Am 14. Tag der Olympischen Spiele in Peking feiert Chinas Ski-Freestyle-Star Eileen Gu ihren zweiten Olympiasieg. Der Biathlon-Massenstart wird zur Windlotterie. Im Skicross dominieren die Schweizer.
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"Es waren zwei Wochen mit den intensivsten Höhe- und Tiefpunkten, die ich je erlebt habe. Mein Leben hat sich für immer verändert", sagte Eileen Gu, nachdem sie in ihrer Spezialdisziplin Halfpipe nicht zu schlagen gewesen war. Die gebürtige US-Amerikanerin, die für China startet, sicherte sich nach Gold im Big Air und Silber im Slopestyle erneut die Goldmedaille. Hinter der 18-Jährigen belegten die beiden Kanadierinnen Cassie Sharpe Rachael Karker die weiteren Medaillenränge. Sharpe war in Pyeongchang Olympiasiegerin geworden, Karker ist Weltmeisterin.
Die deutsche Finalteilnehmerin Sabrina Cakmakli landete nach drei verhaltenen Fahrten als Zwölfte auf dem letzten Platz. "Ich bin natürlich mega, mega enttäuscht", sagte sie im ZDF: "Es war nicht einfach heute, es war mega windig."
Biathlon-Massenstart: Vom Winde verweht
Der Wind hatte auch großen Einfluss beim Biathlon-Massenstart der Frauen über 12,5 Kilometer. Die Entscheidung über die Podestplätze fiel dementsprechend beim Schießstand. Die Athletinnen versuchten, ihre Gewehre ruhig zu halten, warteten auf Windflauten. Doch irgendwann fingen bei der Kälte auch die Arme und Beine an zu zittern und es wurde immer schwieriger, ins Schwarze zu treffen.
Justine Braisaz-Bouchet kam am besten mit den schwierigen Bedingungen zurecht. Mit Vorsprung ging sie ins letzte Schießen im stehenden Anschlag und schaffte es, sich nur eine Strafrunde einzuhandeln. Ihre Verfolgerinnen leisteten sich allesamt mindestens einen Fehlschuss und musste die Französin ziehen lassen. Die 25-Jährige gewann ihre erste olympische Medaille und gleich war es die goldene. Silber sicherte sich Tiril Eckhoff aus Norwegen vor ihrer Teamkollegin Marte Olsbu Røiseland. Beste deutsche Starterin war Franziska Preuss auf dem achten Platz.
Auch bei den Männern war der Wind entscheidend: Während der neue Massenstart-Olympiasieger Johannes Thingnes Bø aus Norwegen beim letzten Schießen einigermaßen ruhige Bedingungen hatte und nur eine Scheibe verfehlte, frischte der Wind anschließend auf. Der Schwede Martin Ponsiluoma und Vetle Sjåstad Christiansen aus Norwegen kamen am besten durch und sicherten sich nach 15 Kilometern Silber und Bronze. Die Deutschen Philipp Nawrath und Benedikt Doll, die aussichtsreich im Rennen lagen, wurden dagegen völlig "verblasen". Beide schossen beim vierten Schießen viermal daneben und fielen zurück. Doll wurde am Ende als Achter bester Deutscher.
Schweizer Doppelsieg im Skicross
Die deutschen Skicrosser haben einen Tag nach der überraschenden Bronzemedaille für Daniela Maier einen weiteren Podestplatz bei den Olympischen Winterspielen klar verpasst. Tobias Müller, Florian Wilmsmann, Daniel Bohnacker und Niklas Bachsleitner mussten sich bereits vor dem Finaldurchgang der besten Vier geschlagen geben.
Als bester DSV-Athlet kam Bohnacker ins Viertelfinale, für alle anderen war bereits im Achtelfinale Endstation. Im Finale feierte die Schweiz einen Doppelsieg: Die Goldmedaille ging an Ryan Regez, Alex Fiva gewann Silber. Auf den Bronzerang kam der Russe Sergej Ridzik.
