Biathletin Marte Olsbu Røiseland holt ihren dritten Olympiasieg in Peking. Trotz Schnee-Chaos siegt Marco Odermatt im Riesenslalom. Die deutschen Eishockey-Männer zeigen sich trotz Niederlage stark verbessert.
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Im Biathlon bleibt Marte Olsbu Røiseland aus Norwegen das Maß aller Dinge: Nach ihren beiden Olympiasiegen im Team und im Sprint gewann sie auch in der Verfolgung über 10 Kilometer. "Es waren heute schwierige Bedingungen. Man hat nichts geschenkt bekommen", sagte die 31-Jährige dem norwegischen Staatsfernsehen NRK. "Ich hatte wirklich gute Skier und muss den Jungs aus der Wachsbude wirklich danken."
Auf der Fahrt zu ihrer dritten Goldmedaille in Peking hatte Olsbu Røiseland einen so beruhigenden Vorsprung, dass sie auf der letzten Abfahrt in Richtung Ziel genug Zeit hatte, ihren Betreuern zuzuwinken, die am Loipenrand eine La-Ola-Welle veranstalteten. Am Ende lag sie 1:36 Minuten vor der Schwedin Elvira Oelberg und ihrer norwegischen Landsfrau Tiril Eckhoff (+1:49). Beste Deutsche war Vanessa Voigt, die mit 2:48 Minuten Rückstand Zwölfte wurde.
Røiselands Teamkollege Johannes Thingnes Bø verpasste dagegen die Verfolgungs-Goldmedaille. Ebenfalls mit großem Vorsprung unterwegs, schoss er beim dritten Schießen im stehenden Anschlag gleich dreimal daneben und fiel zurück. Der Olympiasieg ging nach 12,5 Kilometern an den Franzosen Quentin Fillon Maillet, der bereits im Einzel gewonnen hatte. Der ältere der beiden Bø-Brüder, Tarjei Bø, erkämpfte mit 28,6 Sekunden Rückstand Platz zwei, Dritter wurde mit 35,3 Sekunden Rückstand der Russe Eduard Latypow. Bester Deutscher war Roman Rees als Sechster. Allerdings betrug sein Abstand auf den Sieger bereits 2:30 Minuten.
Marco Odermatt gewinnt Riesenslalom
Als klarer Favorit auf den Olympiasieg war er gestartet - und am Ende eines Rennens unter schwierigen Bedingungen kam er auch als Erster ins Ziel: Riesenslalom-Spezialist Marco Odermatt aus der Schweiz, der in diesem Winter bereits vier von fünf Weltcup-Riesenslaloms gewinnen konnte, hat sich auch bei den Olympischen Spielen durchgesetzt. Im teilweise heftigen Schneetreiben verwies er Zan Kranjec aus Slowenien mit 0,19 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Dritter wurde Weltmeister Mathieu Faivre aus Frankreich (+1,34).
Mit Alexander Schmid und Linus Straßer leisteten sich zwei der drei beiden deutschen Teilnehmer im ersten Durchgang Fahrfehler und schieden aus. Der dritte Deutsche, Julian Rauchfuß, erreichte als 30. und letzter Fahrer gerade noch den zweiten Lauf, steigerte sich dann aber und wurde am Ende 20.
Erschwert wurde das Rennen, an dem auch einige afrikanische Rennläufer teilnahmen, unter anderem Carlos Mäder aus Ghana, durch die Wetterverhältnisse. Ausnahmsweise gab es in der sehr trockenen Bergregion nämlich Schnee, der so dicht fiel, dass die Sicht der Athleten behindert wurde. Zudem türmten sich direkt neben der Piste aus der Spur geräumte Schneehaufen auf, die die Sicherheit der Fahrer gefährdeten. Der Start des zweiten Durchgang musste daher um 75 Minuten nach hinten verschoben werden.
Start-Ziel-Sieg für russische Langlauf-Staffel
Keine Diskussion wer in der Langlauf-Loipe am stärksten war, gab es in der Staffel der Männer über 4 x 10 Kilometer. Die Goldmedaille ging an das russische Quartett mit Alexej Tscherwotkin, Alexander Bolschunow, Denis Spizow und Sergej Ustjugow vor Norwegen und Frankreich. Russlands Startläufer Tscherwotkin sorgte gleich für klare Verhältnisse, zog kurz nach dem Start davon und arbeitete einen Vorsprung heraus, den Bolschunow sogar noch ausbaute. Spizow und Ustjugow fuhren das Rennen routiniert nach Hause.
