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Glaube

Papst warnt vor Abholzung auf Madagaskar

7. September 2019

Papst Franziskus hat sich bei seinem Besuch auf dem Inselstaat Madagaskar für mehr Umweltschutz stark gemacht. Die exzessive Rodung des dortigen Regenwalds könnte die Zukunft des ganzen Landes gefährden, warnte er.

Papst Franziskus besucht Madagaskar
Madagaskars Pflanzenwelt ist bedroht: Papst Franziskus pflanzt symbolisch einen Baobab-Baum Bild: Reuters/Handout Vatican Media

Zum Auftakt seines Besuchs in Madagaskar hat Papst Franziskus zu einem "entschlossenen Kampf" gegen Korruption, Spekulation und Umweltzerstörung aufgerufen. Für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung biete die traditionelle Kultur des Landes genügend Ressourcen, sagte der Papst vor Vertretern von Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft in der Hauptstadt Antananarivo. So brauche es eine bessere Einkommensverteilung und umweltverträgliche Arbeitsplätze. Die "exzessive Abholzung der Wälder zugunsten einiger Weniger" gefährde die Zukunft des Landes. 

Papst Franziskus mit Madagaskars Staatspräsident Andry Rajoelina: "Entschlossener Kampf" Bild: Getty Images/AFP/T. Fabi

Schmuggel und illegale Exporte wertvoller Hölzer gefährdeten die reiche Tier- und Pflanzenwelt und damit die Zukunft des Inselstaates. Zugleich warnte er vor einer wirtschaftlichen Globalisierung mit kultureller Gleichmacherei. Ursprüngliche Lebensstile müssten berücksichtigt werden. Staatspräsident Andry Rajoelina versprach seinerseits, "Madagaskar wieder aufzubauen" und Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in dem teilweise autoritär geführten Land zu verbessern. 

Gebetsfeier mit 100.000 jungen Menschen 

Am Abend kam Franziskus in Antananarivo zu einer Gebetsfeier mit rund 100.000 jungen Madagassen zusammen. Dabei rief er die Jugend des Landes zum Einsatz für andere und zu Gemeinsamkeit auf. "Durch euch kommt die Zukunft nach Madagaskar und in die Kirche", so der Papst. Dabei sollten sie sich aber "niemals isolieren oder alles allein machen wollen", so der Papst. Dies sei "eine der schlimmsten Versuchungen". Höhepunkt des Aufenthalts von Franziskus ist am Sonntag eine Messe auf einem Freigelände am Stadtrand von Antananarivo, zu der rund 800.000 Menschen erwartet werden.

Papst Franziskus begrüßt nach einem Gebet Gläubige: Die Erwartungen an seinen Besuch waren hoch Bild: Reuters/Y. Nardi

Der Inselstaat Madagaskar ist nach Mosambik die zweite Station der einwöchigen Afrika-Reise des 82-jährigen Papstes. Die Republik vor der Ostküste Afrikas zählt auf einer Fläche von 587.000 Quadratkilometern rund 27 Millionen Einwohner und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Neun von zehn Menschen müssen mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen. Für Montag ist ein eintägiger Besuch auf der rund 1.000 Kilometer östlich von Madagaskar gelegenen Insel Mauritius vorgesehen. Am Dienstag kehrt der Papst nach Rom zurück.

sth/sti (afp, kna) 

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