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PKK-Führer Öcalan drängt zur Versöhnung

21. März 2015

Er sitzt in Haft - und sendet aus dem Gefängnis einen Friedensappell: PKK-Führer Öcalan will eine "neue Ära" einläuten. Die türkische Regierung begrüßt den Vorstoß. Gibt es jetzt neue Verhandlungen?

Flagge mit Kurdenführer Abdullah Öcalan (Archivbild: dpa)
Abdullah Öcalan als Flaggenmotiv (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Der inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan hat seine Anhänger erneut dazu aufgefordert, den Konflikt mit der türkischen Regierung beizulegen. Es sei an der Zeit, die "grausame" und "zerstörerische" Geschichte zu beenden und eine "Ära des Friedens, der Brüderlichkeit und der Demokratie" zu beginnen.

In einer Botschaft zum kurdischen Neujahrsfest Newroz rief Öcalan seine Bewegung auf, einen Kongress zu organisieren, "um den 40 Jahre langen Kampf gegen die Türkische Republik zu beenden". Der Kongress solle dafür "eine gesellschaftliche und politische Strategie" festlegen, heißt es in dem Papier, das in Diyarbakir im kurdisch geprägten Südosten der Türkei verlesen wurde.

Der stellvertretende türkische Regierungschef Bülent Arinc bewertete Öcalans Botschaft als "positiv". Sie sei "gut, hätte aber auch besser sein können", sagte Arinc, der eine Erklärung von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zur jüngsten Entwicklung in Aussicht stellte.

Seit Monaten auf Eis

Newroz-Fest: Anhänger der kurdischen PKK im türkischen DiyarbakirBild: picture alliance/epa/S. Suna

Die Friedensverhandlungen zwischen der türkischen Regierung und dem Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) liegen seit Monaten auf Eis. Ankara hatte im Herbst 2012 Verhandlungen mit dem zu lebenslanger Haft verurteilten Öcalan aufgenommen. Dies nährte die Hoffnung auf ein Ende des Kurden-Konflikts, in dem seit 1984 etwa 40.000 Menschen starben.

Im März 2013 verordnete Öcalan seinen Anhängern - ebenfalls in einer Botschaft zum Newroz-Fest - einen Waffenstillstand, der auch weitgehend eingehalten wird. Allerdings stoppte die PKK wenige Monate später den Abzug ihrer Kämpfer aus der Türkei, weil sie der Regierung in Ankara vorwarf, Versprechen gegenüber den Kurden gebrochen zu haben. Seitdem stehen die Verhandlungen still.

In Deutschland haben Tausende Kurden für Frieden, Freiheit und Demokratie demonstriert. In Bonn kamen über 6000 Menschen zusammen, die nach Angaben der Veranstalter auch aus angrenzenden EU-Staaten anreisten. Mit den Kundgebungen zum kurdischen Newroz-Fest wollten die Teilnehmer unter anderem ihre Landsleute im Kampf um die syrische Stadt Kobane gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) unterstützen.

jj/hf (dpa, afp)

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