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KonflikteTürkei

PKK kündigt Abzug aller Kämpfer aus der Türkei an

26. Oktober 2025

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zieht sich aus der Türkei in den Nordirak zurück. Der Schritt ist Teil des Friedensprozesses mit der Regierung in Ankara.

Männer und Frauen in Tarnanzügen äußern sich vor zahlreichen Journalisten
PKK-Vertreter geben in Erbil den Rückzug aus der Türkei bekannt Bild: ANKA

Die PKK teilte ihr Vorhaben bei einer Zeremonie in den Kandil-Bergen in Erbil im Norden des Iraks mit. Dort, in der Autonomen Region Kurdistian, hat die verbotene kurdische Arbeiterpartei seit Jahren ihr Hauptquartier. "Wir führen derzeit den Abzug all unserer Kräfte innerhalb der Türkei durch", erklärte die PKK nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur Firat. Sie meinte weiter, mit dem Rückzug in den Nordirak solle die Grundlage für ein "freies, demokratisches und brüderliches" Leben geschaffen werden. Die PKK rief die Regierung in Ankara dazu auf, allen die Teilnahme an demokratischen Prozessen zu ermöglichen.

Türkische Regierung: Wichtige Etappe im Kampf gegen Terrorismus

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der Europäischen Union weiter als Terrororganisation gelistet. Der jetzt verkündete Rückzug ist Teil eines vor Monaten eingeleiteten Friedensprozesses mit dem türkischen Staat. Ein Sprecher der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP von Staatschef Recep Tayyip Erdoğan erklärte im Onlinedienst X, der Rückzug sei ein konkretes Ergebnis des Ziels einer "terrorfreien Türkei".

Alle PKK-Mitglieder sollen sich in den Nordirak zurückziehen (Archivbild) Bild: Sterk tv

Im Mai hatte die PKK - nach einem öffentlichen Aufruf ihres seit 1999 wegen Hochverrats inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan - ihre Auflösung bekannt gegeben. Sie erklärte ihren jahrzehntelangen bewaffneten Kampf für die Rechte der Kurden für beendet. Im Juli verbrannten PKK-Kämpfer im kurdischen Teil des Iraks symbolisch ihre Waffen. Im August nahm im türkischen Parlament in Ankara eine Kommission ihre Arbeit auf, die den rechtlichen Rahmen für einen Friedensprozess erarbeiten soll.

Wie einfach wird die Auflösung der PKK?

01:58

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Öcalan hatte die PKK 1978 in der Türkei gegründet - hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden im Land. Seit den 1980er Jahren kämpfte sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Mehr als 40.000 Menschen wurden bei Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet.

se/haz (dpa, afp, rtr)

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