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Skinheads schlagen Linken tot

6. Juni 2013

Diese brutale Tat schockiert ganz Frankreich: Auf offener Straße haben Skinheads in der Hauptstadt einen jungen Linksaktivisten angegriffen und tödlich verletzt. Die Linksparteien riefen zu Demonstrationen auf.

Demonstration nach dem tödlichen Skinhead-Angriff auf einen jungen Linksaktivisten in Paris (Foto:AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/JACQUES DEMARTHON

Frankreichs sozialistischer Präsident François Hollande sprach von einer "abscheulichen Tat", die er "auf das Schärfste" verurteile. Die Täter müssten so schnell wie möglich gefasst werden, verlangte Hollande. Der Familie des in einer Gewerkschaft und einer Antifa-Gruppe engagierten Jugendlichen sicherte der Präsident seine "Unterstützung und Solidarität" zu.

Präsident Francois HollandeBild: AFP/Getty Images

Auch der Chef der konservativen Oppositionspartei UMP, Jean-François Copé, verurteilte den Skinhead-Angriff als "barbarische Aggression". "Dieses grässliche Verbrechen" müsse "vollständig aufgeklärt" und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden, forderte Copè. Anhänger linker Gruppen und Parteien kamen zu Protestdemonstrationen zusammen (Artikelbild).

Vier Festnahmen

Die Polizri nahm nach eigenen Angaben vier Verdächtige fest. Einige von ihnen gehörten zum Umfeld des «harten Kerns» der rechtsextremen Gruppe "Nationalistische Revolutionäre Jugend". Nach den Ermittlungen der Pariser Polizei war es am Mittwochabend in der Nähe des Pariser Bahnhofs Saint-Lazare am Rande eines privaten Bekleidungsverkaufs von bei Rechtsextremen beliebten Marken zwischen drei jungen Leuten aus Skinhead-Kreisen, unter ihnen eine Frau, und einer anderen Gruppe Jugendlicher zu Beschimpfungen und Gerangel gekommen.

Dann habe einer der Skinheads den Linksaktivisten mit einem Schlagring angegriffen und niedergeschlagen. Das Opfer, dessen Alter mit 19 Jahren angegeben wird, stürzte gegen einen Straßenpoller. Der Jugendliche erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er im Krankenhaus für hirntot erklärt wurde. Der Täter und seine Gesinnungsgenossen konnten fliehen.

Front National geht auf Distanz

Innenminister Manuel Valls nannte die Tat "politisch" motiviert und versprach, "diese Gewalt auszulöschen, die die Prägung der extremen Rechten trägt". Die Grünen und sozialistische Politiker forderten eine Auflösung rechtsextremer Gruppierungen, die immer gewalttätiger würden. Die Chefin des rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen, wies jede Verbindung ihrer Partei zu den Tätern zurück. Die FN habe "überhaupt keine Verbindung" zu diesen "unerträglichen Taten", sagte Le Pen dem Sender RTL. Zuvor hatte ein Augenzeuge berichtet, einer der Skins habe ein T-Shirt mit FN-Emblem getragen.

wl/qu (afp,dpa)