Das deutsche Team, für das Janosch Brugger, Friedrich Moch, Florian Notz und Lucas Bögl in die Loipe gingen, hielt sich lange mit in der Spitze der Verfolger, fiel dann aber zurück und belegte am Ende einen guten fünften Platz.
Niederlage für DEB-Team
Niederlage zum Vorrundenende trotz deutlicher Leistungssteigerung: Nach dem 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) am Sonntag gegen die USA spielt die deutsche Eishockey-Olympia-Auswahl am Dienstag gegen die Slowakei um den Einzug ins Viertelfinale. Ein früher Überzahltreffer von Patrick Hager (2. Minute) und das Anschlusstor durch Tom Kühnhackl (58.) waren zu wenig für den zweiten Gruppenerfolg des Teams von Bundestrainer Toni Söderholm nach dem 3:2-Zittersieg am Samstag gegen die Olympia-Auswahl Chinas.
"Wir haben das schon 2018 erlebt, das Turnier startet jetzt", sagte Kapitän Moritz Müller in Erinnerung an die Vorrunde 2018 in Pyeongchang. Torschütze Hager betonte: "Wir wissen, dass wir das Potenzial haben. Das Zeichen der Mannschaft war auf jeden Fall das Richtige."
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Erstes Einzel-Gold im Winter für Ungarn
Der ungarische Shorttracker Shaoang Liu hat in Peking das 500-Meter-Rennen gewonnen. Der 23-Jährige setzte sich auf der Kurzdistanz vor dem Russen Konstantin Iwlijew und dem Kanadier Steven Dubois durch. Für Liu war es nach Bronze über 1000 Meter und mit der Mixed-Staffel die dritte Medaille in China - allerdings ging zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Winterspiele eine Goldmedaille an einen Einzelsportler aus Ungarn.
Zuvor hatten die Niederlande, traditionell ein erfolgreiches Eisschnelllaufland, ihre Ausnahmestellung bewiesen: Über 3.000 Meter gewann die Oranje-Staffel der Frauen um Starläuferin Suzanne Schulting vor Südkorea und China. Bei den Eisschnellläuferinnen gewann die Amerikanerin Erin Jackson über die 500-Meter-Distanz Gold vor der Japanerin Miho Takagi und Angelina Goikowa aus Russland.
Walijewa steht auf Startliste
Ungeachtet des laufenden Sportgerichtverfahrens gegen sie wegen einer positiven
Dopingprobe wird Eiskunstläuferin Kamila Walijewa auf der Startliste für das Kurzprogramm der Damen am Dienstag geführt. Die 15 Jahre alte Ausnahmeläuferin aus Russland muss jedoch um die Teilnahmebangen und das für Montag angekündigte Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS abwarten.
Die Europameisterin war am 25. Dezember 2021 positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin, ein Herz-Medikament, getestet worden. Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA sperrte sie nach Erhalt des Ergebnisses am 8. Februar. Einen Tag danach hob die Disziplinarkommission der Agentur die Suspendierung aber wieder auf. Vor diesem Beschluss hatte Walijewa die russische Mannschaft bereits zum Olympiasieg im Teamwettbewerb geführt.
Momente der Olympischen Spiele in Peking
Die Olympischen Spiele sind die größte Bühne, die der Sport zu bieten hat. Beim Kampf um die Medaillen liegen Freude und Verzweiflung oft eng beieinander. Nun ist das Ereignis in Peking vorbei
Bild: Anthony Wallace/AFP/Getty Images
Kopfakrobatik on Ice
Ist oben unten, oder unten oben? Gut, dass Alexa Scimeca Knierim und Brandon Frazier den Durchblick haben. Das Duo aus den USA läuft am vorletzten Wettkampftag in Peking im Paarlauf mit um die Medaillen.
Bild: Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images
Verzweiflung und Tränen
Eiskunstläuferin Kamila Walijewa verpatzt ihre Kür und wird nur Vierte. Danach entlädt sich bei der 15-Jährigen der gesamte Druck nach positiver Dopingprobe, CAS-Anhörung und Anfeindungen in den sozialen Medien und durch die Konkurrenz. Auch ihre umstrittene Trainerin hat erstmal keinen Trost bereit: "Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das!", wird Walijewa angefaucht. Echt zum Heulen!
