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Pilotenstreik bei Air France hat begonnen

11. Juni 2016

Einen Tag nach dem Auftakt der Fußball-EM in Frankreich sind die Piloten der Fluggesellschaft Air France in einen viertägigen Streik getreten. Damit wollen sie unter anderem gegen drohende Gehaltseinbußen protestieren.

Eine Air France-Maschine steht auf dem Flughafen von Marseille (Foto: AFP)
Eine Air France-Maschine steht auf dem Flughafen von MarseilleBild: Getty Images/AFP/B. Horvat

Durch den Ausstand der Piloten erwartet die staatliche französische Fluglinie Air France, dass am ersten Streiktrag etwa jeder vierte oder fünfte Flug ausfällt. Jeder vierte Pilot dürfte die Arbeit verweigern. Der Schwerpunkt des Arbeitskampfes liegt bei den Mittelstrecken. Air France beziffert die Kosten des Streiks auf fünf bis sechs Millionen Euro am Tag.

Die Piloten befürchten eine Auslagerung von Jobs zu konzerneigenen Billigfluglinien oder zu der niederländischen Fluggesellschaft KLM, mit der Air France seit 2004 eine Allianz bildet. Sie protestieren zudem gegen Zulagenkürzungen im Zuge eines Sparplans.

Deutsche Nationalelf bleibt verschont

Die Reisepläne der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu ihrem ersten Vorrundenspiel gegen die Ukraine sind von den Arbeitsniederlegungen nicht betroffen. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw will am Sonntag mit einem gecharterten Flugzeug um 11.25 Uhr in Annecy abheben, die Landung im Spielort Lille ist für 12.45 Uhr geplant.

Derzeit wird in Frankreich in einer ganzen Reihe von Branchen gestreikt. In eingeschränkter Form gingen am Wochenende die Streiks beim staatlichen Bahnunternehmen SNCF, den Ölraffinerien und der Müllabfuhr weiter. In der Hauptstadt Paris stapeln sich immer noch zahlreiche Abfallbeutel. "Bis zur Normalität wird es auch noch einige Tage dauern", sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo.

Zeitgleich mit dem Ende des Pilotenstreiks am 14. Juni haben mehrere Gewerkschaften zur neunten Großdemonstration binnen der vergangenen zwei Monate in Paris aufgerufen. Dabei war es regelmäßig zu erheblichen Verkehrsproblemen gekommen. Der Protest richtet sich vor allem gegen die umstrittenen Arbeitsmarktreformen der französischen Regierung.

Auch schwedische Piloten im Ausstand

In einen Streik getreten sind auch schwedische Piloten. Die skandinavische Fluggesellschaft SAS musste deswegen bereits knapp 380 Flüge streichen. Insgesamt 46.000 Passagiere seien davon betroffen, teilte das Unternehmen mit. Es handle sich um Inlandsflüge sowie um Verbindungen in andere europäische Städte - unter anderem nach Frankfurt, Paris und London.

Am Freitagabend waren Verhandlungen zwischen SAS und der Pilotenvereinigung SPF abgebrochen worden. Daraufhin hatte die Gewerkschaft ihre 400 Mitglieder zum Streik auf den Kurzstrecken aufgerufen. Die dänischen und norwegischen SAS-Piloten führten ihre Flüge aber wie geplant durch, hieß es weiter. Wann der Flugbetrieb sich wieder normalisiert, ist noch unklar.

kle/se (sid, afp, dpa, ape)

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