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PolitikAsien

Philippinen werfen China neue Blockade vor

25. Februar 2024

Das Südchinesische Meer ist strategisch und wirtschaftlich von großer Bedeutung. In den vergangenen Monaten haben sich dort die Spannungen zwischen China und den Philippinen massiv verstärkt.

Spannungen zwischen China und den Philippinen auf See
Ein Schiff der chinesischen Küstenwache (Archivbild)Bild: Aaron Favila/AP/dpa

Die Regierung in Manila warf der chinesischen Küstenwache vor, ein philippinisches Versorgungsschiff mit Treibstoff für Fischerboote in der Lagune des umstrittenen Scarborough-Riffs behindert zu haben. Drei von insgesamt vier chinesischen Schiffen seien bei der versuchten Blockadeaktion am Donnerstag bis auf hundert Meter an das philippinische Versorgungsschiff "Datu Sanday" herangefahren, erklärte die philippinische Küstenwache. Vertreter der Behörde beschwerten sich in ihrem Bericht zu dem Vorfall auch über weitere "gefährliche Manöver" Chinas.

Peking präsentiert eine andere Version des Vorfalls

Die chinesische Staatszeitung "Global Times" meldete dagegen, die Küstenwache habe das philippinische Schiff aufgehalten, als es "illegal in Gewässer an der chinesischen Insel Huangyan eindrang". Huangyan ist der chinesische Name für das Scarborough-Riff. Es war bereits der zweite Vorfall dieser Art an dem Riff binnen zwei Wochen.

In den vergangenen Monaten haben sich die Streitigkeiten um Meeresgebiete zwischen China und den Philippinen erheblich verschärft, es kam zu mehreren Zusammenstößen von Schiffen aus beiden Ländern. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist.

Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte 2016 mehrere der chinesischen Ansprüche für unrechtmäßig erklärt. Peking erkennt das Urteil aber nicht an. 2012 hatte China die Kontrolle über das Scarborough-Riff an sich gerissen. Seitdem schickt Peking Patrouillenboote in das Gebiet, die philippinische Fischerboote nach Angaben aus Manila daran hindern sollen, in fischreiche Gewässer in der Lagune einzufahren.

Bundesaußenministerin Baerbock bei dem Treffen mit ihrem philippinischen Amtskollegen Manalo am 11. Januar in ManilaBild: Dominik Butzmann/AA/photothek/picture alliance

Kritik an China auch von deutscher Seite

Bei ihrem Besuch auf den Philippinen im Januar dieses Jahres hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den Kurs Chinas im Südchinesischen Meer kritisiert. Chinas Küstenwache führe dort riskante Manöver durch. Das verletzte Rechte und wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten der Philippinen und anderer Anrainerstaaten. Auch tausende Kilometer entfernt in Europa bereite das Sorge.

haz/se (afp, rtre)

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