Niederländer Krol gewinnt, Pechstein vor letztem Rennen
Das Oval der Eisschnellläufer blieb auch am 14. Tag ein gutes Pflaster für die Niederlande: Im 1000-Meter-Rennen gewann Thomas Krol das fünfte Gold für Team Oranje in Peking. Zweiter wurde Laurent Dubreuil aus Kanada vor dem Norweger Harvard Holmefjord Lorentzen. Der deutsche Meister Joel Dufter wurde nur 26.
Am Samstag stehen mit den Massenstartrennen die letzten Eisschnelllauf-Entscheidungen der Winterspiele an. Dann ist auch die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein am Start. Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag steht die deutsche Fahnenträgerin bei ihren achten Winterspielen wohl zum letzten Mal auf olympischem Eis.
Großbritannien verliert wegen eines Dopingverstoßes von Sprinter Chijindu Ujah endgültig die olympische Silbermedaille von Tokio über 4x100 m. Dies entschied der Internationale Sportgerichtshof CAS heute. Bei dem 27-jährigen Ujah wurden kurz nach den Spielen im vergangenen Sommer Spuren der verbotenen Substanzen Ostarin und S-23 nachgewiesen, welche das Muskelwachstum fördern. Ujah hat den Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen nicht angefochten, sondern argumentiert, der positive Test sei durch die Einnahme eines verunreinigten Präparats verursacht worden. Am 6. August 2021 hatte Italien vor den Briten triumphiert. Kanada wurde Dritter vor China.
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Ukrainische Bob-Fahrerin mit positiver A-Probe
Die ukrainische Bob-Fahrerin Lidija Hunko ist in Peking in der A-Probe positiv auf Doping getestet worden. Das teilte die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) beauftragte Testagentur ITA am Donnerstag mit. In der Dopingprobe der 28-Jährigen vom 14. Februar wurde demnach ein anaboles Steroid nachgewiesen. Hunko wurde vorläufig suspendiert und hat nun die Möglichkeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Verzichtet sie darauf, gilt sie als Dopingsünderin und muss mit einer Sperre rechnen. Gleiches gilt bei einem erneut positiven Befund in der B-Probe.
Hunko war im Monobob 20. geworden. Nach der ukrainischen Skilangläuferin Walentyna Kaminska und dem iranischen Skirennfahrer Hossein Saveh Shemshaki liefert Hunko den dritten positiven Dopingtest in Peking. Die 15-jährige Eiskunstläuferin Russin Kamila Walijewa war vor den Spielen positiv getestet worden.
Momente der Olympischen Spiele in Peking
Die Olympischen Spiele sind die größte Bühne, die der Sport zu bieten hat. Beim Kampf um die Medaillen liegen Freude und Verzweiflung oft eng beieinander. Nun ist das Ereignis in Peking vorbei
Bild: Anthony Wallace/AFP/Getty Images
Kopfakrobatik on Ice
Ist oben unten, oder unten oben? Gut, dass Alexa Scimeca Knierim und Brandon Frazier den Durchblick haben. Das Duo aus den USA läuft am vorletzten Wettkampftag in Peking im Paarlauf mit um die Medaillen.
Bild: Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images
Verzweiflung und Tränen
Eiskunstläuferin Kamila Walijewa verpatzt ihre Kür und wird nur Vierte. Danach entlädt sich bei der 15-Jährigen der gesamte Druck nach positiver Dopingprobe, CAS-Anhörung und Anfeindungen in den sozialen Medien und durch die Konkurrenz. Auch ihre umstrittene Trainerin hat erstmal keinen Trost bereit: "Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das!", wird Walijewa angefaucht. Echt zum Heulen!
Bild: David J. Phillip/AP/picture alliance
Schmerzhafte Nahaufnahme
Hoppala! Das geht gerade nochmal gut: Ski-Freestyler Jon Sallinen aus Finnland kracht bei einem seiner Sprünge in der Halfpipe in einen Kameramann, der dabei ist, ihn ins beste Licht zu rücken. Leider beendet der Crash Sallinens Medaillenjagd. Das einzig Gute: Beiden Unfallpartnern geht es - zumindest körperlich - gut.
