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Xu holt Chinas Winter-Olympia-Rekord

14. Februar 2022

Am 10. Tag sorgt Ski-Freestylerin Yu Mengtao für Jubel im Gastgeberland China. Die deutschen Skispringer fliegen aufs Podest und das CAS-Urteil im Fall Kamila Walijewa ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.

China | Olympische Spiele 2022 | China's Xu Mengtao
Bild: Lee Jin-man/AP/picture alliance

Ski-Freestylerin Xu Mengtao hat in Peking das eingeplante Gold im Aerials-Wettbewerb für Gastgeber China gewonnen. Die Weltmeisterin von 2013 und Olympiazweite von 2014 setzte sich im abschließenden Finaldurchgang mit 108,61 Punkten knapp vor Hanna Huskowa aus Belarus durch. Dritte wurde Nick Megan aus den USA (93,76).

Die im Weltcup führende und hoch favorisierte Xu holte zugleich die fünfte Goldmedaille für China in Peking und sorgte damit vorzeitig für eine Rekordbilanz: Die Gastgeber haben mit vorläufig fünfmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze ihr bestes Abschneiden bei Winterspielen bereits übertroffen. Die einzige deutsche Starterin Emma Weiß hatte bei ihrem Olympia-Debüt das Finale deutlich verpasst. 


Bronze für deutsche Skispringer im Teamwettbewerb
 

Das deutsche Skisprung-Quartett kann sich übereinen sehr gelungenen Wettkampfabschluss  freuen: Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Constantin Schmid mussten sich bei Temperaturen von unter minus 20 Grad in China nur den siegreichen Österreichern und Silbergewinner Slowenien geschlagen geben. Im Einzel von der Großschanze hatte Geiger bereits zuvor Bronze gewonnen.

Mit vier Jahren Verspätung haben sich Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron ihren olympischen Traum erfüllt. Nach Silber 2018 in Pyeongchang gewannen die französischen Eistänzer in Peking die Goldmedaille. Die viermaligen Weltmeister lagen bereits nach dem Rhythmustanz in Führung und bauten ihren Vorsprung in der Kür weiter aus. Insgesamt erhielten sie 226,98 Punkte - eine neue Weltbestmarke. Die Silbermedaille ging mit deutlichem Abstand an die russischen Europameister Victoria Sinitsina und Nikita Katsalapow (220,51), Bronze an Madison Hubbell und Zachary Donohue aus den USA (218,02).

Undankbarer vierter Platz für Bobpilotin Laura Nolte

Tränen der Enttäuschung gab es bei Bobpilotin Laura Nolte: "Ich bin einfach traurig, dass ich hier nicht das abrufen konnte, was ich kann. Im Training lief es eigentlich ganz gut", sagte Nolte im ARD-Interview. Zur Halbzeit nach zwei Läufen hatte Nolte noch auf dem Bronzerang gelegen, doch einige Fahrfehler im dritten Lauf verhinderten eine bessere Platzierung. Die Medaillen gingen damit zum ersten Mal, seit die olympischen Wettbewerbe auf der Bob- und Rodelbahn in Peking gestartet sind, allesamt nicht an Mitglieder des deutschen Olympia-Teams. Im Rodeln und im Skeleton hatten die deutschen Athletinnen und Athletinnen noch alle Goldmedaillen und weiteres Edelmetall gewonnen.

Die 23-jährige Laura Nolte macht einen guten Wettkampf, fährt aber am Podium vorbeiBild: Mark Schiefelbein/AP/picture alliance

Den Olympiasieg im Monobob sicherte sich Kaillie Humphries. Die gebürtige Kanadier, die für ihr Heimatland 2010 und 2014 Gold im Zweierbob gewonnen hat, startet seit 2019 für die USA. Sie ist nun die erste Frau, die für zwei verschiedene Nationen Olympiasiegerin wurde. Humphries gewann vor ihrer US-Teamkollegin Elana Meyers Taylor und der Kanadierin Christine de Bruin. Die deutsche Europameisterin Mariama Jamanka belegte nach einem schwachen ersten Wettkampftag den 13. Rang. "Heute war es viel besser", sagte Jamanka in der ARD. "Es ist schade, wenn man sieht, was eigentlich möglich gewezusen wäre. Aber der erste Tag war katastrophal, deswegen bin ich insgesamt unzufrieden." Am kommenden Samstag hat Jamanka im Zweierbob mit ihrer neuen Anschieberin Alexandra Burghardt noch eine Chance, eine Medaille zu gewinnen. 

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die Monobobs vor vier Jahren ins Frauen-Programm der Winterspiele von Peking aufgenommen. Die Einführung war umstritten, auch weil nur ein olympischer Zyklus blieb, um den neuen Schlitten zu etablieren. Zudem ist der Einzelschlitten bei den Pilotinnen nicht sonderlich beliebt, auch weil der Teamgedanke anders als im Zweier auf der Strecke bleibt. Viel lieber würden die Frauen auch im Viererbob antreten.

CAS: Kamila Walijewa darf im Einzel starten

Am Montag fiel auch eine Entscheidung im Fall der unter Dopingverdacht stehenden Eiskunstläuferin Kamila Walijewa. Der Internationale Sportgerichtshof CAS entschied, dass die 15-jährige Russin ab Dienstag am Einzelwettbewerb der Winterspiele in Peking teilnehmen darf. Die Ad-hoc-Kammer des Sportschiedsgerichts CAS wies damit den Einspruch des IOC, der WADA und des Eislauf-Weltverbandes ISU gegen die Aufhebung der Suspendierung der 15-Jährigen durch die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA zurück.

Walijewa war am 25. Dezember bei den russischen Meisterschaften positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet worden war. Das Ergebnis lag jedoch erst nach dem Sieg im olympischen Teamwettbewerb am 8. Februar vor. Die RUSADA hob die verpflichtende Suspendierung nach einem Einspruch auf - dagegen waren das Internationale Olympische Komitee, die Welt-Anti-Doping-Agentur und die ISU vorgegangen. Die Medaillenvergabe für den Eiskunstlauf-Teamwettbewerb allerdings bleibt bis nach den Winterspielen offen. Das bestätigte IOC-Sprecher Mark Adams am Montagmorgen vor der Entscheidung der Sportrichter des CAS.

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