Erste Schwebe-Seilbahn in Paris eröffnet
13. Dezember 2025
Südlich von Paris können Fahrgäste ab sofort auf ein neues Verkehrsmittel umsteigen: die Stadt-Schwebebahn Câble C1 (nach dem französischen Wort für "Seil"). Sie ist dem Betreiber Île de France Mobilités zufolge mit viereinhalb Kilometern Strecke die längste urbane Seilbahn in Europa.
Das südfranzösische Toulouse verfügt über eine drei Kilometer lange Verbindung in der Luft. Am Hafen von Barcelona und in London können Besucher und Einheimische auf 1,3 und einem Kilometer Länge über die Stadt schweben.
In den Bergregionen des Kontinents gibt es Seilbahnverbindungen, die ähnlich weit reichen wie die des Câble C1. In anderen Regionen werden diese Dimensionen noch übertroffen - bekannt sind etwa die Streckennetze im bolivianischen La Paz und im kolumbianischen Medellín.
Die neue Linie bei Paris verfügt über fünf Stationen. Sie soll die Anwohner der Gemeinden Villeneuve-Saint-Georges, Limeil-Brévannes und Valenton an das Pariser Metro-Netz anbinden.
Am Bahnhof Créteil - Pointe du Lac können die Fahrgäste umsteigen und mit der Metro-Linie 8 etwa die Bastille, die Place de la République oder die Opéra Garnier im Pariser Stadtzentrum erreichen, ehe die Fahrt über die Seine hinweg in den Südwesten der Metropole führt.
11.000 Fahrgäste pro Tag
Täglich werden 11.000 Fahrgäste erwartet, pro Kabine gibt es zehn Sitzplätze. Vom Start- bis zum Endbahnhof dauert die Fahrt rund 18 Minuten. Laut den Verkehrsbetrieben benötigt man mit dem Bus mindestens 40 Minuten für den gleichen Weg.
Die Entscheidung für das 138 Millionen Euro teure Projekt sei gefallen, weil die Gegend von mehreren Bahnlinien durchzogen und die Verkehrsachsen überlastet seien, so der Betreiber. Das technische Konzept sei "inspiriert von den Gondeln der Skigebiete".
So hat Paris nun seine erste Schwebe-Seilbahn - jedoch nicht seine erste Seilbahn. Denn im 18. Arrondissement ging schon im Jahr 1900, während der fünften Weltausstellung in der französischen Hauptstadt, der Funiculaire de Montmartre in Betrieb.
Der Funiculaire wurde seinerzeit als Standseilbahn konstruiert, deren oberer Wagen mit Wasser beladen wurde und durch das höhere Gewicht das unten befindliche Pendant hinaufzog. Seit 1991 fahren die Kabinen jedoch mit anderer Technik - per Elektromotor - als Schrägaufzug empor und vom Montmartre hinab.
jj/se (dpa, iledefrance-mobilites.fr)