Erst kürzlich hatte der Internationale Strafgerichtshof Ermittlungen wegen des menschenunwürdigen Drogenkrieges der philippinischen Regierung eingeleitet. Präsident Duterte reagierte nun - mit einer Kehrtwende.
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"Mit sofortiger Wirkung ziehen die Philippinen ihre Ratifizierung des Römischen Statuts zurück", erklärte Staatschef Rodrigo Duterte in Manila. Der Internationale Strafgerichtshof hatte Anfang Februar Ermittlungen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Rahmen von Dutertes Offensive gegen Drogenkriminalität eingeleitet.
Gnadenloser Anti-Drogen-Kampf
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die mutmaßlichen Tötungen von Tausenden Personen bei Polizeieinsätzen seit Juli 2016. Zu diesem Zeitunkt war Duterte mit dem Versprechen eines gnadenlosen Kampfs gegen Verbrecher ins Amt gekommen. Die philippinische Polizei gibt an, bisher 4000 mutmaßliche Drogenkriminelle getötet zu haben. Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl etwa dreimal so hoch ist.
Duterte begrüße die Ermittlungen, teilte sein Sprecher Harry Roque noch Anfang des Monats mit. Der Präsident sei der Anschuldigungen müde und würde sich auch dem Gericht stellen, sollte der Fall weitergehen, so Roque.
Dutertes Drogenkrieg im Slum von Manila
Präsident Dutertes extra-legaler Drogenkrieg hat schon Tausende, Schuldige und Unschuldige, Männer und Frauen, das Leben gekostet. Für die Bewohner des Slums "Market 3" ist das Leben dadurch noch härter geworden.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Hoffen auf bessere Zeiten
Dieser 28jährige konsumierte und handelte früher mit "Shabu", der in den Philippinen am weitesten verbreiteten synthetischen Droge. 2016 wurde seine Partnerin und Mutter ihrer fünf Kinder von Präsident Dutertes Drogenkommandos erschossen. Jetzt wartet er am Hafen des Slums "Market 3" auf Fischerboote, um ein paar Reste vom Fang zu ergattern. Der Lungenkranke hofft, bald wieder arbeiten zu können.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Trauer um eine Tote von vielen
Der weinende Engel eines Straßenkünstlers im Elendsviertel Market 3 markiert die Stelle, wo eine Bewohnerin einen Tag nach ihrer Festnahme während eines Anti-Drogeneinsatzes tot aufgefunden wurde.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Ablenkung in der Dunkelheit
Rund 700 Familien wohnen in Market 3 oder Navotas. Der Name stammt aus der spanischen Kolonialzeit. Heute wagen sich die Bewohner nachts aus Angst vor Kriminellen und vor sogenannten "Sicherheitskräften" nicht aus dem Haus. Ein Internet-Laden bietet Zuflucht.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Pool im Slum
Tagsüber bietet das Hafenbecken zwischen den Fischerbooten für die Kinder Platz zum Spielen. Dass das Wasser verschmutzt ist, spielt keine Rolle.
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Schlafen in Unsicherheit
Schlafen im Freien oder in den eigenen vier (löchrigen) Wänden - Sicherheit vor dem Zugriff der Drogenpolizei gibt es nicht im Elendsviertel "Market 3". Viele Bewohner haben das Viertel aus Angst vor den sogenannten "Tokhang"-Operationen verlassen, bei denen Sicherheitskräfte an die Tür klopfen und vermeintliche Drogenkriminelle auffordern, sich zu ergeben. Diese Besuche enden oft tödlich.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Ungewisse Zukunft
"Seit dem Antritt von Präsident Duterte gab es besonders viele Morde hier", berichten Bewohner des Viertels Market 3. "Es ist eine Tragödie, besonders die vielen getöteten Frauen." Ob die Kinder dieser jungen Frauen eine bessere Zukunft haben werden?
Bild: Reuters/D. Tawatao
Gefallen im Gefecht mit Islamisten
Der junge Mann auf dem Foto ist der Sohn der Frau in "Market 3". Dieser wurde nicht Opfer von Drogenkommandos. Er ist als Soldat der philippinischen Armee beim Kampf gegen islamistische Aufständische im Süden des Landes gefallen.
Bild: Reuters/D. Tawatao
Ein neuer Tag, ein weiterer Toter
Ein weiterer Leichenzug im Viertel Navotas in Manila, im November 2017. Wann erklärt Duterte den Krieg gegen die Drogenkriminalität für beendet?