1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Pflichtsiege, Zitterpartien und Überraschungen

10. Oktober 2005

Am Mittwoch stehen die letzten WM-Qualifikationsspiele auf dem Programm. Nach 802 von 847 Qualifikationsspielen nimmt das Starterfeld für die WM 2006 allmählich Konturen an: 24 von 32 WM-Teilnehmer stehen bislang fest.

Frankreich zittert: Dribbelt Zidane sein Team noch zur WM?Bild: dpa

In Europa brachte die Niederlande mit dem 2:0-Erfolg über den ehemaligen Angstgegner Tschechien in Prag die achte WM-Teilnahme souverän unter Dach und Fach. HSV-Mittelfeldstar Rafael van der Vaart markierte dabei das wichtige 1:0 (32.). Den Endstand stellte Jung-Stürmer Barry Opdam (38.) her.

In Topform: HSV-Star Rafael van der Vaart trifft auch für die NiederlandeBild: dpa

Der Gang in die Relegation, also der Play-off-Spiele um drei weitere freie WM-Plätze, oder schlimmstenfalls sogar das vorzeitige Aus droht Frankreich. Der Weltmeister von 1998 liegt nach dem 1:1 in der Schweiz mit 17 Punkten nur auf dem dritten Platz in Gruppe 4. "Jetzt ist die Marschroute klar: Wir müssen Tore schießen", kündigte Nationaltrainer Raymond Domenech vor dem Duell mit Zypern an.

Da der direkte Vergleich mit den zweitplatzierten Schweizern (ebenfalls 17 Zähler) ausgeglichen ist, entscheidet am Ende das Torverhältnis aus allen Spielen. Und da sind die Eidgenossen, auf die zum Abschluss das schwere Auswärtsspiel in Irland (16 Zähler/1:0 auf Zypern) wartet, bislang um drei Tore besser. Israel (18) hat dagegen schon alle Spiele absolviert und dürfte seine Spitzenposition mit ziemlicher Sicherheit wieder einbüßen.

Glanzlos qualifiziert

Wenig überzeugend präsentierte sich das Fußball-Mutterland England trotz der geglückten WM-Teilnahme. Nach dem dünnen 1:0 über Österreich wollte kaum Euphorie aufkommen. "Eine erbärmliche Vorstellung. Österreich hat sogar das Spiel diktiert", urteilte die Boulevardzeitung "The Sun". Frank Lampard erzielte mit einem verwandelten Foulelfmeter den Siegtreffer (25.), Kapitän David Beckham sah indes wegen wiederholten Foulspiels bezeichnenderweise die Gelb-Rote Karte.

England ist durch: Beckham-Jubel trotz gelb-roter KarteBild: AP

Die Nachricht von der WM-Teilnahme ereilte die Mannschaft von Teammanager Sven-Göran Eriksson dabei erst zu später Stunde beim Hotel-Dinner in Manchester. Durch die Niederlage Tschechiens gegen die Niederlande sind die in Gruppe 6 hinter den Polen platzierten Engländer auf jeden Fall auch als einer der zwei besten Gruppenzweiten qualifiziert. Gleiches gilt für die Polen auch bei einer Niederlage gegen England am Mittwoch.

"Nur das Ergebnis zählt"

Ohne Glanz hat auch der dreimalige Weltmeister Italien durch ein mageres 1:0 über Slowenien die Hürde in Gruppe 5 auf dem Weg nach Deutschland gemeistert. "Das war keine brillante Vorstellung, aber es zählt nur das Ergebnis", meinte Nationalcoach Marcello Lippi.

Diese Devise galt auch für Vize-Europameister Portugal, der sich zu einem 2:1 über "Fußball-Zwerg" Liechtenstein quälte und damit den Sieg in Gruppe 3 sicherstellte. Dahinter liefern sich die punktgleichen Teams aus der Slowakei (1:0 gegen Estland) und Russland (5:1 gegen Luxemburg) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Playoff-Teilnahme.

Fährt mit Kroatien zur WM: Werder Bremens Stümer Ivan KlasnicBild: AP

Kroatien buchte unterdessen das WM-Ticket durch ein 1:0 (0:0) im Spitzenspiel gegen Schweden. Selbst wenn die Skandinavier den WM-Dritten von 1998 noch am letzten Spieltag abfangen würden, wäre Kroatien als einer der zwei besten Gruppenzweiten qualifiziert. Gleiches gilt für Schweden, sollten sie gegen Island nicht verlieren.

Verlängerung für sechs Gruppenzweite

In Gruppe 7 fehlt Serbien und Montenegro (19 Zähler) nur noch ein Punkt zur WM-Teilnahme, die am Mittwoch im Bruder-Duell gegen Bosnien-Herzegowina (16) perfekt gemacht werden soll. In diesem Fall müsste Spanien (17/2:0 in Belgien) in die Relegation.

Die Gruppensieger und die zwei besten Gruppenzweiten sind direkt für die Endrunde in Deutschland qualifiziert. Die weiteren sechs Zweitplatzierten spielen in Playoff-Spielen mit Hin- und Rückspiel drei weitere Plätze aus.

WM-Neulinge aus Afrika

WM-Ticket gelöst: Neuling Ghana im FreudentaumelBild: FAG

Neuland betreten bei der WM in Deutschland die afrikanischen Debütanten aus Togo (3:2 im Kongo), Ghana (4:0 auf den Kapverdischen Inseln) Angola (1:0 in Ruanda) und von der Elfenbeinküste (3:1 im Sudan), die den Favoriten Senegal, Südafrika, Kamerun und Nigeria das Nachsehen gaben. Nur Afrikameister Tunesien bestätigte dank des 2:2 im Spitzenspiel gegen Marokko seine Favoritenstellung.

Die nötigen Punkte zur WM-Teilnahme sicherten sich in Südamerika auch Paraguay mit dem 1:0 in Venezuela (Tor durch Nelson Valdez von Bundesligist Werder Bremen) und Ekuador (0:0 gegen Uruguay) sowie in Mittelamerika Costa Rica (3:0 gegen die USA).

Bereits zuvor hatten neben dem automatisch qualifizierten Gastgeber Deutschland auch schon Titelverteidiger Brasilien, Argentinien, die Ukraine, Mexiko, die USA, Iran, Südkorea, Japan und Saudi-Arabien als WM-Teilnehmer festgestanden.


Die bisher feststehenden 24 von 32 Teilnehmern an der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Überblick:


EUROPA (8):
Deutschland (Gastgeber), England, Italien, Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal, Ukraine

SÜDAMERIKA (4):
Argentinien, Brasilien, Ecuador, Paraguay

AFRIKA (5):
Angola, Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Tunesien

ASIEN (4):
Iran, Japan, Saudi-Arabien, Südkorea

NORD- UND MITTELAMERIKA (3):
Costa Rica, Mexiko, USA

(ms)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen