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Pegida spaltet sich

29. Januar 2015

Die islam-kritische Pegida-Bewegung in Dresden will sich offenbar neu ausrichten. Die Hälfte der Führungsmannschaft hat den Verein verlassen und möchte nun ein neues Bündnis ins Leben rufen.

Pegida-Anhänger in Dresden (Foto: Reuters/Fabrizio Bensch)
Bild: Reuters/Fabrizio Bensch

Man suche den Dialog mit der Politik und den Medien und wolle als Sprachrohr die Sorgen und Nöte der Menschen aufgreifen, sagte der bisherige Vereinsvize René Jahn vor Journalisten in Dresden. Das neue Bündnis wolle sich stärker zur politischen Mitte bewegen. Außerdem soll es einen neuen Namen geben. Die erste eigene Kundgebung in Dresden ist für den 9. Februar geplant. An diesem Tag will auch Pegida wieder demonstrieren.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass fünf Pegida-Organisatoren um Sprecherin Kathrin Oertel ihre Ämter niedergelegt haben. Hintergrund soll vor allem die Rolle des Gründers Lutz Bachmann sein, der sich bereits vergangene Woche wegen eines Fotos von ihm in Hitler-Pose und ausländerfeindlicher Äußerungen im Internet zurückgezogen hatte. Als weiteren Grund nannten Oertel und die anderen Differenzen über den Umgang mit dem deutlich radikaleren Leipziger Ableger Legida.

Gabriel sieht keine Zukunft für Pegida

Nach der Spaltung der Pegida-Spitze rechnet SPD-Chef Sigmar Gabriel mit dem beginnenden Niedergang der islamkritischen Bewegung. Aus seiner Sicht sei "wahrscheinlich der öffentliche Zenit dieser Demonstrationen überschritten", sagte Gabriel. Zugleich warnte er aber davor, nun zu glauben, alles sei in Ordnung. Über die Themen, die Menschen sorgen, müsse sorgfältig gesprochen werden.

In Dresden waren in den vergangenen Wochen immer wieder tausende Menschen bei Pegida-Demonstrationen auf die Straße gegangen. Zuletzt waren es vergangenen Sonntag laut Polizei mehr als 17.000. Auch in anderen Städten gab es Kundgebungen von Pegida-Ablegern, die aber meist deutlich kleiner waren. Vielerorts kam es zu Gegendemonstrationen.

hf/sti (dpa, afpd)

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