Bild: Francisco Seco/AP/picture alliance
Olympiasieg im falschen Film
Skilangläuferin Katharina Hennig (r.) kann es nicht fassen: Ihre Partnerin Victoria Carl ist im Teamsprint-Finale tatsächlich als Erste über die Ziellinie gelaufen. Gold für Deutschland, in einer Disziplin, in der bereits die Final-Teilnahme ein Erfolg ist. "Wir sind doch hier im falschen Film! Ich bin so stolz", sagt Hennig. Schon mit der Staffel hatten die beiden überraschend Silber gewonnen.
Bild: Peter Klaunzer/picture alliance/KEYSTONE
Unglaubliche Reise
Brüche an Hand, Unterarm und im Gesicht, Leberriss, punktierte Lunge, geschädigte Niere: Nach einem heftigen Sturz mit dem Rad im Mai 2021 ist für Eisschnellläufer Sverre Pedersen (2.v.r.) an Olympia nicht zu denken. Neun Monate später erkämpft er in der Teamverfolgung Gold für Norwegen. "Es ist schwer, die Gefühle zu beschreiben, die mich gerade fluten", sagt er. "Es war eine unglaubliche Reise."
Bild: Vladimir Astapkovic/imago images/SNA
Freude über die "Scheiß-Medaille"
"Ich wollte unbedingt die Scheiß-Medaille haben!" Skispringer Markus Eisenbichler (2.v.l.) ist nach Platz drei im Teamwettbewerb überglücklich. Gemeinsam mit Karl Geiger, Stephan Leyhe und Constantin Schmid holt er die zweit deutsche Skisprung-Medaille in Peking. Schon beim dritten Platz im Einzel von der Großschanze für Freund Karl Geiger jubelt Eisenbichler fast mehr als der Medaillengewinner.
Bild: Kai Pfaffenbach/REUTERS
Gold für zwei Nationen
Bob-Pilotin Kaillie Humphries war schon vor ihrem Wechsel ins US-Team im Jahr 2019 erfolgreich. Für ihre Heimat Kanada gewann sie 2010 und 2014 Gold im Zweierbob, außerdem Bronze 2018 in Pyeongchang. Seit 2019 geht sie für die USA an den Start und ist nach ihrem Sieg im Monobob nun die erste Frau, die für zwei verschiedene Nationen olympisches Gold gewonnen hat.
Bild: Pavel Golovkin/AP/picture alliance
Verkehrte Welt
Erst fällt gar kein Schnee und dann viel zu viel? Obwohl die Olympia-Skipisten in einer sehr trockenen Gegend am Rande der Wüste Gobi liegen, wo es normalerweise kaum Niederschläge gibt, bringt heftiger Schneefall den Olympia-Zeitplan durcheinander. Der Riesenslalom der Männer und die Qualifikation im Slopestyle-Wettbewerb der Ski-Freestylerinnen werden verschoben.
Bild: picture alliance/dpa
Gemeinsam auf dem Podest
"Guck mal, kleiner Bruder, ich hab Bronze!" Fast scheint sich Tarjei Bø (l.) mehr über seinen dritten Platz im Biathlon-Sprint zu freuen, als sein jüngerer Bruder Johannes Thingnes Bø (r.) über Gold. Für die Bø-Brüder sind es bereits die Medaillen Nummer vier und fünf in Peking nach Bronze im Einzel (Johannes) und Gold mit dem Team (beide).
Bild: JOEL MARKLUND/Bildbyran/imago images
In der letzten Kurve vorbei
Im Snowboardcross startet Lindsey Jacobellis (r.) schwach, schafft es aber, ihre italienische Kontrahentin noch zu überholen. Die 36-jährige Amerikanerin bejubelt ihre zweite Goldmedaille in Peking. Ihr Mixed-Partner Nick Baumgartner ist noch vier Jahre älter. "Es fühlt sich mies an, von den Jüngeren verdrängt zu werden", sagte der 40-Jährige. "Wir wollten zeigen, dass wir noch nicht fertig sind."
