Planeta-Literaturpreis für Dolores Redondo
16. Oktober 2016Die silberne Siegertrophäe bekam Dolores Redondo vom Königspaar höchstpersönlich in die Hand gedrückt: König Felipe VI. und Königin Letizia überreichten die Auszeichnung in der Nacht zum Sonntag in Barcelona. Redondo bekommt den Planeta-Literaturpreis für ihren bisher unveröffentlichten Kriminalroman "Todo esto te daré" ("All das werde ich dir geben"). Darin geht es um einen Verkehrsunfall, in dessen Folge das Doppelleben eines Mannes ans Licht kommt. Jury-Sprecher Juan Eslava Galán sagte, das Sieger-Buch sei "ein perfekter Krimi mit Pinselstrichen einer Agatha Christie".
"Vielen Dank! Ihr macht einen Traum wahr, den ich seit meiner Jugend gehegt hatte", sagte die 47-Jährige in ihrer Dankesrede sichtlich bewegt. Dann erzählte sie, dass ihr jüngster Roman "von Habgier und von Menschen, die sich aus Habgier zusammentun", handelt. "Aber es ist auch ein Buch über die Suche nach Wahrheit, über Straflosigkeit, über Liebe und vor allem über die Freundschaft zwischen Menschen, die Vorurteile und Hindernisse überwinden."
Erster Roman erst 2009
Redondo wurde im baskischen Badeort San Sebastián geboren. Sie begann ihre literarische Karriere unter anderem mit Kinderbüchern und veröffentlichte erst 2009 ihren ersten Roman. Der internationale Durchbruch gelang der Juristin, die Jules Verne und Norman Mailer als Lieblingsautoren nennt, mit der auch auf Deutsch erschienenen Baztán-Trilogie (2013-2014): Alle drei Bücher ("Das Echo dunkler Tage", "Die vergessenen Kinder" sowie "Der nächtliche Besucher") kletterten auf Platz eins der Bestsellerliste in Spanien. Schon kurz nach ihrer Veröffentlichung wurden sie mehr als 500.000 Mal verkauft und inzwischen in mehr als 30 Sprachen übersetzt. "Das Echo dunkler Tage" wurde auch verfilmt - 2017 soll der Film in Madrid seine Kino-Premiere feiern
Der Premio Planeta ist einer der höchst dotierten Literaturpreise der Welt. Seit 1952 vergibt ihn der Verlag Editorial Planeta jährlich für den besten unveröffentlichten Roman in spanischer Sprache. Besonderheit: Die Autoren müssen die Manuskripte unter Pseudonym einreichen, so dass auch unbekannte Autoren eine Chance haben. Zu den Gewinnern gehören aber auch große Namen wie Mario Vargas Llosa. Für die 65. Ausgabe des Wettbewerbs waren 552 Romane eingereicht worden - so viele wie noch nie zuvor in der Geschichte des Premio Planeta. Den mit 150.000 Euro dotierten zweiten Preis gewann der Spanier Marcos Chicot für seinen Roman "El asesinato de Sócrates" ("Die Ermordung des Sokrates").
nf/qu (dpa/premioplaneta.es)