Bild: David J. Phillip/AP/picture alliance
Schmerzhafte Nahaufnahme
Hoppala! Das geht gerade nochmal gut: Ski-Freestyler Jon Sallinen aus Finnland kracht bei einem seiner Sprünge in der Halfpipe in einen Kameramann, der dabei ist, ihn ins beste Licht zu rücken. Leider beendet der Crash Sallinens Medaillenjagd. Das einzig Gute: Beiden Unfallpartnern geht es - zumindest körperlich - gut.
Bild: Francisco Seco/AP/picture alliance
Olympiasieg im falschen Film
Skilangläuferin Katharina Hennig (r.) kann es nicht fassen: Ihre Partnerin Victoria Carl ist im Teamsprint-Finale tatsächlich als Erste über die Ziellinie gelaufen. Gold für Deutschland, in einer Disziplin, in der bereits die Final-Teilnahme ein Erfolg ist. "Wir sind doch hier im falschen Film! Ich bin so stolz", sagt Hennig. Schon mit der Staffel hatten die beiden überraschend Silber gewonnen.
Bild: Peter Klaunzer/picture alliance/KEYSTONE
Unglaubliche Reise
Brüche an Hand, Unterarm und im Gesicht, Leberriss, punktierte Lunge, geschädigte Niere: Nach einem heftigen Sturz mit dem Rad im Mai 2021 ist für Eisschnellläufer Sverre Pedersen (2.v.r.) an Olympia nicht zu denken. Neun Monate später erkämpft er in der Teamverfolgung Gold für Norwegen. "Es ist schwer, die Gefühle zu beschreiben, die mich gerade fluten", sagt er. "Es war eine unglaubliche Reise."
Bild: Vladimir Astapkovic/imago images/SNA
Freude über die "Scheiß-Medaille"
"Ich wollte unbedingt die Scheiß-Medaille haben!" Skispringer Markus Eisenbichler (2.v.l.) ist nach Platz drei im Teamwettbewerb überglücklich. Gemeinsam mit Karl Geiger, Stephan Leyhe und Constantin Schmid holt er die zweit deutsche Skisprung-Medaille in Peking. Schon beim dritten Platz im Einzel von der Großschanze für Freund Karl Geiger jubelt Eisenbichler fast mehr als der Medaillengewinner.
Bild: Kai Pfaffenbach/REUTERS
Gold für zwei Nationen
Bob-Pilotin Kaillie Humphries war schon vor ihrem Wechsel ins US-Team im Jahr 2019 erfolgreich. Für ihre Heimat Kanada gewann sie 2010 und 2014 Gold im Zweierbob, außerdem Bronze 2018 in Pyeongchang. Seit 2019 geht sie für die USA an den Start und ist nach ihrem Sieg im Monobob nun die erste Frau, die für zwei verschiedene Nationen olympisches Gold gewonnen hat.
Bild: Pavel Golovkin/AP/picture alliance
Verkehrte Welt
Erst fällt gar kein Schnee und dann viel zu viel? Obwohl die Olympia-Skipisten in einer sehr trockenen Gegend am Rande der Wüste Gobi liegen, wo es normalerweise kaum Niederschläge gibt, bringt heftiger Schneefall den Olympia-Zeitplan durcheinander. Der Riesenslalom der Männer und die Qualifikation im Slopestyle-Wettbewerb der Ski-Freestylerinnen werden verschoben.
Bild: picture alliance/dpa
Gemeinsam auf dem Podest
"Guck mal, kleiner Bruder, ich hab Bronze!" Fast scheint sich Tarjei Bø (l.) mehr über seinen dritten Platz im Biathlon-Sprint zu freuen, als sein jüngerer Bruder Johannes Thingnes Bø (r.) über Gold. Für die Bø-Brüder sind es bereits die Medaillen Nummer vier und fünf in Peking nach Bronze im Einzel (Johannes) und Gold mit dem Team (beide).
Bild: JOEL MARKLUND/Bildbyran/imago images
In der letzten Kurve vorbei
Im Snowboardcross startet Lindsey Jacobellis (r.) schwach, schafft es aber, ihre italienische Kontrahentin noch zu überholen. Die 36-jährige Amerikanerin bejubelt ihre zweite Goldmedaille in Peking. Ihr Mixed-Partner Nick Baumgartner ist noch vier Jahre älter. "Es fühlt sich mies an, von den Jüngeren verdrängt zu werden", sagte der 40-Jährige. "Wir wollten zeigen, dass wir noch nicht fertig sind."
