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TerrorismusFrankreich

Pariser Anschläge von 2015: Frankreich hält inne

13. November 2025

Vor genau zehn Jahren erschüttert eine Welle des Terrors Paris. Heute gedenken die Franzosen der Opfer. Innenminister Nuñez warnt: Die Terrorgefahr ist eine andere, aber weiterhin hoch.

Frankreichs Präsident Macron (3. v. l.) nimmt an einer Gedenkzeremonie für die Opfer der Terroranschläge vom 13. November 2015 teil, vor ihnen liegen Blumen
"Der Schmerz bleibt", so Frankreichs Präsident Macron (3. v. l.), der an einer ersten Gedenkzeremonie für die Opfer in Paris teilnahmBild: Ludovic Marin/AFP/Getty Images

Mit Schweigeminuten, Glockenläuten und Kranzniederlegungen gedenkt Frankreich der Opfer der islamistischen Terrorserie im Großraum Paris von 2015. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nahm an einer ersten Gedenkveranstaltung am Stade de France teil, vor dem sich damals Attentäter in die Luft sprengten. "Der Schmerz bleibt", schrieb Macron auf X. "Frankreich erinnert sich." Im Laufe des Tages soll es an allen Anschlagsorten Gedenkveranstaltungen für die 130 Toten geben.

Bataclan: Den Albtraum wieder vor Augen

03:32

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Massaker im "Bataclan"

Bei der Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten Extremisten 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal "Bataclan" an und attackierten Besucher von Bars und Restaurants. Drei Selbstmordattentäter sprengten sich während eines Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft.

13. November 2015 vor einem Lokal im 10. Arrondissement in Paris - die Bilder können Millionen Menschen nicht vergessenBild: Kenzo Tribouillard/AFP/Getty Images

Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge später für sich. Der wohl einzige Überlebende des Terrorkommandos wurde in einem Mammutverfahren zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch 19 weitere Beteiligte und Helfer wurden schuldig gesprochen.

Ein Land im Ausnahmezustand

Am zehnten Jahrestag der Terrorattacke ist Frankreich im Ausnahmezustand. Zahlreiche Menschen legten vor den Tatorten des Anschlags und an der Place de la République Blumen nieder und stellten Kerzen auf. Am Abend sollen die Glocken aller katholischen Kirchen läuten.

Das berühmteste Wahrzeichen von Paris, der Eiffelturm, leuchtete in den französischen NationalfarbenBild: Julien Mattia/Le Pictorium Agency/ZUMA/picture alliance

Auch beim Spiel der französischen Nationalmannschaft gegen die Ukraine am Abend soll eine Schweigeminute abgehalten werden. Bereits am Vortag waren der Eiffelturm und weitere Monumente der Stadt als Zeichen der Erinnerung in den französischen Nationalfarben angestrahlt worden.

Angriff auf die französische Lebensart

Die Terrorserie hatte Frankreich zutiefst getroffen. Sie wurde als Angriff auf die persönliche Freiheit und die französische Lebensart gedeutet. Auch ein Jahrzehnt später sind die Spuren der Anschläge klar sichtbar. Etliche Überlebende und Hinterbliebene leiden noch immer unter den traumatischen Erlebnissen. Die Präsenz von bewaffneten Sicherheitskräften und Kontrollen im öffentlichen Raum haben zugenommen, ebenso das Bewusstsein für das Anschlagsrisiko.

Bewegende Worte, Kerzen und Blumen im Gedenken an die Anschlagsopfer - hier an der Place de la RépubliqueBild: Thomas Samson/AFP/Getty Images

Innenminister Nuñez warnt

"Die Gefahr ist noch immer sehr hoch", sagte der französische Innenminister Laurent Nuñez im Sender BFMTV. Bereits in diesem Jahr habe man in Frankreich sechs Anschläge vereitelt. "Die Art von Anschlag, die wir leider vor zehn Jahren am 13. November erlebt haben, ist weniger wahrscheinlich." Er verwies darauf, dass damals Dschihadisten aus Syrien und dem Irak nach Frankreich kamen. Die Sicherheitsbehörden arbeiteten aber mittlerweile besser zusammen, die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) sei geschwächt. Doch in Frankreich selbst gebe es Menschen, die sich sehr schnell radikalisierten. 

pg/jj (dpa, afp, rtr)

Redaktionsschluss: 17.00 Uhr (MEZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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