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C-Waffen-Vernichtung nimmt Form an

18. Dezember 2013

In einer beispiellosen internationalen Operation sollen die syrischen Kampfstoffe aus dem Land abtransportiert und zerstört werden. Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen präsentierte nun ihr Konzept.

Zwei C-Waffen-Experten demonstrieren die Zerstörung einer mit Kampfstoffen gefüllten Granate (Foto: AFP)
Bild: Philipp Guelland/AFP/Getty Images

Friedensnobelpreis für OPCW

02:31

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Eine Schlüsselrolle kommt der US-Marine mit dem Spezialschiff "MV Cape Ray" zu, auf dem die gefährlichsten Kampfstoffe vernichtet werden sollen, wie OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü im niederländischen Den Haag bei der Vorstellung des Plans erklärte. Bisher sicherten 19 Länder logistische und finanzielle Unterstützung zu. Die Chemiewaffen sind über zwölf Stützpunkte in Syrien verstreut.

Der Plan sieht vor, 500 Tonnen der tödlichsten Kampfstoffe bis Ende Dezember auf russischen Lastwagen zu dem syrischen Mittelmeerhafen Latakia zu bringen. Der Transport wird von amerikanischen Satelliten und chinesischen Überwachungskameras verfolgt. Die syrische Führung ist für den Transport im Land verantwortlich.

Kriegsschiffe eskortieren die C-Waffen-Fracht

In Latakia sollen die Giftgasbestände dann von einem dänischen und einem norwegischen Frachtschiff aufgenommen werden, die sie - von skandinavischen Kriegsschiffen eskortiert - zu einem noch unbekannten italienischen Hafen bringen. Dort werden die Chemiewaffen auf die "MV Cape Ray" umgeladen.

Auf offener See sollen auf dem Spezialschiff die gefährlichsten Kampfstoffe, darunter Sarin und Senfgas, in zwei eigens montierten Anlagen mithilfe von Wasser in ihre Bestandteile gespalten werden. Übrig bleiben soll toxischer Müll, der ähnlich wie gewöhnlicher Industriemüll entsorgt werden kann.

Ein Exemplar des Reports zur Vernichtung der Giftgasbestände geht an UN-Generalsekretär BanBild: picture-alliance/landov

Die USA, Russland, China, Japan...

Nach Angaben der OPCW stellen die USA für den Transport der insgesamt rund tausend Tonnen Chemiewaffen und Chemikalien etwa 3000 Container zur Verfügung. Aus Russland kommen gepanzerte Lastwagen sowie Kriegsschiffe, um die Operation in Latakia und den syrischen Hoheitsgewässern zu sichern.

China trägt zu der Aktion mit Überwachungskameras und zehn Krankenwagen bei. Finnland will Spezialisten für die Dekontamination stellen, Japan 15 Millionen Dollar zur Finanzierung beisteuern.

Sorge bereiten den Organisatoren allerdings die anhaltenden Gefechte in Syrien. Der vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Zeitplan komme in Gefahr, warnte Üzümcü. "Verzögerungen könnten nicht ausgeschlossen werden". Nach der Resolution des UN-Sicherheitsrats müssen die giftigsten C-Waffen zum 31. Dezember aus Syrien abgezogen und bis zum 31. März vernichtet sein. Die übrigen 800 Tonnen Giftgasbestände sollen dann bis Mitte 2014 in Industrieanlagen neutralisiert werden.

se/wl (dpa, afp, rtre, epd)

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