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Musik

Paradise Papers: Bono trickst bei Steuern

6. November 2017

Globalisierungsgegner, Weltverbesserer, Musiker. Seit der Veröffentlichung der Paradise Papers ist klar: U2-Sänger Bono ist auch ein knallharter Geschäftsmann mit Briefkastenfirmen in Steueroasen.

Bono
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gombert

U2-Frontmann Bono gehört zu den reichsten Musikern der Welt. Beim G8-Gipfel 2007 sang er gegen die Armut in der Welt an. Im gleichen Jahr investierte er sein Geld in eine Briefkastenfirma im Steuerparadies Malta, wie die so genannten Paradise Papers belegen. Ein Jahr lang haben fast 400 Journalisten aus 67 Ländern Dokumente ausgewertet, die die Steuertricks von Firmen, Politikern, Sportlern und Kriminellen aufdecken.

Der Frontman der irischen Rockband, der bürgerlich Paul David Hewson heißt, ist einer von vielen prominenten Namen, die bei der Durchsicht der Paradise Papers auftauchen. Sein Name steht im Zusammen mit einer Firma namens "Nude Estates Malta Limited", deren Geld in einem Einkaufszentrum in der litauischen Kleinstadt Utena steckte. Das ist an sich kein Verbrechen. Was es brisant macht, ist der Vorwurf, dass die Gewinne des Einkaufszentrums falsch verbucht worden sein. Wenn das stimmt, hätte Bono über seine Firmenbeteiligung Steuern hinterzogen.

"Grober Verstoß gegen das Steuergesetz"

"Aus meiner Sicht, ist das kein Versehen, keine Steuerplanung oder Steuervermeidung, sondern ein grober Verstoß gegen das Steuergesetz", gab die litauische Steuerexpertin Rūta Bilkštytė nach Durchsicht der Paradise Papers an. Inzwischen ermitteln die litauischen Behörden. Steuerexperten schätzen, dass einige zehntausend Euro unterschlagen worden sein könnten. 2012 erhielt Bonos Firma ein neues Mutterunternehmen, das das Einkaufszentrum für 100 Pfund gekauft haben soll: "Nude Estates I", ansässig auf der Kanalinsel Guernsey. Auch an dieser Firma hält Bono seit 2007 Anteile. Eine weitere Firma des Musikers, die "Nude Estates Limited", war auch in Deutschland aktiv. Sie erwarb ein zehnstöckiges Bürogebäude in Duisburg.

Obwohl der Musiker schwerreich ist, nutzt er seit Jahren legale Steuertricks, um sein Millionenvermögen vor dem Finanzamt abzuschirmen. So verlagerte er den Steuersitz seiner Band U2 in die Niederlande, weil in seiner Heimat Steuervorteile für Musiker und Künstler abgeschafft wurden. Bonos Management bestätigte die Beteiligung des Sängers an dem Firmengeflecht, wies aber die Vorwürfe über Steuerverstöße zurück.

rey/suc (dpa/tagesschau)

 

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