Bild: Yang Shiyao/Xinhua/imago images
Ende unter Tränen
"Vielen Dank, Snowboarding. Du warst die Liebe meines Lebens", mit diesen Worten verabschiedet sich der weinende Shaun White von dem Sport, den er in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt hat. Der US-Amerikaner beendet nach dem olympischen Finale in der Halfpipe mit 35 Jahren seine Karriere. Bei seinem letzten Auftritt stürzt der dreimalige Olympiasieger und verpasst eine weitere Medaille.
Bild: Wu Zhuang/Xinhua/imago images
Scheinbar schwerelos
Technisch beeindruckend und spektakulär ist der Auftritt, den Eiskunstläufer Nathan Chen auf die Eisfläche in der Pekinger Olympiahalle zaubert. Der US-Amerikaner reiht Höchstschwierigkeit an Höchstschwierigkeit, bleibt bei allen Übungsteilen nahezu fehlerfrei und darf sich anschließend über den verdienten Olympiasieg freuen.
Bild: Koji Ito/Yomiuri Shimbun/AP/picture alliance
Zwischen den Kulturen
"In Amerika bin ich Amerikanerin, in China Chinesin", wie ein Mantra wiederholt Eileen Gu diesen Satz fast bei jeder Pressekonferenz. Die 18-Jährige - erfolgreiche Sportlerin und gefragtes Model - ist schon vor dem Start in Peking das Gesicht der Spiele. In den USA geboren und aufgewachsen, startet die Ski-Freestylerin seit einiger Zeit für China und gewinnt in Peking im Big-Air-Wettbewerb Gold.
Bild: Walter G. Arce Sr./Zuma/imago images
Unerwarteter Sprung nach vorne
Unglaublich! Es hat doch noch gereicht! Petra Vlhova kann es kaum glauben, denn nach dem 1. Lauf im Slalom lag die Slowakin abgeschlagen nur auf dem siebten Platz, die Medaillen schienen weg. Doch mit einer blitzsauberen zweiten Fahrt schiebt sie sich an allen Konkurrentinnen vorbei und freut sich wahnsinnig über den Olympiasieg.
Es darf nicht wahr sein! Nach ihrem frühen Aus im Riesenslalom, scheidet Top-Favoritin Mikaela Shiffrin auch im Slalom schon nach ein paar Toren aus. In diesem bitteren Moment vermisst die 26-jährige US-Amerikanerin vor allem ihren Vater, der vor zwei Jahren bei einem tragischen Unfall starb. "Ich würde ihn jetzt wirklich gerne anrufen", sagt Shiffrin weinend. "Aber er ist nicht mehr hier."
Bild: Robert F. Bukaty/AP/dpa/picture alliance
Makellose Bilanz
"Piu, piu, piu" - "Mehr, mehr, mehr", ruft Stefania Constantini ihrem Partner Amos Mosaner immer wieder zu, wenn sie möchte, dass er den Besen stärker einsetzt. Das italienische Paar setzt beim Mixed-Wettbewerb im Curling die Maßstäbe. Ohne eine einzige Niederlage stoßen und wischen sie sich zur Goldmedaille.
Bild: Marco Alpozzi/LaPresse/imago images
Verhängnisvolle Kurve
Schon vor der Entscheidung im Rodeln zittern alle Teilnehmerinnen ein wenig vor der Ausfahrt der 13. Kurve. Wenn man hier von der Ideallinie abkommt, ist ein Sturz sehr wahrscheinlich. Und genau das passiert der großen Gold-Favoritin Julia Taubitz. Nach Bahnrekord im 1. Lauf, stürzt sie im 2. Durchgang an der Schlüsselstelle und alle Medaillenchancen sind dahin.
Bild: Dmitri Lovetsky/AP/picture alliance
Überlegener Sieg in der Kälte
Schmerz oder Freude? Was überwiegt bei Therese Johaug nach ihrem Sieg im Skiathlon? Im Ziel tut der Norwegerin, die der Konkurrenz bei 16 Grad minus auf und davon gesprintet ist, sicher erstmal alles weh, aber dann kommt die Euphorie. Es ist ihr erster Einzel-Olympiasieg und die erste Goldmedaille, die überhaupt in Peking vergeben wird.