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Physik-Nobelpreis geht an KI-Grundlagenforscher

8. Oktober 2024

John Hopfield und Geoffrey Hinton bekommen den Nobelpreis in Physik. Sie werden damit für grundlegende Entdeckungen und Erfindungen geehrt, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen.

Nobelpreis-Medaille
Nobelpreis-MedailleBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Nach dem traditionellen Auftakt in der Kategorie Medizin am Montag hat die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstagmittag in Stockholm verkündet, wer in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wird: US-Forscher John Hopfield und sein kanadisch-britischer Kollege Geoffrey Hinton bekommen die mit 11 Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet knapp 970.000 Euro) dotierte Auszeichnung.

Hopfield (91) und Hinton (76) hätten Werkzeuge aus der Physik genutzt, um den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen zu legen, heißt es in der Laudatio: "Das maschinelle Lernen auf der Grundlage künstlicher neuronaler Netze revolutioniert derzeit die Wissenschaft, die Technik und das tägliche Leben."

Das Hopfield-Netzwerk und die Boltzmann-Maschine

Hopfield erfand ein nach ihm benanntes Netzwerk, das eine Methode zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern verwendet. Der in Großbritannien geborene Hinton verwendete dieses Hopfield-Netzwerk als Grundlage für ein neues Netzwerk, das eine andere Methode verwendet: die Boltzmann-Maschine. Diese kann lernen, charakteristische Elemente in einer bestimmten Art von Daten zu erkennen.

Präsentation der Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften der Forscher Hopfield und HintonBild: Christine Olsson/TT News Agency via AP/picture alliance

"Die Arbeit der Preisträger ist bereits von größtem Nutzen. In der Physik verwenden wir künstliche neuronale Netze in einer Vielzahl von Bereichen, beispielsweise bei der Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen Eigenschaften", sagte Ellen Moons, Vorsitzende des Nobelkomitees für Physik. Hopfield forscht an der Princeton University in den USA und Hinton arbeitet an der Universität von Toronto in Kanada.

Der Nobelpreis gilt international als eine der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen. Im vergangenen Jahr waren die Forscher Pierre Agostini, Ferenc Krausz und Anne L'Huillier für ihre experimentellen Methoden zur Erzeugung von "Attosekunden-Lichtimpulsen" ausgezeichnet worden. Mit dem in Ungarn geborenen Krausz war damit auch ein in Garching bei München im Süden Deutschlands forschender Wissenschaftler unter Preisträgern.

Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 1901 sind bislang 224 unterschiedliche Physik-Nobelpreisträger gekürt worden, darunter nur fünf Frauen. Ein Wissenschaftler, der US-Amerikaner John Bardeen, erhielt ihn zweimal.

AR/ch (dpa, afp, ap, rtr)

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