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Philippinen: Chaos nach Riesen-Taifun

9. November 2013

Mit unvorstellbarer Kraft hat der Taifun "Haiyan" weite Teile der Philippinen verwüstet. Das ganze Ausmaß der Schäden wird nur allmählich klar. Inzwischen nahm der Wirbelsturm Kurs Richtung Vietnam.

Schneise der Zerstörung in Tacloban (Foto: AFP/ Getty Images)
Bild: Noel Celis/AFP/Getty Images

Haiyan stürzt die Philippinen ins Chaos

01:45

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Durch den verheerenden Taifun sind auf den Philippinen mindestens einhundert Menschen ums Leben gekommen. Das teilten die Behörden in der Hauptstadt Manila mit. Besonders betroffen ist die Stadt Tacloban in der Provinz Leyte, 500 Kilometer südöstlich von Manila entfernt. Sie lag genau in der Schneise von "Haiyan".

Tacloban fast völlig zerstört

In den Straßen lägen Leichen, sagte John Andrews, der Vize-Direktor der Zivilluftfahrtsbehörde. Fast alle Häuser seien in der 220.000 Einwohner zählenden Stadt dem Erdboden gleich gemacht worden. Die wenigen, die noch stünden, seien schwer beschädigt, erklärte ein Vertreter des Nationalen Katastrophenschutzes.

Der lokale Fernsehsender ABS-CBN berichtete von einer gewaltigen Sturmflut mit Überschwemmungen. In den Straßen stehe das Wasser drei Stockwerke hoch.

Strom- und Telefonnetze auf den Philippinen sind zusammengebrochen, viele Regionen für die Helfer noch immer unerreichbar. Auch in anderen Gebieten kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Energieminister Jericho Petilla schloss nicht aus, dass die Opferzahl noch deutlich steigen könnte. Womöglich seien hunderte Menschen in den Tod gerissen worden, sagte er dem Sender ABS-CBN.

Auf dem Weg nach Vietnam

Der möglicherweise gewaltigste Wirbelsturm seit Menschengedenken war am Freitagmorgen an der Ostküste des Landes mit Windgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern auf Land getroffen. Er hatte einen Durchmesser von 600 Kilometern. In der betroffenen Region leben nach Angaben des UN-Katastrophenhilfe OCHA rund 18 Millionen Menschen. Hunderttausende Menschen flohen aus den Küstengebieten oder suchten Schutz in Notunterkünften.

Der Taifun "Haiyan" auf dem Weg nach VietnamBild: Reuters

"Haiyan" - zu deutsch: "Sturmvogel" - überquerte die Philippinen vom Pazifik aus in Richtung Nordwesten. Inzwischen zog der Taifun etwas abgeschwächt über das südchinesische Meer Richtung Vietnam. Dort riefen die Behörden etwa 100.000 Menschen auf, ihre Wohnungen zu verlassen und in Gemeinschaftsunterkünften Zuflucht zu suchen.

"Haiyan" soll nach Berechnungen der Meteorologen am Sonntagmorgen als Taifun der Kategorie eins oder zwei in den zentralen Provinzen Vietnams auf Land treffen. Er könnte dann zu einem tropischen Sturm herabgestuft werden. Auf den Philippinen hatte er als Wirbelsturm der Kategorie fünf – der höchsten Einstufung – gewütet.

gmf/mak/se (afp, ap, dpa, rtr)

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