwei des Vatikans.

Bis zu seiner für den 13. September geplanten Rückkehr nach Rom wird Franziskus rund 32.000 Kilometer zurücklegen und etwa 43 Stunden im Flugzeug verbringen. Die Reise war ursprünglich schon für das Jahr 2020 geplant, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben und findet nun drei Monate vor Franziskus' 88. Geburtstag statt.

wa/kle (kna, dpa, afp)

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