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Reise

Paris: Abgeordneter will Airbnb vertreiben

6. September 2018

Ein Pariser Abgeordneter hat gefordert, die Vermietung von Häusern über Airbnb im Stadtzentrum zu verbieten. Er beschuldigte den Dienst, die Bewohner aus der französischen Hauptstadt zu drängen.

Stadtplan von Paris mit Haustürschlüsse
Bild: picture-alliance/imageBROKER/B. Jaubert

Der französische Abgeordnete Ian Brossat, Vorsitzender der Kommunistischen Partei Frankreichs, will die kurzfristige touristische Vermietung ganzer Wohnungen im Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Arrondissement von Paris verbieten. In diesen Bezirken befinden sich einige der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Welt, darunter die Kathedrale von Notre-Dame und das Louvre-Museum. Brossat kündigte zudem an, dass er auch versuchen werde, den Kauf von Zweitwohnungen in Paris zu verbieten. Solche Maßnahmen seien notwendig, damit die Stadt kein "Open-Air-Museum" werde.

Mit rund 60.000 Wohnungen ist Paris der größte Markt für Airbnb. Die Home-Sharing-Plattform gerät unter zunehmenden Druck von Städten, die sagen, dass durch die Aktivitäten solcher Plattformen die Mieten für die Einheimischen steigen. Brossat hat Airbnb seit Jahren im Visier und veröffentlichte kürzlich ein Buch mit dem Titel "Airbnb, or the Uberised City", in dem er den US-Riesen angreift.

Top-Attraktion im Zentrum: der LouvreBild: picture-alliance/Bildagentur-online/AGF/L. De Simone

Die Verwaltung der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat bereits Maßnahmen gegen Airbnb und andere ergriffen. So wird von Hausbesitzern eine Anmeldung bei der Stadt verlangt und die Anzahl der Vermietungen ist auf 120 Nächte pro Jahr begrenzt.

Die Gesamthöhe der gegen die Vermietungsplattformen erhobenen Bußgelder ist laut Stadt Paris von Januar bis 15. August auf knapp 1,4 Millionen Euro gestiegen. 2017 waren es insgesamt 1,3 Millionen Euro Bußgelder.

Auch andere begehrte Reiseziele in Europa, darunter Amsterdam, Barcelona und Berlin, gehen gegen Airbnb vor. Jüngst hat die deutsche Stadt Hamburg mit einem Gesetzesentwurf zur Änderung im Wohnraumschutz beschlossen, die Regeln für die zeitweise Wohnungsvermietung zum Jahresbeginn 2019 zu verschärfen. Dann müssen Vermieter mit bis zu 500.000 Euro Geldbuße rechnen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten.

fm/ks (AFP, Deutschlandfunk)

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