Bild: Yang Shiyao/Xinhua/imago images
Ende unter Tränen
"Vielen Dank, Snowboarding. Du warst die Liebe meines Lebens", mit diesen Worten verabschiedet sich der weinende Shaun White von dem Sport, den er in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt hat. Der US-Amerikaner beendet nach dem olympischen Finale in der Halfpipe mit 35 Jahren seine Karriere. Bei seinem letzten Auftritt stürzt der dreimalige Olympiasieger und verpasst eine weitere Medaille.
Bild: Wu Zhuang/Xinhua/imago images
Scheinbar schwerelos
Technisch beeindruckend und spektakulär ist der Auftritt, den Eiskunstläufer Nathan Chen auf die Eisfläche in der Pekinger Olympiahalle zaubert. Der US-Amerikaner reiht Höchstschwierigkeit an Höchstschwierigkeit, bleibt bei allen Übungsteilen nahezu fehlerfrei und darf sich anschließend über den verdienten Olympiasieg freuen.
Bild: Koji Ito/Yomiuri Shimbun/AP/picture alliance
Zwischen den Kulturen
"In Amerika bin ich Amerikanerin, in China Chinesin", wie ein Mantra wiederholt Eileen Gu diesen Satz fast bei jeder Pressekonferenz. Die 18-Jährige - erfolgreiche Sportlerin und gefragtes Model - ist schon vor dem Start in Peking das Gesicht der Spiele. In den USA geboren und aufgewachsen, startet die Ski-Freestylerin seit einiger Zeit für China und gewinnt in Peking im Big-Air-Wettbewerb Gold.
Bild: Walter G. Arce Sr./Zuma/imago images
Unerwarteter Sprung nach vorne
Unglaublich! Es hat doch noch gereicht! Petra Vlhova kann es kaum glauben, denn nach dem 1. Lauf im Slalom lag die Slowakin abgeschlagen nur auf dem siebten Platz, die Medaillen schienen weg. Doch mit einer blitzsauberen zweiten Fahrt schiebt sie sich an allen Konkurrentinnen vorbei und freut sich wahnsinnig über den Olympiasieg.
Es darf nicht wahr sein! Nach ihrem frühen Aus im Riesenslalom, scheidet Top-Favoritin Mikaela Shiffrin auch im Slalom schon nach ein paar Toren aus. In diesem bitteren Moment vermisst die 26-jährige US-Amerikanerin vor allem ihren Vater, der vor zwei Jahren bei einem tragischen Unfall starb. "Ich würde ihn jetzt wirklich gerne anrufen", sagt Shiffrin weinend. "Aber er ist nicht mehr hier."
Bild: Robert F. Bukaty/AP/dpa/picture alliance
Makellose Bilanz
"Piu, piu, piu" - "Mehr, mehr, mehr", ruft Stefania Constantini ihrem Partner Amos Mosaner immer wieder zu, wenn sie möchte, dass er den Besen stärker einsetzt. Das italienische Paar setzt beim Mixed-Wettbewerb im Curling die Maßstäbe. Ohne eine einzige Niederlage stoßen und wischen sie sich zur Goldmedaille.
Bild: Marco Alpozzi/LaPresse/imago images
Verhängnisvolle Kurve
Schon vor der Entscheidung im Rodeln zittern alle Teilnehmerinnen ein wenig vor der Ausfahrt der 13. Kurve. Wenn man hier von der Ideallinie abkommt, ist ein Sturz sehr wahrscheinlich. Und genau das passiert der großen Gold-Favoritin Julia Taubitz. Nach Bahnrekord im 1. Lauf, stürzt sie im 2. Durchgang an der Schlüsselstelle und alle Medaillenchancen sind dahin.
Bild: Dmitri Lovetsky/AP/picture alliance
Überlegener Sieg in der Kälte
Schmerz oder Freude? Was überwiegt bei Therese Johaug nach ihrem Sieg im Skiathlon? Im Ziel tut der Norwegerin, die der Konkurrenz bei 16 Grad minus auf und davon gesprintet ist, sicher erstmal alles weh, aber dann kommt die Euphorie. Es ist ihr erster Einzel-Olympiasieg und die erste Goldmedaille, die überhaupt in Peking vergeben wird.