Physik-Nobelpreis geht an Quantenmechaniker an US-Unis
7. Oktober 2025
Die Experimente von John Clarke (Großbritannien), Michel Devoret (Frankreich) und John Martinis (USA) zeigten Quantenphysik in Aktion, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mit. Die drei Wissenschaftler erhalten die Auszeichnung für ihre Forschungen im Bereich der Quantenmechanik.
Geehrt werden sie für die Entdeckung des makroskopischen quantenmechanischen Tunneleffekts und der Energiequantisierung in einem Stromkreis. Mithilfe der Forschung der Preisträger sei es gelungen Quantenphysik auf Computerchips einzusetzen. Inzwischen kommt die Technologie unter anderem in Handys zur Anwendung.
"Das ist die Überraschung meines Lebens", sagte Preisträger John Clarke in einer ersten Reaktion. Der 83-Jährige wurde in Großbritannien geboren und kommt von der US-Universität of California in Berkeley. Devoret (University of California in Santa Barbara und Yale University) wurde 1953 in Paris geboren, Martinis, ebenfalls University of California in Santa Barbara, ist Jahrgang 1958.
Es sei wunderbar, die schon hundert Jahre alte Quantenmechanik würdigen zu können, die immer wieder neue Überraschungen bereithalte, sagte Olle Eriksson, Vorsitzender des Nobelkomitees für Physik. "Es ist auch enorm nützlich, da die Quantenmechanik die Grundlage aller digitalen Technologien bildet."
Mit ihren Entdeckungen hätten die drei Wissenschaftler zudem "Möglichkeiten zur Entwicklung der nächsten Generation von Quantentechnologie geliefert, einschließlich Quantenkryptografie, Quantencomputer und Quantensensoren".
Fast eine Million Euro Preisgeld
Der Physik-Nobelpreis ist mit elf Millionen Kronen dotiert. Das sind umgerechnet rund 998.000 Euro.
Die Auszeichnung geht auf den schwedischen Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Die Preise sollen laut Nobels Testament diejenigen auszeichnen, die der Menschheit im vergangenen Jahr in den einzelnen Preiskategorien den größten Nutzen erwiesen haben. Die Kategorie Physik ist dabei die erste, die Nobel in seinem Testament erwähnte. Feierlich überreicht werden die entsprechenden Medaillen und Urkunden dann traditionell an seinem Todestag, dem 10. Dezember.
Im vergangenen Jahr waren der US-Wissenschaftler John Hopfield und der in Großbritannien geborene Forscher Geoffrey Hinton für ihre Pionierleistungen bei der Forschung zu künstlichen neuronalen Netzwerken mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet worden.
AR/pgr (dpa, afp, Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften)