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SportGlobal

IOC lässt Russen und Belarussen als neutrale Athleten zu

8. Dezember 2023

Trotz des Ukraine-Kriegs erlaubt das Internationalen Olympischen Komitees Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus die Olympia-Teilnahme. Es gibt Auflagen, doch die Entscheidung kommt nicht überraschend.

Olympische Ringe an einem Gebäude in Paris
Das IOC öffnet Russen und Belarussen die Tür zu den Olympischen Spielen in ParisBild: Jean-Christophe Bott/Keystone/dpa/picture alliance

Russische und belarussische Sportler dürfen als neutrale Athleten an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen. Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) erteilte Einzelsportlern beider Länder am Freitag unter bestimmten Auflagen die Starterlaubnis für die Sommerspiele 2024, sofern sie die Qualifikationsbedingungen erfüllen. Damit folgte das IOC einer Aufforderung der internationalen Sommersportverbände und der Nationalen Olympischen Komitees, endlich eine Entscheidung in dieser seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine umstrittenen Frage zu treffen. 

Nur unter Bedingungen 

Allerdings stellt das IOC einige Bedingungen: Wie bereits bei der Rückkehr in internationale Wettbewerbe dürfen Russen und Belarussen nur unter neutraler Flagge in Paris dabei sein. Mannschaften sind nicht zugelassen. Die Nationalhymnen Russlands und Belarus' werden nicht gespielt, ebenso sind nationale Symbole und Fahnen untersagt. 

Jubel mit russischen Fahnen wird es in Paris nicht geben - die Verbindung zu Russland ist dennoch daBild: Imago/sportfotodienst/ITAR-TASS

Des Weiteren dürfen die für Paris nominierten Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben. Selbstverständlich müssen auch die Anti-Doping-Richtlinien erfüllt sein. Als zusätzliche Auflage fordert das IOC von allen Athleten ein schriftliches Bekenntnis zur Olympischen Charta und damit auch zur "Friedensmission der olympischen Bewegung". 

Bislang wären nach IOC-Angaben acht Russen und drei Belarussen für Olympia in Paris qualifiziert. Unter den rund 4600 schon teilnahmeberechtigten Athletinnen und Athleten seien mehr als 60 Ukrainer, hieß es. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine waren Russen und Belarussen zunächst von internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen worden. Belarus unterstützt Russland in dem Konflikt.

Stetiges Aufweichen

Bereits im Frühjahr hatte das IOC um den deutschen Präsidenten Thomas Bach beiden Ländern aber wieder die Tür zu den großen Sportbühnen geöffnet und den Rahmen für die Teilnahme an Wettkämpfen festgelegt. So sollte den Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit gegeben werden, sich für die Sommerspiele zu qualifizieren. Eine Reihe von Weltverbänden folgte in den vergangenen Monaten den Vorgaben des IOC und ließ Russen und Belarussen wieder zu.

IOC-Präsident Thomas Bach wird seit längerer Zeit eine Nähe zu Russland nachgesagtBild: Laurent Gillieron/dpa/KEYSTONE/picture alliance

Die Entscheidung über die Olympia-Teilnahme hatte sich der Dachverband aber bis zuletzt offen gelassen. Im September hatte bereits das Internationale Paralympische Komitee seinen Komplett-Bann gegen Russland aufgehoben und russischen Behindertensportlern den Start bei den Paralympics in Paris unter neutraler Flagge erlaubt. Das war als Vorbote für einen entsprechenden Entschluss des IOC gewertet worden.

DOSB kippt um

Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte zuletzt seinen Kurs unter Verweis auf die Mehrheitsmeinung im internationalen Sport angepasst und - anders als zuvor - für einen Start von Russen und Belarussen in Paris plädiert.

"Wenn sich Deutschland als einziges Land dagegen sperren würde, dass Russen und Belarussen unter neutraler Flagge antreten, gäbe es keine internationalen Sportereignisse in unserem Land", erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

asz/jst (dpa/SID)

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