1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Papst verkündet Heiliges Jahr

13. März 2015

Es ist das erste Mal seit 15 Jahren: Papst Franziskus hat ein außerordentliches Heiliges Jahr verkündet. Anlass: Der Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren.

Vatikan Papst Franziskus ruft Heiliges Jahr aus
Bild: picture-alliance/AP/A. Medichini

Das außerordentliche Jubiläumsjahr beginne am 8. Dezember 2015 und ende am 20. November 2016, sagte der Papst bei einer Predigt im Petersdom. Es stehe im Zeichen der Vergebung und Barmherzigkeit. Zum Auftakt der Feierlichkeiten wird die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet. Die Pforte ist sonst stets zugemauert.

Erlass der Sünden

Ein Heiliges Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Biblisches Vorbild ist das Jubeljahr, ein alle 50 Jahre begangenes Erlassjahr. Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen. Ursprünglich als Jahrhundertereignis gedacht, wurde es zunächst im Abstand von 50 und dann 33 Jahren wiederholt. Der Rhythmus von 25 Jahren wurde 1450 festgelegt. Zuletzt hatte Papst Johannes Paul II. 2000 ein Heiliges Jahr ausgerufen.

Zentrale Elemente eines solchen Jahres sind neben der Öffnung der Heiligen Pforte die Romwallfahrt und der Ablass. Heute gehören acht Pilgerorte zum Ritual, darunter der Petersdom, die Lateranbasilika, die Basilika Santa Maria Maggiore und die römischen Katakomben.

Reformen sollen fortgeführt werden

Der Papst wird das Heilige Jahr am 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils eröffnen. Die Initiative sei "zugleich eine Einladung, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzuführen". Beim Zweiten Vatikanischen Konzil waren in den Jahren 1962 bis 1965 wegweisende Reformen der katholischen Kirche beschlossen worden, die aber nicht vollständig umgesetzt wurden.

Franziskus wurde von den Kardinälen im Konklave vor genau zwei Jahren mit dem ausdrücklichen Ziel gewählt, eine Reform der vatikanischen Kurie einzuleiten. Durch seinen schlichten Lebensstil im vatikanischen Gästehaus anstatt im prunkvollen Apostolischen Palast, durch eine Neuordnung der vatikanischen Finanzarchitektur sowie die Einberufung einer Familiensynode brachte Franziskus bereits Veränderungen auf den Weg.

Nur kurzes Pontifikat?

Anlässlich des zweiten Jahrestages von Franziskus' Pontifikat veröffentlichte Radio Vatikan ein Interview des Papstes mit einem mexikanischen Fernsehsender, in dem der 78-Jährige nachdenkliche Worte äußerte: "Ich habe das Gefühl, dass mein Pontifikat kurz sein wird. Vier oder fünf Jahre", so das katholische Kirchenoberhaupt. "Es ist aber nur ein Gefühl. Mir stehen also alle Möglichkeiten offen."

Im Sommer vergangenen Jahres hatte Papst Franziskus über seinen eigenen Tod spekuliert. "In zwei oder drei Jahren kehre ich in das Haus des Herrn zurück", sagte er auf einem Flug von Südkorea zu Journalisten.

chr/qu (kna, epd, dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen