Piloten haben Air-Algerie-Absturz verursacht
4. April 2015Der Absturz des Air-Algérie-Flugzeugs im Juli 2014 ist nach Ansicht französischer Ermittler durch die Vereisung mehrerer Sensoren verursacht worden. Dem sei ein Fehlverhalten der Crew vorausgegangen.
Das französische Büro für Ermittlungen und Analysen (BEA) legte erste Erkenntnisse zu dem Unglück vor, bei dem im Norden Malis auf dem Flug von Ouagadougou nach Algier 116 Menschen ums Leben gekommen waren.
Geschwindigkeitsverlust und Strömungsabriss
Laut der BEA hatte die Maschine vom Typ McDonnell Douglas 83 ohne besondere Vorkommnisse die Flughöhe von 9500 Metern erreicht. Zwei Minuten später sei aber zunächst am rechten und dann am linken Triebwerk eine Fehlfunktion aufgetreten, erklärte die BEA.
Durch den verringerten Schub habe das Flugzeug an Geschwindigkeit verloren, so dass es letztlich zu einem Strömungsabriss gekommen sei. Die Fehlfunktion sei auf die Vereisung der Drucksensoren an der Spitze der Triebwerke zurückzuführen.
Flugzeug schlingert und stürzt ab
Offenbar hätten die Piloten versäumt, ein Entfrostungssystem anzuschalten, das die Sensoren mit heißer Luft am Vereisen hindert, erklärte die BEA. Die tödliche Folge: Angezeigte Werte waren fehlerhaft. Die Maschine schlingerte in der Luft, hing mit der Nase nach unten und stürzte ab.
Laut BEA gab es im Juni 2012 und 2014 ähnliche Vorfälle bei McDonnell-Douglas-Flugzeugen, doch seien die Anzeigefehler damals rechtzeitig bemerkt und korrigiert worden. Die Behörde will bis Dezember ihren Abschlussbericht zu dem Unglück vorlegen. Auf der Grundlage der ersten Erkenntnisse soll rasch eine Anweisung herausgebracht werden, wie Piloten mit einer ähnlichen Situation umgehen können.
jj/kle (afp, bea)