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Pentagon-Chef stärkt Israel den Rücken

21. April 2013

Chuck Hagel besucht Israel und hat eine klare Botschaft an Teheran im Gepäck: Er betont das Recht des jüdischen Staates auf Selbstverteidigung. Und er bringt einen riesigen Rüstungsdeal unter Dach und Fach.

Chuck Hagel bei der Ankunft in Israel (Foto: AFP/Getty Images)
US Verteidigungsminister Chuck Hagel in IsraelBild: JIM WATSON/AFP/Getty Images

Zu Beginn der sechstägigen Nahostreise nannte der US-Verteidigungsminister die geplanten Lieferungen von Rüstungsgütern im Wert von zehn Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) an Israel und arabische Staaten ein klares Signal an die Führung in Teheran. Zum Auftakt seines Antrittsbesuchs in Israel sagte Hagel in Tel Aviv, vom Iran gehe weiter eine ernstzunehmende Bedrohung aus. Ein Militärschlag gegen die Islamische Republik sei nicht vom Tisch. Gleichzeitig betonte er, die militärische Option müsse die letzte sein.

USA rüsten Nahen Osten auf

Hagel wird im Lauf der kommenden Woche außer Israel auch Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) besuchen. Kurz vor seiner Reise in die Region hatte sein Ministerium den kurz bevorstehenden Abschluss von Rüstungsgeschäften mit Israel, Saudi-Arabien und den VAE bekanntgegeben.

Der neue Pentagon-Chef werde jetzt vor Ort letzte Details der Waffengeschäfte klären, berichteten die Zeitungen "New York Times" und "Jediot Achronot". Ziel sei nicht nur, Israel militärisch zu stärken, sondern auch die Fähigkeiten enger US-Verbündeter am Golf. Sie sollten in die Lage versetzt werden, auf iranische Bedrohungen zu reagieren, wird ein ungenannter Washingtoner Regierungsvertreter zitiert. Dennoch blieben die USA überzeugt, dass noch Zeit sei für eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts mit den Ayatollahs in Teheran, heißt es.

Erstmals Export von Supertransporter V-22

Israel soll laut übereinstimmenden amerikanischen und israelischen Medienberichten neue Raketen für Kampfjets erhalten, die gegnerische Radarstellungen zerstören können, sowie verbesserte Radarsysteme für seine Kampfflugzeuge und neue Tankflugzeuge. Die Reichweite israelischer Kampfjets werde dadurch erhöht. Außerdem sei der Verkauf von Truppentransportern vom Typ V-22 Osprey geplant, der mit Schwenkpropellern wie ein Hubschrauber starten kann und dann wie eine normale Propellermaschine fliegt. Es wäre das erste Mal, dass die USA diese Maschine exportieren. Diese Systeme wären für Israel bei einem möglichen Angriff gegen iranische Atomanlagen von großer Bedeutung.

Die Vereinigten Arabischen Emirate würden 26 Kampfflugzeuge vom Typ F-16 im Gesamtwert von allein fünf Milliarden Dollar kaufen sowie neuartige Luft-Boden-Raketen für diese Maschinen. Saudi-Arabien solle die gleichen Raketen für seine umfangreiche Flotte amerikanischer Kampfflugzeuge erhalten.

"Recht auf Selbstverteidigung"

Noch auf dem Flug nach Israel betonte Hagel nach US-Angaben das Recht des jüdischen Staates auf Selbstverteidigung gegenüber dem Iran. "Es ist klar, dass der Iran mit seinem nuklearen Programm eine Bedrohung darstellt", sagte Hagel, der am Sonntag in Israel eintraf. Israel müsse selbst entscheiden, wie es sich schützen könne.

Nach seiner Ankunft besuchte Verteidigungsminister Hagel zunächst die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, gemeinsam mit seinem israelischen Amtskollegen Mosche Jaalon. Am Montag und Dienstag stehen unter anderem Gespräche mit Präsident Schimon Peres und Regierungschef Benjamin Netanjahu auf dem Programm, bevor er seine Reise mit Besuchen in den arabischen Staaten fortsetzt.

Verneigung vor den Opfern des Holocaust - Chuck Hagel in Yad VashemBild: Getty Images

qu/pg (dpa,afp, rtr)

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