Schon die Pharaonen im alten Ägypten träumten vom ewigen Leben. Und sie verließen sich dabei auf Gold, denn das galt als Symbol der Unsterblichkeit. Eine Ausstellung in Völklingen widmet sich dem "PharaonenGold".
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"PharaonenGold" im Museum Völklinger Hütte
Die Pharaonen im alten Ägypten glaubten, durch Gold unsterblich zu werden. Was genau sich hinter der Vorstellung verbirgt, zeigt die Schau "PharaonenGold" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte mit einzigartigen Exponaten.
Bild: picture-alliance/dpa/O. Dietze
Archäologische Sensation
Unter den insgesamt 170 Exponaten der Schau "PharaonenGold - 3000 Jahre altägyptische Hochkultur" befindet sich unter anderem diese kleine Sensation: Die streichholzhohe Statuette des Herrschers Chephren aus dem Alten Reich (2522 - 2496 v. Chr.) ist die älteste bekannte Statuette eines Königs aus Gold. Sie ist zum ersten Mal öffentlich zu sehen.
Bild: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Archiv
Gold für die Unsterblichkeit
Dieser Siegelring wurde nicht geschaffen, um einen Pharaonen oder hohen Würdenträger mit wertvollem Gold zu schmücken. Zentral war im alten Ägypten immer der symbolische und religiöse Wert des Materials, glaubte man doch, Grabbeigaben aus Gold würden unsterblich machen. Dieser Ring aus der 18. Dynastie (1350 - 1333 v. Chr.) zeigt Nofretete mit Krone und Blütenwedel als Symbole ihrer Herrschaft.
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Unübertroffene Goldschmiedekunst
Dieser Halskragen (um 1550 v. Chr.) aus Gold- und Fayenceperlen ist ein Paradebeispiel für die feine und detailreiche altägyptische Goldschmiedekunst. Filigrane Meisterwerke dieser Art wurden von Königen getragen und dienten als Schutzsymbol oder Amulett.
Bild: Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Archiv
Beschützende Geier
Aus der Regierungszeit Ramses VI. (1140 - 1132 v. Chr.) stammt dieses Schmuckstück. Die Kette ist doppelreihig aus Gold-, Karneol- und Lapislazuliperlen zusammengesetzt. An ihrem Ende hängt ein Geier aus Goldblech, der den shen-Ring, das Symbol der Endlosigkeit, in seinen Fängen hält. Dem Glauben nach sorgte der Geier für die Unversehrtheit der Mumie durch den Schutz der Götter.
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Hathor - die Göttin der Liebe
Dieser Stabaufsatz aus der Ptolemäischen Periode (306 - 30 v. Chr.) zeigt die Göttin Hathor. Ihre Verehrer brachten sie mit Liebe, Schönheit, Musik, Tanz, Mutterschaft und Freude in Verbindung. In den meisten Darstellungen erscheint Hathor als Kuh, die zwischen ihreren Hörnern eine Sonnenscheibe trägt, oder mit der ägyptischen Kobra Uräus..Später übernahm Isis einige ihrer Symbole und Funktionen.
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Tausende Jahre altes Parfum
Neben den vielen Goldgegenständen zeigt die Schau in Völklingen aber auch noch ganz andere Objekte aus dem alten Ägypten, wie diese Statue des Beamten Merimose (ca. 1388 - 1351 v. Chr.). Unter König Amenophis III. war er Vizekönig von Kusch und damit oberster Verwalter mehrerer Provinzen. Außerdem zu sehen: eine versiegelte Parfümflasche aus dunklem Ton mitsamt Parfumresten und vieles mehr.
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"Ich müsste jetzt eigentlich an jeder Vitrine Weltsensation sagen", erklärt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor der Völklinger Hütte. Der Grund: Viele der rund 170 Exponate aus dem alten Ägypten, die noch bis zum 24. November in dem früheren Eisenwerk und heutigen Weltkulturerbe Völklinger Hütte ausgestellt sind, werden der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert. Denn ein Großteil der Exponate stammt von sieben Privatsammlern und befindet sich teilweise seit über 150 Jahren im Familienbesitz. Um an solche Stücke zu kommen, brauche es Vertrauen, erklärt Grewenig.
Keine Raubkunst
Sämtliche Gegenstände der Schau "PharaonenGold - 3000 Jahre altägyptische Hochkultur" stammen aus Pharaonengräbern; Raubkunst sei nicht dabei, versichert der Generaldirektor.
Unter den Exponaten befinden sich Ketten, Armbänder, Ringe und Haarschmuck aus Gold, aber auch Objekte aus Lapislazuli oder Glas. Zudem alte Gefäße, wie etwa eine versiegelte Parfumflasche aus dunklem Ton, in der sogar noch ein Rest Parfum enthalten ist. Parfümeure versuchten sogar, es wieder neu aufzulegen. Grewenig beschreibt den Geruch als "sehr fruchtig".Gold für die Ewigkeit
Im Zentrum der Schau stehen allerdings die zahlreichen Gegenstände aus Gold und deren magische Bedeutung. Gold galt für die alten Ägypter, die das Material als erste bearbeiteten, als Symbol der Ewigkeit und Zeichen göttlicher Macht. Es oxidiert nicht und scheint unzerstörbar. Die Kraft des Goldes versprach ewiges Leben und wurde Pharaonen, Prinzessinnen und Hofbeamten daher mit ins Grab gegeben.
Die Ausstellung "PharaonenGold" deckt mehrere tausend Jahre altägyptischer Zeitgeschichte ab - von der Dritten Dynastie um 2680 v. Chr. bis zur Ptolemäischen Periode (306 - 30 v. Chr.). Und die Völklinger Hütte als Ausstellungsort sorgt für ein außergewöhnliches Aufeinandertreffen der ägyptische Kultur mit der neuzeitlichen Industriekultur.